Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
gehören. Aber vielleicht könnten wir euch dennoch hiermit helfen?“ Dabei nahmen sie vorsichtig das Seidenpapier von dem verhüllten Gegenstand, den Mary in der Hand hielt: Ein wunderschöner Lampenschirm kam zum Vorschein. Auf durchscheinendem Pergament waren gepresste Blumen und Blätter sorgfältig aufgeklebt: Leberblumen, Vergissmeinnicht, Primeln, Federnelken ... Mit sauberen Stichen waren die einzelnen Teile des Schirmes auf ein Drahtgestell genäht. Es war eine Arbeit, die unendlich viel Mühe und Liebe erfordert hatte – und großes Geschick.
    „Wie ... woher habt ihr das?“, fragte Hilda atemlos.
    „Ach, wir basteln viel ... und nun hier, wenn wir allein waren, da haben wir eben an dem Lampenschirm gearbeitet ..., für unsere Mutter zum Geburtstag ...“
    „Ihr könnt ihn mit ausstellen, wenn ihr wollt“, fügte Mary hinzu.
    Einen Augenblick blieb alles still. Und dann fiel Bobby mit einem Jubelschrei Fränzi um den Hals. „Ihr seid unsere rettenden Engel“, rief sie und alle anderen schrien und lachten mit einem Mal durcheinander.
    „Ich hole Irma“, rief Elli und sauste hinauf in den oberen Stock, wo die Großen wohnten.
    „Wir haben gewonnen, wir haben gewonnen!“, jubelten Hanni und Nanni.
    „Noch nicht.“ Marianne und Carla sagten es wie aus einem Munde. „Die Prüfungskommission muss noch entscheiden.“
    „Ach was“, Nanni lachte. „Wir meinen doch was ganz anderes – unsere Wette! Oder wart ihr vielleicht gerade eben nicht nett zu Mary und Fränzi, Bobby besonders? Also, jetzt putzt mal unsere Schuhe recht schön, ihr Lieben!“
    Das gab ein großes Gelächter. Die meisten erfuhren erst jetzt von der Wette. Mary und Fränzi lachten mit den anderen. Deshalb fiel ihnen auch ein erstaunliches Geständnis gar nicht schwer: „Wir sind im Grunde gern in Lindenhof. Und wenn ihr uns in eure Gemeinschaft aufnehmt, dann freuen wir uns mächtig!“
    Von Neuem gab es ein gewaltiges Hallo, in das Irma Mertens platzte. „Euer Geschrei ist ja im ganzen Haus zu hören“, rief sie an der Tür. „Frau Jenks hat schon um die Ecke geguckt und wird sicher bald auftauchen. Was ist denn los?“
    „Wir haben ein neues Ausstellungsstück“, riefen sie durcheinander, „sieh dir an, was wir beisteuern können.“
    Vorsichtig holte Hilda den Lampenschirm vom Tisch, wohin sie ihn vorher in Sicherheit gebracht hatte.
    Da war Irma freilich sprachlos. „Kinder“, begann sie endlich, „eines garantiere ich euch: Den Leuchter behalten wir! Aber – kein Wort davon zu den anderen. Wir überraschen sogar Frau Theobald.“
    Die Klasse stimmte begeistert zu.
    Sie verrieten wirklich nichts. Als die Zeichenlehrerin sich einmal bei Irma erkundigte: „Wie sieht es aus? Alles in Ordnung?“, bekam sie die kurze Antwort: „Bestens!“
    Das kam ihr seltsam vor. So gut waren die Arbeiten doch gar nicht! Deshalb bot sie Irma an: „Ich werde mir alle Sachen in unserem Ausstellungsraum noch einmal in Ruhe anschauen.“
    „Lassen Sie sich ruhig überraschen, Frau Walker“, sagte Irma lachend. „Vielleicht geschieht ein Wunder, wenn wir die Sachen in Ruhe lassen. Das soll es ja geben.“
    Frau Walker schüttelte den Kopf. Was die Mädchen doch manchmal für sonderbare Ideen hatten!

Zirkuskünste
     
    „Guten Morgen!“, rief Hanni und zog rasch die Vorhänge auf. Die anderen blinzelten in die plötzliche Helligkeit.
    „Nun, Fränzi und Mary“, fragte Hanni, „habt ihr schön geschlafen, ihr zwei Sterne des Tages?“
    „Na, Sterne des Tages, das ist wohl leicht übertrieben“, murmelte Fränzi verschlafen.
    „Wartet es ab“, meinte Doris, „ihr werdet heute gewiss noch euer blaues Wunder erleben!“
    Sie hatte recht. Als die sechs Mädchen aus dem Schlafsaal 3a – so stand es an der Tür ihres Zimmers – unten zum Frühstück erschienen, gab es ein großes Hallo. „Gut geschlafen?“, erkundigten sich auch die anderen aus der Klasse bei Mary und Fränzi. Die waren ganz platt. Bisher hatte sich kein Mensch dafür interessiert. Ihre Mitschülerinnen machten ihnen Platz, sie schoben ihnen Butter und Marmelade hin wie zwei besonders lieben Gästen. Irma Mertens winkte ihnen vom Tisch der Sechsten herüber und sprach danach eifrig mit ihrer Nachbarin. Vermutlich schilderte sie ihr den Lampenschirm!
    Und dann im Unterricht! Noch nie hatte Hilda, die hinter Fränzi saß, ihr je etwas vorgesagt, wenn sie bei einer Antwort stockte. Heute tat sie es. Wie umgewandelt waren alle, jede wollte nett zu den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher