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0898 - Todesruf der Alten Göttin

0898 - Todesruf der Alten Göttin

Titel: 0898 - Todesruf der Alten Göttin
Autoren: Jason Dark
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Mein Blick fiel zurück nach hinten. Ich wollte sehen, was Suko tat. Im Gegensatz zu mir bewegte er sich. Seine Hand kroch in die Nähe des Jackenausschnitts. Ich wußte genau, was er vorhatte, denn dort steckte sein Stab. Wenn es noch eine Chance gab, den Jungen zu befreien, dann auf diese Weise.
    Eine Sekunde später wandte ich mich wieder Jonathan Stark zu, der hörbar die Luft einsaugte. Seine Augen schimmerten wie dunkelgrüne, an der Oberfläche gefrorene Teiche. Der Blick war hart, unnachgiebig. Es stand für mich fest, daß er Gordy freiwillig nicht hergeben würde. Zu lange hatten er und seine Schwester schon nach ihm gesucht.
    »Du wirst ihn nicht bekommen!« versicherte er mir. »Du nicht!«
    »Was wollen Sie mit ihm?«
    »Er gehört zu uns.«
    »Wirklich?«
    »Ja!«
    »Warum?«
    »Wir haben ihn gefunden. Die alte Zeit hat uns geschickt. Der Kreislauf ist geschlossen, und wir werden ihn mitnehmen. Du mußt dich damit abfinden.«
    »Nehmt ihr euer Recht nur aus der Vergangenheit?« erkundigte ich mich lauernd.
    »So ist es!«
    Obwohl ich mich am liebsten auf die Frau gestürzt und ihr den Jungen entrissen hätte, blieb ich ruhig und fragte mit leiser Stimme: »Wer seid ihr, daß ihr euch das Recht nehmt, dieses Kind so zu behandeln?«
    »Wir behandeln es wie unser eigenes.«
    Ich lachte ihn scharf an, was Stark zusammenschrecken ließ. »Auch seine eigenen Kinder sollte man nicht so behandeln. - Und weshalb nennen Sie die Heimkinder…«
    »Es gibt hier keine Heimkinder mehr«, unterbrach er mich.
    »Warum nicht?«
    »Wir haben das Heim vor einigen Tagen aufgelöst und die Kinder nach Hause geschickt.«
    »Einfach so?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben das getan, als Gordy flüchtete, weil er es nicht mehr aushalten konnte. Das war der richtige Zeitpunkt für Sie, um hier alles aufzugeben.«
    »Der Plan stand schon vorher fest. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Gordy gehört uns!«
    »Dagegen könnten wir etwas haben.«
    Sein dünner Mund, der in seinem bleichen Gesicht kaum auffiel, verzog sich zu einem überheblichen und auch spöttischen Grinsen. »Wie wollt ihr mich daran hindern?«
    »Es gibt Möglichkeiten.«
    »Aber nicht für euch. Wir sind euch überlegen, wir sind besser als ihr. Wir haben etwas, das ihr nicht besitzt. Wir haben euch auch etwas von unserer Macht demonstriert, als wir euch auf der Fahrt hierher erschienen, und ich weiß auch, daß diese Schule euer Grab wird, denn meine Schwester und ich haben euren Tod längst in die Wege geleitet. Es kam uns einzig und allein auf den Jungen an. Er befindet sich jetzt bei uns - in sehr guten Händen.«
    »Sie gestatten, daß ich anderer Meinung bin.«
    »Das bleibt dir überlassen.« Er gab seiner Schwester ein Zeichen. »Nimm ihn jetzt mit!«
    Es war der Augenblick, wo es auch auf uns ankam. Dieses jetzt oder nie mußten wir durchführen, und genau das wußte auch Suko, denn er hatte seinen Stab ein Stück aus der Innentasche nur hervorgezogen und rief das eine, wichtige Wort.
    »Topar!« Und damit veränderte sich einiges!
    Stillstand, völlige Bewegungslosigkeit der Personen. Nichts ging mehr, bis auf eine Ausnahme. Nur derjenige, der den Stab in seinem Besitz wußte, konnte handeln wie immer.
    Das war in diesem Fall Suko.
    Die anderen Personen, mich eingeschlossen, schafften es nicht einmal, mit der Wimper zu zucken, denn das von Suko gerufene magische Wort hatte die Zeit für fünf Sekunden angehalten.
    So war es bisher immer gewesen, und so würde es auch in der Zukunft sein, daran gab es für Suko nichts zu zweifeln.
    Er schaute von oben die Treppe hinab. Sein Freund Sinclair bewegte sich ebensowenig wie der Junge. Alle drei standen voll und ganz im Bann dieser alten Magie.
    Und die Geschwister?
    Suko eilte die Stufen hinab. Er mußte schnell sein, es blieben ihm nur fünf Sekunden, um den beiden den Jungen zu entreißen, aber in dieser Zeit erlebte er etwas, was ihm in all den Jahren noch niemals zuvor widerfahren war, wenn er seinen Stab eingesetzt hatte.
    Auch die Starks bewegten sich nicht, aber es war bei ihnen völlig anders als sonst.
    Auf einmal zitterten ihre Umrisse. Auch innerhalb der Gestalten sah Suko die Bewegungen, und einen Augenblick später, er hetzte noch immer die Stufen hinab, bekam er das Resultat zu sehen.
    Zwei identische Geistwesen oder Astralkörper hatten sich von den normalen gelöst und schwebten davon. In dem Moment, als Suko das Paar erreicht hatte, waren die beiden Geistkörper entschwunden. Es hatte so ausgesehen,
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