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Gefaehrliche Maskerade einer Lady

Titel: Gefaehrliche Maskerade einer Lady
Autoren: Anne Gracie
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Meine Sahnekuchen haben Ihnen immer gut geschmeckt.“
    „Ja, ich entsinne mich. Aber kommen wir bitte zurück zu der jungen Frau und ihren Pasteten“, bat Rafe.
    „Die Enkelin vom alten Nat? Sie bringt ihre selbst gebackenen Pasteten jeden Morgen vorbei. Sie sind etwas ungewohnt, aber sehr schmackhaft, nicht wahr, Sir?“
    „Die Enkelin vom alten Nat?“, wiederholte er hohl. „Sind Sie sicher? Absolut sicher?“ Er spürte eine wachsende Verzweiflung in sich. Wenn die Bäckersleute sie kannten, konnte sie nicht Ayisha sein.
    „Aber ja. Sie ist vor zwei Wochen hier aufgetaucht, hat Nats Cottage gründlich vom Speicher bis zum Keller geputzt und ist eingezogen. Na ja, das Saubermachen war auch dringend nötig. Das Cottage stand ja seit dem Tod von Mrs Nat jahrelang leer. Und der alte Nat ist ja schon ein paar Jahre vor ihr gestorben. Ich weiß gar nicht mehr, wer uns gesagt hat, dass sie Nats Enkelin ist. Weiß du es noch, Thomas? Nein, er weiß es auch nicht mehr. Aber so ist es eben. Wenn man älter wird, vergisst man schon mal was.“
    Wieder keimte Hoffnung in Rafe auf. „Und sie wohnt im alten Gärtnerhaus?“
    „Ja, richtig, Sir.“ Rafe rannte ohne ein Wort zu sagen los.
    Das Gärtnerhaus war direkt in die hohe Gartenmauer eingebaut. Und das Besondere daran war, wie Rafe sich erinnerte, dass man das Cottage vom Küchengarten aus betreten konnte, und wenn man durch die Hintertür trat, stand man außerhalb des Anwesens.
    Rafe ritt von hinten an die Gartenmauer heran. Sein Herz klopfte bis zum Hals. Wie töricht von ihm, dass er nicht schon zuvor an die Tür geklopft hatte, nur weil er sich vor Mrs Nats allzu langen Geschichten fürchtete.
    Mit zitternden Händen band er das Pferd an einen Baum. Er wischte sich die feuchten Handflächen an der Hose ab, trat an die Tür und klopfte.
    Die Tür wurde geöffnet.
    Vor ihm stand Ayisha in einem alten verwaschenen Kleid und einer Schürze von Mrs Nat. Ihr Haar hatte sie unter einem grünen Tuch versteckt und an ihrer Wange klebte etwas Mehl. Ihre Nase war gerötet und ihre Lippen waren aufgesprungen.
    Und dennoch war sie die schönste Frau, die ihm in seinem ganzen Leben begegnet war.
    Er verschlang ihre Erscheinung mit hungrigen Blicken. Ayisha sah ihn erschrocken an. Sie stand reglos da und stumm. In ihren Augen las er das gleiche Misstrauen wie damals bei ihrer ersten Begegnung.
    Doch es störte ihn nicht. Schon damals war es ihm gelungen, ihr Vertrauen zu gewinnen und es würde ihm wieder gelingen. Wenn nicht, wollte er sterben.
    Das Kätzchen kam angetrabt. Es rieb sich miauend an seinen Beinen und wollte hochgehoben werden.
    Doch Rafe hatte nur Augen für Ayisha.
    „Du bist wieder dünn geworden“, presste er mühsam hervor. Was für eine dumme Bemerkung! All die Reden, die er in Gedanken eingeübt hatte, all die schönen Worte, um sie wiederzugewinnen, waren verschwunden. Immer, wenn es darauf ankam, fehlten ihm die richtigen Worte. Dabei war es nicht einmal gelogen. Sie war wirklich erschreckend dünn geworden, offenbar hatte sie Hunger gelitten. Sein Herz krampfte sich zusammen.
    Er starrte Ayisha einfach nur an.
    „Du bist auch dünner geworden“, sagte sie schließlich leise. „Mag sein, allerdings nicht, weil ich Hunger gelitten habe.“ Seine Stimme klang heiser. „Ich habe gelitten, weil ich fürchtete, dich für immer verloren zu haben.“
    Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie mit der Hand hinter sich wies. „Ich habe auch genug zu essen, aber ich habe keinen Hunger. Ich habe nur große Sehnsucht nach dir.“
    Bei ihren Worten war es um seine Selbstbeherrschung geschehen. Er trat vor, umschlang ihre Taille mit beiden Armen und hob seine Braut von den Füßen. Er presste sie an sich und genoss das Gefühl, sie endlich wieder in den Armen zu halten, ihren geliebten Duft einzuatmen und sein Gesicht an ihren weichen Hals zu drücken.
    Ayisha schlang die Arme um seinen Hals und hauchte leidenschaftliche Küsse über sein ganzes Gesicht. „Oh Rafe, oh Rafe!“ Er ließ sie an seinem Körper herabgleiten, bis ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren und küsste sie tief und leidenschaftlich. „Verlass mich nie wieder!“, befahl er. Er zitterte am ganzen Körper.
    Sie wölbte die Hände um sein Gesicht und sah ihn ernsthaft an. „Bist du dir wirklich sicher, Rafe? Ich will dein Leben nicht zerstören.“
    „Du kannst mein Leben nur zerstören, wenn du mich verlässt“, entgegnete er eindringlich. „Ich brauche dich in
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