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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Duplikat des Schiffes sein müssen, alles gleich, außer den Raketen. Das gleiche Metall und Plastik und die filtrierte Luft und die synthetische Nahrung. Es hätte keine Wollteppiche besitzen dürfen, oder Daunenkissen, oder lächelnde Frauen, oder frische Luft, oder Eier zum Frühstück.
    Es hatte genau dasselbe wie das Schiff hier sein müssen. Und da das Schiff veraltet war und nicht mehr gebraucht wurde, gaben sie uns eben das Schiff und ein Stück Land, um es darauf zu verankern. Und das ist nun unser Zuhause. Sie haben getan, was sie konnten, und mehr konnten sie nicht tun.«
    »Aber ich fühle mich so eingesperrt. Manchmal glaube ich, ersticken zu müssen.«
    »Das Schiff ist groß genug für uns, Frankston. Wir drängen uns nur alle in diesem Teil zusammen, weil wir ohne die Gesellschaft der anderen einfach verrückt werden.« James gab dem auf dem Boden liegenden Magazin einen Fußtritt. »Gott sei Dank sind wir nicht allergisch gegenüber gereinigtem Papier. Wir können wenigstens lesen.«
    »Wir werden alt«, sagte Gregory. »Eines Tages wird hier einer von uns allein sitzen.«
    »Gott sei ihm gnädig«, sagte James mit einem seltsamen Unterton in der Stimme.
    WÄHREND des letzten Teils der Unterhaltung war das kleine rote Lämpchen über der Schleusentür hartnäckig aufgeblitzt. James bemerkte es endlich. Ross stand in der Außenschleuse. James zog den Entseuchungshebel herunter, und das Signal erlosch. Bevor Ross das Schiff betreten durfte, mußte jede Spur von Pollen oder Staub auf seinem Anzug abgetötet werden.
    »Wie auf einem fremden Planeten«, sagte Gregory.
    »Was sonst ist denn die Erde für uns, wenn nicht ein fremder Planet?« fragte Frankston, und keiner der beiden Männer wagte etwas auf seine bittere Frage zu entgegnen.
    Wenige Minuten später war Ross zurück in der Kabine, und James half ihm aus seinem Raumanzug.
    »Wie geht’s den Geranien?« fragte Gregory.
    »Großartig«, sagte Ross enthusiastisch. »Einfach großartig.«
    Er ging hinüber zu seiner Koje und legte sich hin. Er lag auf der Seite, so daß er aus dem Fenster sehen konnte. Er hatte noch eine Stunde, bis die Dunkelheit sich herabsenken würde – eine Stunde, in der er die Geranien betrachten konnte. Sie waren groß und rot, und sie bewegten sich leise im Abendwind.
     

WARNUNG VOR DEM HUNDE
    (THE TELENIZER)
 
    DON THOMPSON
 
    (Illustriert von VIDMER)
     
    Langston hatte Wahnträume in Technicolor. Welche Erleichterung, als er merkte, daß er nicht wirklich wahnsinnig wurde.
     



 
    ALS ich das Blut aus dem Hahn der Badewanne tropfen sah, wußte ich, daß jemand einen Telenose-Strahl auf mich gerichtet hatte, und ich stieß einen hörbaren Seufzer der Erleichterung aus.
    Während der letzten Tage hatte ich wirklich ernsthaft an mir selbst zu zweifeln begonnen und mich gefragt, ob ich nicht auf dem besten Wege war, den Verstand zu verlieren.
    Wenn man überraschend einen bärtigen Gentleman sieht, der einen Heiligenschein spazierenführt, oder vage, aber wundervolle Träume hat über eine Art vollkommene Welt – als ob eine Welt je vollkommen sein könnte –, oder wenn man plötzlich eine tiefverwurzelte Treue fühlt gegenüber irgendwelchen unbestimmten Idealen, oder ungewohnten Gefühlsregungen unterworfen ist – manchmal grausamer, manchmal freundlicher Natur – dann weiß man, daß etwas faul ist.
    Jedenfalls weiß ich es.
    Und wenn der Halunke – wer immer es auch war – das langsame, heimtückische Tempo der letzten zwei, drei Tage weiter beibehalten hätte, dann hätte er mich bestimmt in kurzer Zeit da gehabt, wo er mich haben wollte – nämlich in der Klapsmühle.
    Aber jetzt hatte er ein bißchen zu dick aufgetragen. Wenigstens wußte ich jetzt, was vor sich ging. Wer es tat, oder warum – das war mir allerdings noch völlig schleierhaft. Genauso konnte ich nicht sagen, ob ich die Sache durchhalten würde, trotzdem ich jetzt Bescheid wußte.
    DAS dicke rote Blut, das in schweren Tropfen in die Badewanne platschte, war halb so schlimm.
    Ich stand vor dem Spiegel, in der Hand meinen sanft summenden Rasierapparat, und schaute zu, wie das Blut langsam aus dem Hahn hervorquoll, wie der Tropfen leise erzitterte, während er größer und trächtiger wurde, bis er sich endlich loslöste und mit einem dumpfen, fetten Plom! auf der Emaille der Wanne zerplatzte – während sich oben am Hahn ein neuer Tropfen zu formen begann.
    Wie gesagt, die Sache mit dem Blut war nicht weiter schlimm. Aber mein Seufzer
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