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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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Sie hatten gehofft, dass alles glatt gehen würde, aber sie hatten sich geirrt. Es gab zwei Tote innerhalb von vier Minuten und 22 Sekunden.
    Die Bank lag an der Ecke Maiden Lane und Golf Street. Die Bande ging nach einem minutiös ausgearbeiteten Plan vor. Überraschend dabei war, dass keiner der Gangster den Urheber dieser kühnen Generalstabsarbeit kannte.
    Punkt zehn Uhr zwölf stieg Mort Calleghan die Stufen zum Haupteingang hinauf, schritt durch den Vorraum und schob sich dann durch die Schwingtür in die Schalterhalle. Er trug einen hellen Staubmantel und hatte die Hände tief in den Taschen vergraben.
    Calleghan schritt gelangweilt in der Halle auf und ab. Er blätterte flüchtig in einem Prospekt für Investment-Sparer, den er sich von einem Stapel auf den Schaltern genommen hatte.
    Aus späteren Aussagen ging hervor, dass man Calleghan für einen Kunden der Bank hielt, der warten musste.
    Fünfzehn Sekunden nach Calleghan kamen Roger Hell und Gus Likowski durch den Eingang von der Gold Street her in die Bank. Hell und Likowski waren die jüngsten Mitglieder der Bande, und die Aufregung zerrte an ihren Nerven. Likowski war es auch, der wenig später einen schweren Fehler machte. Aber noch war es nicht so weit.
    Die beiden jüngsten Gangster hatten den Auftrag, zwei Türen zu bewachen, die in einen Raum führten, der auf vier Yards in die Schalterhalle hineingebaut war. In diesem Raum befanden sich die Toiletten für die Bankangestellten.
    Dreißig Sekunden nach zehn Uhr zwölf stoppte in der Gold Street ein grün-weiß lackierter Station Car. Zwei Männer stiegen aus. Beide trugen dunkelgraue Zweireiher und Schirmmützen aus dem gleichen Tuch. Die Männer sahen aus wie herrschaftliche Fahrer.
    Der eine von ihnen hatte die Narbe von einem Messerstich auf der linken Wange. Er hieß Ivan Proczak und war in Polen geboren. Der andere hörte auf den schlichten Namen Tom Lane.
    Die beiden Männer klappten die hintere Tür des Station Car auf und zogen einen Schrankkoffer heraus. Er war ungewöhnlich groß und hatte an beiden Seiten einen breiten Henkel. Zusammen schleppten sie den Koffer die Stufen zum Seiteneingang empor und wuchteten ihn hochkant hindurch. Danach schoben sie ihn von innen vor die Tür.
    Der Seiteneingang war gesperrt.
    Die beiden Männer blieben grinsend dahinter stehen. Proczak sah auf seine Uhr.
    »Noch fünfzehn Sekunden«, murmelte er.
    In diesem Augenblick hielt ein grauer Fairlane vor dem Haupteingang. »Macht, dass ihr rauskommt!«, brummte Duff Goldstein zu den beiden Männern im Fond des Wagens gewandt.
    Seine Kiefer mahlten nervös. Von den hinteren Plätzen erhoben sich Ribby Masson und Joe Crewers. Sie sprangen die Stufen hinaus und verschwanden in der Bank.
    Auf die Sekunde genau um zehn Uhr dreizehn riss Proczak den sperrigen Schrankkoffer im Seiteneingang auf. Er bückte sich und brachte vier Maschinenpistolen zum Vorschein. Tom Lane übernahm sie und stürmte durch den Vorraum in die Schalterhalle.
    Wie gut die Gangster die Uhrzeiten miteinander verglichen hatten, zeigte sich daran, dass Lane mit den Maschinenpistolen im selben Augenblick durch die Schwingtür Eingang Gold Street die Halle stürzte, als Masson und Crewers durch den Eingang Meiden Lane kamen.
    Crewers riss Lane zwei Maschinenpistolen aus der Hand und warf eine mit geübtem Schwung hinüber zu Likowski. Der fing die Waffe auf, entsicherte sie und wandte sich der Halle zu, noch ehe einer der Kunden in der Schalterhalle oder ein Bankangestellter etwas von dem bemerkt hatten, was sich da lautlos und blitzartig anbahnte.
    Im selben Augenblick hatte Calleghan seinen Hut hochgeschoben und die darunter verborgene Gesichtsmaske heruntergezerrt. Alle übrigen Gangster taten es ihm nach. Masson stürmte mit der Maschinenpistole vier Schritte weit in die Halle hinein und riss den kurzen Lauf der Waffe hoch. Sein Finger legte sich um den Abzug…
    Zur gleichen Sekunde erschienen im Haupteingang an der Maiden Lane zwei Männer, die blaue Schlosserkleidung trugen. Sie trugen ein Stahlgitter und verbarrikadierten damit den Haupteingang. Sie verhielten sich so, als hätten sie an dem Gitter etwas zu reparieren.
    Sie hantierten mit Zangen und anderen Werkzeugen, während ein paar Leute vor dem Gitter stehen blieben und geduldig warteten. Es fiel nicht auf, dass sich die beiden Mühe gaben, so wenig wie möglich von ihren Gesichtern sehen zu lassen.
    Unterdessen war in der Bank alles wie geplant weitergegangen. Masson hatte einen
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