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geben nicht auf

geben nicht auf

Titel: geben nicht auf
Autoren: Enid Blyton
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sie die Freundinnen an, die doch eigentlich hinter Schloss und Riegel sitzen müssten.
    „Wo kommt ihr denn her?“, erkundigte sich Jenny.
    „Aus dem Park“, antwortete Nanni, „das heißt, eben waren wir noch kurz in unserem Zimmer, um die Kleider zu wechseln.“
    „Aus dem Park? Ja, und wo wart ihr beim Frühstück?“, bohrte nun Bobby.
    „Och, die Köchin hatte uns eingeladen. Zu einem wunderbaren Kuchen.“
    „Aber ich habe doch gehört ...“
    „Was denn?“, fragte Carlotta sehr sanft.
    „Habt ihr ... wart ihr ... Ich meine ... unsere Tür ist nämlich verschlossen und der Schlüssel fehlt.“
    „Das ist aber ein Pech! Dann könnt ihr ja gar nicht rein.
    „Eben.“
    Während des Essens grübelte Bobby und grübelte. Sie kam zu keinem Ergebnis.
    Später gingen alle gemeinsam hinauf und ins Zimmer der Zwillinge. „Wie habt ihr denn euren Schlüssel entdeckt?“, fragte Bobby und sah schließlich zum Fenster. Da hing doch wahrhaftig immer noch der Schlüssel am Bindfaden!
    Da dämmerte es ihr. Schnell lief sie hin, band ihn los und sauste zur eigenen Tür: Dieser Schlüssel passte!
    So hatte sie tatsächlich sich selber ausgesperrt.
    „O Bobby“, seufzten ihre beiden Zimmerkameradinnen.
    „Was macht man aber, wenn das Zimmer einmal nachts verschlossen ist?“, fragte Doris.
    „Furchtbar einfach: Man schläft im Freien.“
    Das war ein Gedanke, der die Zwillinge nicht wieder losließ.
    „Sollten wir nicht wirklich mal draußen schlafen?“, fragte Hanni am Abend. „Jetzt im Sommer bei den warmen Nächten muss das doch toll sein!“
    „Na, ich weiß nicht ... Dann kommen die Mücken und zerstechen einen“, überlegte Hilda.
    „Und Mäuse“, rief Elli.
    „Ja, die fressen einen“, setzte Marianne grinsend hinzu.
    Ein Weilchen redeten sie noch hin und her, dann rief Nanni energisch: „Schluss mit dem Gerede! Wer macht mit? Wer schläft draußen?“
    Bobby natürlich und Jenny, ebenso Doris, Lilo und Marianne. Die anderen blieben lieber im Zimmer.
    „Wisst ihr was?“, sagte Hanni nach einigem Überlegen. „Wer drinbleibt, zieht am besten in die anderen beiden Zimmer um, sobald Frau Jenks hineingeschaut hat. Unser Zimmer bleibt dann in dieser Nacht leer und wir können gegen Morgen ohne Aufsehen leicht einsteigen ...“
    Sie suchten im Park nach einer Stelle, wohin sie die Matratzen bringen wollten.
    „An unseren Lieblingsplatz“, schlug Bobby vor, „also hinters Gewächshaus. Dort ist der Weg gepflastert und sauber. Gesehen werden wir auch nicht.“
    „Gut. Aber wir brauchen eine Leiter, damit wir unsere Sachen durchs Fenster schaffen und selber nachklettern können.“
    „Die steht dort auch irgendwo rum. Wir holen sie am besten, wenn es dunkel ist, und lehnen sie vor dem Schlafengehen an die Hauswand.“
    Noch vor dem Abendessen besichtigten sie ihren Schlafplatz, räumten ein paar Steine aus dem Weg und stellten die Leiter bereit. Beim Abendessen mussten sie sich gewaltig anstrengen, um sich nichts von ihrer Aufregung anmerken zu lassen.
    Die Stunde, die sie für gewöhnlich noch unten im Gemeinschaftsraum zubrachten, erschien ihnen mindestens doppelt so lang wie sonst.
    Nanni ging auf ein Zeichen ihrer Schwester hinaus und sah nach, ob die Luft rein war. Dann folgte Hanni und holte die Leiter. Gemeinsam trugen sie sie an die Hauswand.
    „Könnten wir sie schon aufstellen?“, fragte Nanni. „Besser nicht. Es ist noch zu hell. Wenn zufällig jemand hier vorbeigeht, sieht er sie sofort.“
    Zeitig gingen sie in ihre Schlafräume und zogen sich Trainingsanzüge an.
    Frau Jenks schaute kurz nach neun ins Zimmer, wünschte eine gute Nacht und verschwand bald. Dann wurde es in den Schlafräumen der Dritten lebendig.
    Hanni war schon draußen und stellte die Leiter unters Fenster. Lilo, Marianne, Bobby und Jenny kamen nach 3c rüber und schickten dafür Mary, Fränzi und Carlotta in ihre Betten. Alle Mitschülerinnen hingen aus den Fenstern und sahen dem Auszug der sieben zu. Erst stiegen Lilo, Doris und Marianne die Leiter hinunter, dann schoben Nanni, Bobby und Jenny die Matratzen und Decken vorsichtig hinaus. Zum Glück wohnte niemand auf dem unteren Flur. Ohne dass jemand etwas bemerkte, verschwanden sie im Dunkel.
    „Himmlisch“, stöhnte Bobby behaglich, als sie sich endlich alle auf ihren Matratzen ausgestreckt hatten.
    Sie fanden es wunderschön, so im Freien zu liegen, Grillen zirpen, ab und zu eine Maus im Gebüsch rascheln oder drüben im Weiher einen Frosch quaken zu
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