Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Nur noch diese Nacht, und wir würden angekommen sein. Alle unsere Funde waren sicher verstaut, alle Daten sicher auf Mikrofilm aufgenommen. Alle die Daten über Planeten, deren Luft wir nicht atmen und deren Nahrung wir nicht essen konnten. Doch jetzt kamen wir nach Hause zu der großen freundlichen grünen Mutter Erde.«
    Frankstons Gesicht fiel plötzlich zusammen. Er sah aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Er legte sich über den Tisch und verbarg sein Gesicht in den Armen. »Mein Gott!« stöhnte er. »Müssen wir diese alten Geschichten wieder aufwärmen? Nicht heute abend, bitte! Nicht schon wieder.«
    »Laß Gregory in Ruhe«, sagte James in befehlendem Ton. »Geh in deine Kabine, wenn du nicht zuhören magst. Er muß es wiederholen, genauso wie Ross seine Geranien gießen muß.«
    Frankston machte keine Bewegung, und Gregory warf James einen dankbaren Blick zu. James war der einzige, der alle verstand.
    Gregorys Gesicht wurde immer lebhafter, während er sich in seine Erinnerungen verlor. »Und dann die Landung. Tausende und Tausende von Menschen, die alle gekommen waren, um uns zu sehen und uns willkommen zu heißen. Wir waren so stolz. Natürlich dachten wir, wir wären die ersten, die zurückkommen würden, genauso wie wir die ersten waren, die hinausgeflogen waren. Die Hochrufe aus diesen unzähligen Kehlen. Sie galten uns. Ross – Leutnant Ross – war der erste, der aus der Schleuse trat. Das hatten wir vorher abgemacht. Er hatte schließlich die letzten zehn Jahre den Befehl gehabt, nachdem Commander Stevens gestorben war. Ihr erinnert euch doch an Stevens, nicht wahr? Er übernahm, als wir Captain Willens verloren. Jedenfalls, Ross kam als erster und dann du, James, und du, Frankston, und dann Tripitt und ich als letzter. Denn ihr wart alle Spezialisten, und ich nur ein gewöhnlicher Dienstgrad. Der Dienstgrad sollte ich sagen. Denn ich war als einziger übriggeblieben.
    Ross zögerte und stolperte fast, als er hinaustrat, und plötzlich stürzten Tränen aus seinen Augen. Aber ich dachte… na ja, ihr wißt schon… wieder nach dreißig Jahren und so. Das geht einem Mann an die Nieren.
    Aber als ich dann endlich, auch aus der Schleuse trat, brannten meine Augen wie Feuer, und tausend Nadeln schienen sich in mein Fleisch zu bohren.
    Und dann kam der Präsident persönlich auf uns zu… mit den Blumen. Damit begann es erst richtig… mit den Blumen. Ich weiß noch, wie Ross seine Hand ausstreckte, um den Strauß entgegenzunehmen, so behutsam wie eine Mutter ihr Baby. Und dann fiel er plötzlich hin und nieste und hustete und schnappte nach Luft. Der Präsident half ihm auf die Beine und fragte wieder und immer wieder, was mit ihm los wäre…
    Und uns passierte genau das gleiche, und wir drehten uns um und taumelten zurück ins Schiff und machten die Schleuse hinter uns zu.
    Das war eine schlimme Zeit. Mein Gott, ich werde es nie vergessen. Wir fünf… wir stöhnten, als lägen wir im Sterben, wir schnappten nach Luft… unsere Augen waren zugeschwollen… und das Jucken, dieses Jucken.«
    Gregory schüttelte sich.
    SELBST James, der sich sonst so gut unter Kontrolle hatte, biß die Zähne zusammen und spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten, als er an diese grauenvolle Zeit zurückdachte. Er schaute zur Fensterluke hinüber, um auf andere Gedanken zu kommen. Er konnte Ross sehen, der sich da draußen ungelenk und mühsam zwischen seinen Geranien bewegte.
    Ross goß Blumen, und Gregory machte sich durch Sprechen Luft, und …Frankston war bitter… und er? Er blieb der Beobachter.
    Gregorys Stimme drang wieder an sein Ohr. »Und sie hämmerten gegen die Schleuse und baten uns, den Doktor hereinzulassen. Aber wir konnten uns nur wälzen und um uns schlagen… und es juckte und brannte. Endlich, schaffte es dann James, die Schleuse zu öffnen und sie hereinzulassen.
    Dann kamen, die Tests. Tests auf Allergie. Erinnert ihr euch? Sie machten kleine Einschnitte in unsere Arme, lange Reihen von Einschnitten!«
    Die beiden Männer blickten unwillkürlich auf ihre Unterarme und sahen kleine gerade Reihen winziger rosiger Narben.
    »Dann rieben sie in jeden Einschnitt ein bißchen Pulver hinein, und jedes Pulver war ein Extrakt irgendeiner auf der Erde häufig vorkommenden Substanz, gegenüber der wir überempfindlich reagieren könnten. Sie führten lange Listen, und die Listen waren voller P’s. P für Positiv. Blütenstaub, Wolle, Nylon, Baumwolle, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher