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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Sitzungen und Versuchen, zu denen Eusapia in den folgenden Jahrzehnten von den berühmtesten Wissenschaftlern der damaligen Zeit eingeladen wurde. Die Experimente, die man mit ihr anstellte, fanden unter den unterschiedlichsten Bedingungen statt – im schwachen Licht und im grellen Licht, in gewöhnlichen Zimmern und in den Laboratorien von Universitäten. Einmal hatte man ihr die Hände gefesselt, ein andermal nicht. Einmal saß sie nur zwei oder drei Prüfern gegenüber, ein andermal einem ganzen Kollegium von Gelehrten.
    In dem Psychologischen Institut in Paris wurde sie mit Unterbrechungen in den Jahren 1905 bis 1908 auf eine Weise beobachtet, untersucht und analysiert, wie man es zur damaligen Zeit nicht gründlicher machen konnte. Ein typisches Beispiel aus dieser Versuchsreihe:
    In Gegenwart von ungefähr zwanzig Wissenschaftlern, darunter den beiden Curies, Ballet, Flammarion, Bergson, mußte sich Eusapia auf einen Stuhl setzen, den man auf eine Waage gestellt hatte. Die Wissenschaftler bildeten um sie einen engen Kreis, und sie wurde dann aufgefordert, mit Hilfe ihrer unbekannten Kraft einen Tisch in die Luft zu heben, der außerhalb des Kreises in der Nähe stand. Die Beine des Tisches steckten in speziell für den Versuch angefertigten und am Boden festgeschraubten Metallröhren, die ihn gegen die geheimnisvolle Kraft Eusapias abschirmen sollten. Aber der Tisch stieg trotzdem hoch – vielleicht zwanzig, dreißig Zentimeter. Sie wurde dann gefragt, ob sie den Tisch völlig aus seinen Beingehäusen herausziehen könnte. Sie tat auch das. Der Tisch stieg hoch, bis seine Beine sich aus den Röhren befreit hatten, bewegte sich dann etwas zur Seite und senkte sich wieder zu Boden. Während dieser Versuche zeigte die Waage eine Gewichtszunahme, die ungefähr dem Gewicht des Tisches entsprach.
    In der Folge wurde Eusapia an die verschiedensten Institute eingeladen. Sie besuchte außer Frankreich auch England und Amerika, wobei allerdings nicht verschwiegen werden soll, daß nicht alle ihre Demonstrationen überzeugten. Eusapia besaß – wie schon erwähnt – eine ziemlich launische und außerdem träge Disposition, und immer wenn sie nicht in Stimmung war, oder sich nicht ganz auf der Höhe ihrer Kräfte fühlte, andererseits aber ihr Publikum auch nicht enttäuschen wollte, versuchte sie zu betrügen. Das allerdings auf eine so primitive Art, daß selbst ein Kind sie dabei hätte ertappen können.
    Eusapia Palladino starb am 16. Mai 1918, und mit ihrem Tod senkte sich der Schleier über ein bis jetzt noch nicht gelöstes Rätsel. Alles in allem aber läßt sich nicht leugnen, daß sie bei ihren Versuchen wirklich erstaunliche Fähigkeiten zeigte, die auf herkömmliche Weise nicht erklärt werden können. Noch eines ist bemerkenswert bei ihrem Fall. Unter ihren Inquisitoren befanden sich berühmte Philosophen, Psychologen, Psychiater, Chemiker, Ingenieure, Neurologen, Physiker, Astronomen – aber kein einziger Fachmann für parapsychologische Phänomene. Der Grund ist einfach. Es gab diese Fachleute damals noch nicht, und es gibt sie auch heute noch nicht. Bis jetzt wurden nur einige tastende Versuche gemacht, paranormale Erscheinungen unter Laboratoriumsbedingungen zu testen – besonders in Amerika. Doch darüber mehr im nächsten Observatorium
     
    Lothar Heinecke
     

KRANK VOR HEIMWEH
    (HOMESICK)
 
    LYN VENABLE
 
    (Illustriert von EMSH)
     
    Was ist der Sinn einer Reise zu den Sternen, wenn die Rückkehr nur bittere Einsamkeit bringt!
     

     
    FRANKSTON tippte mit seinem Zeigefinger gegen seinen schwarzen Springer. Er wußte, der Zug würde ihn einen Bauer kosten, aber er hatte nicht genug Interesse an dem Spiel, um sich einen besseren auszudenken. Er setzte seinen Springer, und – wie vorauszusehen – nahm James ihm seinen Bauer weg.
    Drüben auf der andern Seite der Kabine saß Gregory und blätterte in einem Magazin herum. Er tat es so hastig, daß er bestimmt nichts lesen, ja nicht einmal die Bilder richtig ansehen konnte. Ross lag schweigend in seiner Koje und starrte aus der Fensterluke.
    Die vier sahen sich merkwürdig ähnlich. Sie schienen alle das gleiche Alter zu besitzen – das Alter, wo die grauen Haare endlich die Überhand über die schwarzen oder blonden gewinnen, wo sich die ausdehnende Taille allmählich nach unten zu senken beginnt und die Robustheit der mittleren Jahre langsam, aber unaufhaltsam beginnender Altersschwäche weicht.
    Es war eine seltsame Raumschiffbesatzung, aber
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