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Galgenberg: Thriller (German Edition)

Galgenberg: Thriller (German Edition)

Titel: Galgenberg: Thriller (German Edition)
Autoren: Margie Orford
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gefunden«, sagte sie. »Sie sind schon aufgeflogen.«
    »Sie versuchen nur, Zeit zu schinden, Dr. Hart«, entgegnete Osman, »aber das wird nicht funktionieren, glauben Sie mir.«
    »Sie hat all ihre Transaktionen aufgedeckt.« Clare begann, sich eine Geschichte zusammenzureimen, die ihr zunehmend wahrscheinlich erschien. »Zusammen mit mir. Und im Moment liegen alle Unterlagen bei der Polizei.«
    »Bei der Polizei«, höhnte Osman. »Das ist doch zum Lachen. Polizisten sind billiger als eine Nutte auf der Woodstock Street. Hundert Rand, und man bekommt von ihnen, was man sich nur wünscht.«
    Er zog ein weiteres Mal an der Leine, und Clare stolperte wieder hinter ihm her. Im Moment blieb ihr nichts anderes übrig.

45
    Die Tafelbucht zog sich in einem spektakulären Schwung am Meer entlang, an der Promenade funkelten die Lichter, aber Riedwaan lief mit dem Rücken zur Aussicht. Um nicht gesehen zu werden, hatte er einen Pfad zwischen den Eukalyptusbäumen genommen. Die Flammen am Lion’s Head hatten die Granitklippen übersprungen und wälzten sich jetzt, angetrieben vom Wind, auf den Signal Hill zu.
    Riedwaan bahnte sich einen Weg hinab zum Carreg Crescent. Nummer 3 war das letzte Haus in der Sackgasse. Nirgendwo brannte Licht, und kein einziges Auto stand auf der Straße. Er fragte sich, ob er sich geirrt hatte. Trotzdem stieß er das Tor auf und schlich auf die Rückseite des Gebäudes. Hier war vor Kurzem jemand gewesen. Abgeknickte Zweige, beiseitegeschobenes Laub. Er trat auf die Veranda.
    Die Tür war geschlossen, aber nicht verriegelt. Riedwaan drückte sie auf.
    Keine Bewegung.
    Kein Laut.
    Nichts als das Pfeifen des Windes draußen.
    Er trat in die Küche.
    Fotos lagen verstreut auf dem Boden. Er hob eines auf. Beim Anblick des schönen, geblendeten Mädchens stockte ihm der Atem.
    Er suchte den Boden ab. Der Griff einer Falltür. Darunter muffiger Geruch nach Lehm und Feuchtigkeit, aber abgesehen von dem leisen Getrappel flüchtender Ratten war alles still und leer. Er senkte die Luke wieder und schlich durchs Haus. Schlafzimmer, Bad, leeres Zimmer, Treppe. Ein Rechteck aus grauem Licht zog ihn an.
    Riedwaan stieg die Treppe hoch, drückte mit dem Fuß die Tür am oberen Ende auf und ließ den Blick über das Chaos und die umgeworfenen Stühle, wandern. Das Blut.
    Den blonden Haarschopf.
    Da lag sie, in einen alten Vorhang gewickelt. Riedwaan hatte den Raum schon durchquert und kniete neben ihr, bevor er begriff, dass es nicht Clare war. Er hob das blauweiße Gesicht des Mädchens an. Riss den Vorhang zur Seite, entdeckte die blutdurchtränkten Verbände um beide Handgelenke.
    Er tastete nach einem Puls. Stockend, schwach, doch noch vorhanden.
    Er zog sein Handy heraus und rief einen Krankenwagen. Dann deckte er sie wieder zu. Und wählte Shorty de Langes Nummer.
    »Ich brauche Unterstützung«, sagte Riedwaan.
    » Fok it , Mann.Wo stecken Sie jetzt?«
    »In einem Haus am Signal Hill. Am Rand des Busches. Hier liegt ein Mädchen, aufgeschlitzt wie ein geschächtetes Lamm.«
    »Und Clare?«
    »Ist nirgendwo zu sehen«, sagte Riedwaan. »Noch nicht.«
    »Das ist gut«, meinte De Lange. »Basson?«
    »Auch nicht zu sehen«, antwortete Riedwaan.
    »Das ist schlecht.«
    »Kommen Sie sofort her. Und veranlassen Sie die Fahndung nach Basson. Sofort.Wenn das Arschloch noch lebt, will ich ihn haben.«
    Riedwaan schaltete das Licht an.
    Ein pfauenblauer Fleck.
    Er hob das Tuch auf und hielt es vor seinen Mund. Eine Ahnung von Clares Geruch.
    Flammen flackerten hoch oben am Signal Hill. Das Feuer bewegte sich langsam auf die Baumgrenze zu und schnitt damit den Berghang ab. Ein gespenstisches Glühen erhellte das Tor, das am Ende des verwilderten Gartens in den Angeln baumelte, und den Pfad zwischen den Bäumen, der von dort aus zum Steinbruch führte.
    Am Berghang gab es einen schmalen Eingang zum Steinbruch, mit Stacheldraht umkränzt und von einer Ziegelmauer umgeben.
    Riedwaan trat das »Betreten verboten«-Schild zur Seite.
    Die Steinwände glänzten, das Wasser lag schwarz darunter. Und über allem Grabesstille.
    Er tastete sich den überwucherten Pfad entlang, und als er oben ankam, fiel vor ihm der Abgrund ab.
    Riedwaan duckte sich unter dem Drahtzaun hindurch, obwohl sich seine verletzte Schulter beschwerte, und trat direkt an den Rand.Von hier aus konnte er den ganzen Steinbruch überblicken, sah die Spiegelungen der grauen Eukalyptusbäume im schwarzen Rechteck des Wassers.
    Er nahm eine Bewegung war,
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