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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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Schwestern sein.
    Hanni und Nanni lachten. „Wartet nur, wenn die Ausstellung erst eröffnet wird und euer Lampenschirm zum Vorschein kommt! Dann geht der Rummel erst richtig los.“
    Beim Mittagessen hatte Hilda einen großartigen Einfall. „Wie wäre es, wenn wir heute Nachmittag auf eigene Faust einen kleinen Ausflug machten?“, fragte sie. „Wir können nach Bergen hinübergehen und im Café feiern. Hier wird doch nichts daraus, weil wir ja niemandem den Grund für unsere gute Laune verraten dürfen.“
    „Klasse!“
    „Prima!“
    „Du bist ein Schatz, Hilda“, riefen die anderen durcheinander. Sie baten Frau Jenks, ihnen für den Nachmittag freizugeben. Die Lehrerin hatte längst bemerkt, dass in der Klasse Hochstimmung herrschte. Zu ihrer Freude sah sie auch, wie Mary und Fränzi plötzlich mittendrin waren. Den eigentlichen Grund für die Feier erriet sie natürlich nicht. Doch warum sollten die Mädchen nicht einmal allein losziehen? Sie wusste ja, wohin sie gingen. Nach einer kurzen Unterredung mit Frau Theobald ließ sie ihre Klasse gehen.
    „Um sechs seid ihr aber wieder hier“, sagte sie zum Schluss und das versprachen sie.
    In Bergen gab es eine Überraschung, besonders für Carlotta: Dort gastierte ein Zirkus. Es war nur ein kleines Zelt aufgebaut, viele Tiere hatten sie sicher nicht. Doch Carlotta strahlte: ein Zirkus! „Gehen wir rein, vielleicht wird eine Nachmittagsvorstellung gegeben“, schlug sie vor.
    Tatsächlich, es gab eine! Noch dazu kostete es nachmittags nur halb so viel. Das passte gut.
    Fränzi und Mary staunten nicht schlecht, als sie jetzt erfuhren, dass Carlotta ein Zirkuskind war. „Du bist wahrhaftig mit in einem echten Zirkuswagen herumgereist?“, fragte Fränzi fassungslos.
    „Klar“, versicherte Carlotta, „sogar aufgetreten bin ich.“
    Hanni und Nanni amüsierten sich. Wenn Carlotta den Schwestern das ein Vierteljahr früher erzählt hätte, dann wäre die Antwort bestimmt gewesen: „Mit was für Mädchen man hier zusammenleben muss! Entsetzlich!“ Jetzt staunten sie bloß oder ließen sich ihren Schrecken zumindest nicht anmerken.
    Zuerst stärkten sie sich im Café, dann war es Zeit für die Vorstellung. Sie saßen ganz vorn.
    Zwei Clowns trieben den tollsten Unfug, sie zerrten sich gegenseitig auf den Boden, schlugen Purzelbäume und bewarfen sich mit alten Hüten.
    Es war ein großes Vergnügen. Die Zuschauer schrien vor Lachen und klatschten begeistert Beifall. Dann aber wurden sie still und sahen einer jungen Reiterin bei ihren Kunststücken zu.
    Die Lindenhof Mädchen waren voll Bewunderung – alle bis auf Carlotta. Die war in ihrem Element. Am liebsten hätte sie mitgemacht, das wussten ihre Freundinnen nur zu gut; lachend sahen sie zu ihr hin.
    Plötzlich kam der Zirkusdirektor herein und rief: „Nun, wer macht es der kühnen Reiterin nach? Ich zahle jedem zehn Euro, der auf das galoppierende Pferd springt.“
    Schweigen ringsum. Wer wagte es wohl? Carlotta!
    Sie stützte sich auf das Geländer, das Manege und Zuschauerraum trennte, und ging zu dem Direktor. „Geld will ich gar nicht“, sagte sie laut, „nur reiten.“
    „Kannst du es denn?“, fragte er. „Ich will nicht schuld sein, wenn du herunterfällst.“
    „Nein, nein, keine Angst, ich falle garantiert nicht vom Pferd“, versicherte Carlotta, nahm der Zirkusprinzessin einfach die Zügel aus der Hand und ritt davon. Das Pony trabte im gewohnten Rhythmus.
    Plötzlich schnalzte Carlotta mit der Zunge – und stand kerzengerade auf dem Pferderücken. Strahlend winkte sie ihren Freundinnen zu, die ihr wie wild Beifall klatschten. Dann ließ sie die Zügel los und sprang ab.
    Gerade wollte sie zum Sprung auf das Pferd ansetzen, da fasste sie sich plötzlich an die rechte Seite, krümmte sich vor Schmerz und winkte ab. Was hatte sie denn?
    Die Zirkusreiterin sprang sofort wieder ein, die Vorstellung musste ja ohne Unterbrechung weitergehen.
    Carlotta kam langsam an den Manegenrand zurück. Sie sah leichenblass aus und machte gar keinen Versuch, über den Zaun zu steigen. Deshalb sprangen Marianne und Bobby hinüber und führten sie behutsam zum Ausgang. Draußen halfen sie ihr sich auf dem Rasen auszustrecken.
    „Was hast du?“, fragte Bobby ängstlich.
    „Leibschmerzen“, keuchte Carlotta, „mit einem Mal.“
    „Hast du dir den Magen verdorben?“
    „Weiß nicht.“
    Die anderen waren aus dem Zelt gekommen, sie standen alle ratlos neben Carlotta. Nur Fränzi kniete neben ihr nieder
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