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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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und beraten. Ich glaube aber, das Ergebnis steht fest.“
    Nun, die Hoffnungen der Lindenhofer wurden nicht enttäuscht: Eine Stunde später hing am schwarzen Brett ein großes Blatt:

    Den Preis gewinnt das Internat Lindenhof für den Lampenschirm aus Pergament mit aufgeklebten Blumen. Der Wanderpreis, der nun zum dritten Mal an Lindenhof fällt, bleibt künftig also hier.
    Herzlichen Glückwunsch!

    Das gab eine gewaltige Siegesfeier! Die Hausmutter hatte Kuchen gebacken, sorgte nun aber noch für Sahne und Riesenportionen Eis. Mary und Fränzi bekamen eine Extraportion, und als es sich im ganzen Internat herumsprach, dass sie den Lampenschirm gemacht hatten, standen sie plötzlich im Mittelpunkt: von allen gelobt und bewundert.

Verschwörung gegen Mamsell
     
    Für die dritte Klasse kam der Schrecken am nächsten Tag in der letzten Stunde.
    „Nun, mes petites“, sagte Mamsell vergnügt, „morgen werden wir noch eine Arbeit schreiben.“
    Die Klasse erstarrte. „Worüber?“, stotterte Hilda.
    „Über die unregelmäßigen Verben.“ Mamsell setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. „Ich muss wissen, ob ihr den Stoff beherrscht. Nächste Woche schreibe ich die Noten.“
    Die Stunde war aus, sie verließ den Raum.
    „Das ist gemein von ihr“, zeterten ein paar.
    Marianne schimpfte: „Die ganze Stunde über tut sie wer weiß wie freundlich und dann kommt dieser Überfall.“
    „Ich werde trotzdem heute Nachmittag nicht mehr pauken“, rief Carlotta. „Was bis jetzt nicht in meinem Kopf drin ist, geht auch jetzt nicht mehr rein.“
    Ähnlich dachten die anderen. Zu ihrem maßlosen Erstaunen sah Mamsell an diesem Nachmittag alle Schülerinnen der dritten Klasse draußen herumlaufen oder Tennis spielen oder zum Schwimmen gehen.
    „Habt ihr alles wiederholt?“, fragte sie beim Abendbrot, als hätte sie nichts gemerkt.
    „Ach, Mamsell“, antwortete Hilda für die Klasse. „Sie haben uns eine böse Überraschung bereitet. Wer soll sich von heute auf morgen die unregelmäßigen Verben einbläuen?“
    Da sagte Mamsell das Gleiche, wie Carlotta mittags behauptet hatte: „Was ihr bis jetzt nicht in den Köpfen habt, das geht jetzt auch nicht mehr rein.“
    In allen Schlafräumen der Dritten war die Empörung über Mamsell auch abends noch groß.
    „Was können wir bloß dagegen tun?“, überlegte Doris, die nichts so hasste wie das sture Pauken.
    „Wir sollten sie in ihrem Zimmer einschließen“, rief Hanni.
    Carlotta und Fränzi horchten auf. „Das ist gar keine so schlechte Idee“, meinte Carlotta. „Wisst ihr was: Ich tue es!“
    Anfangs waren alle ein bisschen erschrocken. Doch sie überlegten: Was sollte groß passieren? In der nächsten Woche begannen die Sommerferien. Bis sie wieder ins Internat kamen, war manches vergessen.
    „Morgen, nach dem Frühstück, wenn Mamsell in ihr Zimmer geht, um ihre Mappe zu holen, sause ich hinterher und sperre die Tür zu“, erklärte Carlotta.
    „Ich passe auf, dass dich niemand sieht“, versprach Fränzi.
    „Sollte man die Tür nicht lieber schon heute Abend verschließen?“, fragte Nanni.
    „Nein!“ Carlotta widersprach heftig. „Dann merkt sie es zu früh. Sie trommelt bestimmt Hilfe herbei, noch ehe wir zum Frühstück gehen.“
    Das stimmte. „Doch verratet niemandem, was wir vorhaben“, mahnte Hanni.
    So saßen die anderen Drittklässler recht niedergeschlagen am Frühstückstisch. Mamsell schmunzelte. Als ob sie ihre lieben Mädchen vor den Ferien noch plagen wollte! Das Ganze war ja nur ein Schreckschuss. Sie nickte ihnen zu und rief: „Bis gleich also!“
    Carlotta stand an der Tür und öffnete sie der Lehrerin höflich. Fränzi war längst auf dem Flur und beobachtete, hinter einem Schrank versteckt, Mamsells Tür.
    „Ach bitte, Carlotta, komm doch einen Augenblick mit hinaus“, sagte da Frau Jenks. „Ich möchte dir eure Aufsatzhefte zurückgeben.“
    Carlotta blickte die anderen flehend an. Hatten sie gehört, was Frau Jenks sagte? Ja! Mary war sofort im Bilde, sie nickte ihr zu und deutete auf sich selber. Aha, sie wollte also abschließen! Beruhigt folgte Carlotta Frau Jenks.
    Mary aber sauste zu Mamsells Zimmer, immer auf gute Deckung bedacht, drehte möglichst geräuschlos den Schlüssel um und rannte zurück ins Klassenzimmer, an ihren Platz neben Hanni. Ihre Schwester kam schon nachgelaufen. Carlotta erschien ebenfalls und sah verstohlen zu Mary hin. Die nickte und grinste. Carlotta packte den Stoß Hefte in den Schrank.
    Mamsell
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