Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 07

Galaxis Science Fiction Bd. 07

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 07
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Unterstützung durch eine sicht- oder hörbare Begleiterscheinung. Bei der Telenose kann man jedoch das Bewußtsein eines Menschen direkt – ohne jede andere Hilfe – beeinflussen und unter seine Kontrolle zwingen – einfach über seine Gehirnwellen.«
    »Sie sagen – unter Kontrolle bringen«, sagte Newell. »Soll das heißen, daß eine Person, die ich unter Telenose habe, genau das tun muß, was ich ihr sage?«
    NICHT unbedingt«, antwortete ich. »Alles, was Sie mit der Telenose tun können, ist, Gedanken an einen andern Menschen zu übermitteln – worunter wir auch alle Sinneseindrücke verstehen wollen. Wenn Sie ihn überzeugen können, daß diese Gedanken, die Sie ihm senden, seine eigenen Gedanken und seine eigenen Sinneseindrücke sind… dann können Sie die Versuchsperson zu praktisch jeder Handlung veranlassen. Wenn er allerdings weiß oder argwöhnt, daß er unter Telenose steht –« »Verstehe«, unterbrach mich Newell. »Er empfängt zwar immer noch die gleichen Gedanken – Bilder, Töne, oder was sonst noch –, aber er braucht ihnen nicht länger zu gehorchen.«
    Ich nickte. Ich beschäftigte mich inzwischen schon mit wichtigeren Problemen. »Meinen Sie nicht, wir sollten umgehend die C.I.D. verständigen. Das fällt doch eigentlich in ihr Aufgabenbereich. Illegale Anwendung von Telenose.«
    Aber Newell war mir mit seinen Überlegungen voraus. »Das wäre die Memphisaffäre eigentlich auch gewesen.«
    Ich hob fragend die Augenbrauen.
    »Womit ich sagen möchte«, fuhr der Boß fort, »daß ich erst mal Ihrem Riecher eine Chance geben möchte.«
    »Grogan? Ich weiß nicht recht. Und wie?«
    »Nun, indem Sie, zum Beispiel, einmal Grogan interviewen…«
    Ich öffnete den Mund, um zu protestieren, aber Newell fuhr hastig fort: »Hören Sie mich erst mal zu Ende an, Earl. Es ist schon lange her, daß Intergalaxis mit einem richtig fetten Knüller hat aufwarten können. Genau genommen, nicht mehr seit der Memphis-Sache. Erinnern Sie sich noch daran? Erinnern Sie sich noch, was das für ein Gefühl war, den eigenen Namen unter all den vielen Artikeln zu sehen – in der ganzen Welt? Erinnern Sie sich noch an das viele zusätzliche Geld? An den Ruhm?«
    Ich knurrte nur vor mich hin.
    »Bevor Sie mir jetzt mit Ihren Bedenken kommen«, sagte Newell, »vergessen Sie nicht, daß Sie damals, bevor Sie den ersten Schritt unternahmen, auch nichts Konkreteres in den Händen hatten als jetzt. Damals war es auch nur so eine halbe Vorahnung. Habe ich nicht recht? Geben Sie es schon zu!«
    »Hm!«
    »Na also. Einen Versuch ist die Sache doch immerhin wert. Was können wir dabei schon verlieren?«
    »Mich, vielleicht. Aber…«
    Der Boß hütete sich, mir noch mit weiteren Argumenten zu kommen. Er wußte genau, wenn er mir jetzt das Reden überließ, würde es nicht lange dauern, bis ich mich selber soweit bequasselt hätte, um Ja zu sagen. Was ich dann auch tat.
    Fünf Minuten später sagte ich resignierend: »Also gut. Was für eine Taktik schlagen Sie vor?«
    »Gehen wir zurück ins Büro«, sagte Newell.
    ZUM Büro war es nur ein kurzer Spaziergang – oder vielmehr, wäre es nur ein kurzer Spaziergang gewesen, wenn wir wirklich gegangen wären.
    Aber zum Gehen kamen wir nicht. New York war eine der allerletzten Städte, die ihren Verkehr auf das Stufentransport – System umgestellt hatten.
    Infolge der Größe dieser Stadt war das für die Ingenieure eine gigantische Arbeit gewesen. Aber für ameropäischen Unternehmungsgeist ist letzten Endes nichts unmöglich, und im vergangenen Jahr war das neue System endgültig fertiggestellt worden. Bis heute jedoch hatten die Rollbänder der Fußgängerebene noch nichts von ihrer Anziehungskraft auf die New Yorker eingebüßt.
    Anstatt also das Restaurant auf der Fahrzeugebene zu verlassen, auf der wir uns gerade befanden, und einen altmodischen Bummel auf dem Bürgersteig zum IGN-Gebäude zu machen, bestand Newell darauf, den Fahrstuhl zur nächsthöheren Ebene für Fußgänger zu nehmen. Dann glitten wir auf einem Rollband zu unserem Ziel.
    Vielleicht sagt Ihnen das etwas, wenn Sie wissen wollen, was für ein Mensch mein Boß ist.
    Als wir endlich wieder im Büro angelangt waren, fragte er: »Gibt es denn nicht irgendeinen Schutz gegen Telenose? Abgesehen von Wahnsinn oder Alkohol, meine ich.«
    Ich überlegte einen Augenblick. »Es dürfte nicht so schwierig sein, einen zu entwickeln. Eigentlich braucht man dazu nur ein Gerät, das auf der gleichen Wellenlänge
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher