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Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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eigentlich nur, daß die ganze Sache unter strenger Geheimhaltung steht.« Er machte eine nachdenkliche Pause. »Wenn ein Telenose-Gerät verschwunden wäre, das würde doch einen ungeheuren Stunk aufwirbeln, oder? Aber es hat keinen gegeben.«
    »Und in Palm Beach oder der näheren Umgebung gibt es keine Geräte, die jemand ganz offiziell und trotzdem illegal benutzen könnte«, sagte ich. »Nur einige der größeren Krankenhäuser des Landes haben solche Maschinen.«
    »Und Sie haben nicht die leiseste Idee, wer es getan haben könnte, Langston?«
    Ich schüttelte nachdenklich den Kopf.
    Dann sagte ich: »Nein, absolut nicht. Das heißt, eine ganz, ganz schwache Möglichkeit einer Idee vielleicht. Vor ein paar Tagen las ich in der Zeitung eine kurze Notiz, daß Isaac Grogan – Sie wissen schon, der Millionen-Bürgermeister von Memphis, wegen Bestechung und Korruption verurteilt, vor einem Monat entlassen –, daß also Grogan sich vorübergehend in Palm Beach niedergelassen haben soll.«
    Der Boß massierte gedankenverloren sein Kinn. »Ich erinnere mich an den Mann. Sie haben doch in einer Artikelserie seine Machenschaften aufgedeckt. Dann kam es zu einer offiziellen Untersuchung, und Grogan wurde verurteilt. Und Sie meinen, jetzt will er seine Rache haben?«
    Ich machte eine warnende Handbewegung. »Bitte, keine voreiligen Schlüsse! Ich sagte, hier läge vielleicht eine schwache Möglichkeit. Ich weiß nur, daß es Grogan bei meinem bloßen Anblick schon übel wird. Er haßt mich, ob mit oder ohne Grund, sei dahingestellt. Und ich weiß außerdem, daß Grogan sich in Palm Beach aufhält, und daß ich einem Telenose-Angriff ausgeliefert war. Das besagt aber noch lange nicht, daß zwischen diesen beiden Dingen notwendigerweise auch eine Verbindung bestehen muß.«
    »Nein, das ist wahr«, sagte Newell. »Aber immerhin ist es eine Möglichkeit, die man weiter verfolgen sollte.« Er konsultierte seine Armbanduhr. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Langston; Es ist fast Mittagszeit. Wir gehen zusammen essen, und während ich mir die ganze Angelegenheit noch einmal durch den Kopf gehen lasse, erzählen Sie mir alles, was Sie noch über Telenose wissen.«
    ES ist wohl nicht allzu wahrscheinlich, daß Ihnen über Telenose mehr als gerade der Name bekannt ist. Ihre technischen. Einzelheiten gehören schließlich zu den am strengsten gehüteten Geheimnissen unserer Tage. Deshalb ist es vielleicht ganz gut, wenn ich die wichtigsten Punkte meiner Unterhaltung mit Newell an dieser Stelle kurz rekapituliere. Bitte vergessen Sie dabei nicht, daß ich kein Telenose-Experte bin Und daß inzwischen sieben volle Jahre vergangen sind, seit ich mich für Telenose näher interessiert habe. Ich habe jedoch alles, was ich weiß, von Dr. Homer Reighardt persönlich – damals der Welt größte Autorität auf diesem Gebiet.
    Eine Therapie mit Hilfe von Telenose wird heutzutage ausschließlich in einigen wenigen Nervenkliniken und Sanatorien vorgenommen. Sie wird hauptsächlich bei Neurotikern angewendet. Bei weiter fortgeschrittenen Geistesstörungen ist sie wertlos. Die Tatsache besteht: je normaler man ist, desto wirksamer ist die Telenose.
    Ganz grob gesagt – wir wollen auf alle technischen, Einzelheiten und Feinheiten verzichten – ist es so:
    Die Wissenschaft hat schon seit langer Zeit gewußt, daß das Gehirn elektrische Wellen aussendet. Diese Wellen können, mit Hilfe eines Elektroenzephalographen gemessen werden. Sie variieren mit den körperlichen und seelischen Eigenschaften des jeweiligen Individuums. Bei extremer Schizophrenie, bei Epilepsie oder auch bei Alkoholismus sind diese Wellen heftig gestört.«
    »Sehr interessant, aber – «
    »Erst im Jahre 2037 kam Professor James Martin zu der Überzeugung, daß man diese Gehirnwellen sehr gut mit Radiowellen vergleichen könnte. Er beschloß, ein Gerät zu konstruieren, mit dessen Hilfe er diese ›Sendungen‹ des Gehirns belauschen könnte.
    Auf diese Weise wurde die Telenose erfunden. Die Maschine, die Martin nach zwanzigjähriger Arbeit vor sich stehen hatte, konnte nicht nur die Gedanken eines Menschen belauschen, sondern man konnte mit ihr auch von außen her Botschaften an das Gehirn übermitteln.«
    »Vorausgesetzt, die Wellen sind nicht gestört wie bei Wahnsinn, oder wenn jemand unter Alkoholeinfluß steht«, bemerkte Newell.
    »Sehr richtig.«
    »Das Wort Telenose kommt von Hypnose, nicht wahr?«
    »Schon, aber so ganz stimmt das nicht. Die Hypnose verlangt
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