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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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und versuchte das rechte Bein anzuheben.
    „Au“, schrie Carlotta erschrocken, „das tut gemein weh.“
    „Also Blinddarm“, sagte Fränzi und stand auf. „Hoffentlich nur eine Reizung.“
    Die anderen Mädchen staunten. „Woher weißt du das?“, fragte Elli. Ehrfürchtig starrte sie Fränzi an.
    Mary lachte. „Unser Vater ist Arzt. Solche Sachen schnappt man schon auf.“
    Fränzi wandte sich an Hilda: „Carlotta kann unter keinen Umständen zurücklaufen. Bitte rufe im Internat an, damit sie einen Wagen schicken. Vielleicht kann die Hausmutter mitkommen.“
    „Brauchen wir warme Decken oder Wärmflaschen?“
    „Bloß nicht!“, rief Mary. „Eher einen Eisbeutel.“
    „Außerdem ist es am besten, wenn Carlotta möglichst schnell zu einem Arzt gebracht wird, der sie untersucht.“ Wie umsichtig die beiden waren – wer hätte das von ihnen gedacht!
    Hilda sauste zum Café, in dem sie eine Stunde vorher vergnügt gesessen hatten. Keine Viertelstunde später war der Wagen da. Der Fahrer trug Carlotta ins Auto und die Hausmutter sorgte dafür, dass sie sich ausstrecken konnte.
    „Ihr anderen geht am besten gleich zurück“, sagte sie. „Macht euch keine Sorgen! Eine Blinddarmgeschichte ist meist schneller in Ordnung als ein Beinbruch.“
    Sie waren bei der Rückkehr ins Internat trotzdem lange nicht so übermütig wie vorher. Aber insgeheim wunderten sich alle über Fränzi und Mary. Die Schwestern hatten ihnen in den letzten vierundzwanzig Stunden eine Überraschung nach der anderen bereitet.
    Abends kam die Hausmutter an den Tisch der dritten Klasse. „Ihr braucht euch keine Sorgen um Carlotta zu machen“, erklärte sie. „Sie liegt drüben bei mir in der Krankenstation und braucht noch Ruhe. Vorläufig ist der Blinddarm nur etwas gereizt und das geht vielleicht vorüber. Morgen dürft ihr sie kurz besuchen.“
    „Ob sie zum Fest auf sein kann?“
    „Das glaube ich sicher. Wie gesagt: kein Grund zur Sorge!“

    Einige Tage später. Die Zwillinge standen nun schon zum dritten Mal vor dem Barometer: Das stand unentwegt auf „Schön“.
    „Dass es aber auch gar nicht regnen will!“, jammerten die beiden Mädchen.
    Mary und Fränzi sahen sie von der Seite an. „Spinnt ihr?“
    „Ihr könnt das natürlich nicht verstehen und sollt es auch gar nicht. Aber uns passt eben das dauernde schöne Wetter überhaupt nicht.“
    „Na, dann geht doch nach Norwegen, da soll es gerade regnen. Oder watet durch ein Sumpfgebiet in Indien.“
    Sumpfgebiet! In Hannis Augen leuchtete es auf. „Komm mit, Nanni, ich sag dir was!“
    Am nächsten Tag erklärte Frau Wilton, die Sportlehrerin: „Heute machen wir einen Geländelauf. Wir bleiben zwei Stunden weg. Bei dieser Gelegenheit können wir nach ein paar seltenen Pflanzen im Bergener Moor Ausschau halten.“
    Moor ... Sumpf? Mary und Fränzi horchten auf. Hatten vielleicht die Zwillinge diesen unvermutet angesetzten Geländelauf angeregt?
    Die meisten hatten an diesem Lauf ihren Spaß, obwohl es recht heiß war. Es gab ja immerhin zwei unerwartete Freistunden.
    Das Moor war schnell gefunden. Und wo waren die seltenen Blumen? Hanni und Nanni wollten sie suchen. Sie gingen langsam in den Sumpf hinein, gut ausgerüstet mit hohen Stiefeln.
    „Seid vorsichtig!“, rief Frau Wilton. „Sonst versinkt ihr.“
    Hanni winkte zurück. „Wir werden auf diesem Stamm über den Morast balancieren“, erklärte sie. „Komm, Nanni.“
    Sie halfen sich gegenseitig auf den schmalen Birkenstamm, der über eine Stelle führte, wo nur Binsen und Schachtelhalme auf ein paar Landinseln wuchsen. Dort oben fing Hanni plötzlich zu zappeln an, streckte beide Arme und ein Bein in die Luft, sodass den Zuschauern ganz anders wurde.
    „Lasst den Unsinn“, mahnte Frau Wilton. „Ihr fallt ja.“
    Aber sie fielen nicht. Sie sprangen rechtzeitig ab und standen bis zu den Waden in dem dicken braunen Modder. „Kommt zurück!“, rief Frau Wilton.
    „Aber gern!“, riefen die Zwillinge und wateten ans Ufer. Von den seltenen Pflanzen war keine Rede mehr. Dann zogen sie die Schuhe aus. Füße und Beine wischten sie mit Gras und Laub ab und gingen barfuß weiter. Die Stiefel trugen sie auf dem Heimweg in der Hand, damit sie trockneten.
    Kaum waren sie im Internat, überreichten sie die vier schmutzigen, verkrusteten Dinger Hilda mit einer höflichen Verbeugung. „So, heute könnt ihr unsere Schuhe einmal gründlich putzen und wienern. Diesmal lohnt es sich.“
    Mary und Fränzi liefen lachend
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