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Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis de

Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis de

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis de
Autoren: I Siegner
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Ein Doppeldecker und ein Fressdrache
    H eute ist ein heißer Tag auf der Dracheninsel.
    Der kleine Feuerdrache Kokosnuss und sein Freund Oskar der Fressdrache dösen in der Hängematte.
    »So heiß war es ja noch nie«, stöhnt Kokosnuss.
    »Wie in einem Backofen«, sagt Oskar.
    Da läuft das Stachelschwein Matilda herbei und ruft: »Ratet, was ich gerade gesehen habe!«
    »Matilda«, brummt Kokosnuss. »Wie kannst du bei der Hitze nur so rennen!«
    »Nun ratet schon, ihr Faulpelze!«
    »Ein riesiges Waffeleis?«, sagt Oskar.
    »Mit Erdbeeren«, sagt Kokosnuss.
    »Nein, nein«, erwidert Matilda und muss plötzlich niesen. »Hapschü!«
    »Bist du erkältet?«, fragt Kokosnuss.
    »Leider«, antwortet Matilda und schnäuzt in ihr Taschentuch. »Also, es fängt mit D an, ist rot und fliegt durch die Luft.«

    »Ein roter Drachenpopel?«, sagt Kokosnuss.
    »Quatsch!«, entgegnet Matilda beleidigt und brummt: »Dann gucke ich mir den Doppeldecker eben alleine an.«
    »Ein Doppeldecker?«, fragt Kokosnuss.
    »Wenn ich es doch sage!«, versichert Matilda.
    »Er flog genau über mich hinweg in Richtung Fressdrachen-Gebiet.«
    »Was ist denn ein Doppeldecker?«, fragt Oskar.
    »Das ist ein Flugzeug mit je zwei Tragflächen übereinander«, erklärt Kokosnuss, springt aus der Hängematte und ruft: »Das will ich sehen!«
    »Ich auch!«, stimmt Oskar ein.
     
    Sie überqueren die kleine Schlucht und folgen dem Pfad durch das dichte Grün am Fuße der Fressdrachen-Berge.
    »Da hinten ist etwas«, flüstert Kokosnuss.
    Leise schleichen sie zu einer kleinen Lichtung.

    Dort steht tatsächlich ein Doppeldecker!
    Etwas weiter unten, am Ufer eines Baches, sehen sie einen kleinen
Mann mit einer Brille auf der Nase. Er sitzt auf einem Erdhaufen, der neben einer Grube aufgeschichtet ist. Er trägt einen Tropenhelm, eine Weste mit allerlei Taschen, eine kurze Hose und festes Schuhwerk. Neben ihm liegt eine Schaufel.

    Der kleine Mann hält eine alte Steintafel in den Händen und betrachtet diese neugierig.
    Kokosnuss reibt sich die Augen.
    »Wisst ihr, wer das ist? Das ist Professor Champignon, ein berühmter Forscher!«
    »Woher weißt du denn das?«, fragt Matilda.
    »Ich kenne sein Foto aus den Büchern über die Pyramiden.«
    »Stimmt ja«, sagt Matilda. »Du liest ja immer diese Schinken über das alte Ägypten.«

    »Das sind keine Schinken, sondern spannende Bücher!«, protestiert Kokosnuss. »Und sag nichts gegen das alte Ägypten. Die Pyramiden sind das Geheimnisvollste, was es gibt!«
    »Pff, diese ollen Steinhaufen«, sagt Matilda.
    »Hast du eine Ahnung!«, entgegnet Kokosnuss.
    »Da gibt es geheime Gänge und Kammern, die noch gar nicht entdeckt sind. Die sind viele
Tausend Jahre alt! Und wer weiß, was darin alles versteckt ist!«
    »Pssst!«, zischt Oskar. »Da kommt jemand!«
    Die anderen spitzen die Ohren. Schwere Schritte nähern sich dem Bachlauf. Die Freunde halten den Atem an: ein Fressdrache!
    »Auweia«, flüstert Oskar. »Der üble Udo!«
    Der Professor ist so sehr mit der Steintafel beschäftigt, dass er den Fressdrachen noch nicht bemerkt hat.
    Udo räuspert sich: »Ähem!«
    Der Professor hält inne. Als er den Fressdrachen erblickt, hüpft er mit einem Schrei in die Grube.
    »Gleich«, flüstert Oskar, »wird der Professor gefressen. Happs und weg.«
    »Das geht aber nicht!«, protestiert Kokosnuss leise. »Wir müssen ihn retten!«
    »Wartet, ich versuche mal etwas«, sagt Oskar.
    »Mir wird Udo schon nichts tun.«
    Flink läuft der kleine Fressdrache zur Grube hinüber.
    »Hallo, Udo!«, ruft er. »Wie geht’s?«

    »Gut«, brummt Udo. »Außer, dass ich hungrig bin. Zum Glück habe ich gerade dieses Hühnchen in der Grube gefunden.«
    Da meldet sich der Professor: »Hühnchen? Ich bin doch kein Hühnchen!«
    »Nicht?«, sagt Udo verblüfft.
    »Wenn ich ein Hühnchen wäre, dann hätte ich einen Schnabel und zwei Flügel.«
    »Von hier oben siehst du aus wie ein Hühnchen. Ist ja auch egal, Hauptsache lecker.«
    »Genau deswegen wollte ich mit dir sprechen«, sagt Oskar schnell. »Das Hühnchen ist nämlich ein Mensch. Und zwar ein ziemlich alter Mensch.«

    »Jawohl«, sagt der Professor. »Schon über siebzig!«
    »Das ist doch nicht alt«, dröhnt Udo. »Das ist doch ein knackiges Alter, um gefressen zu werden!«
    »Für Menschen ist siebzig aber alt«, erklärt Oskar. »Mein Papa sagt, so alte Menschen soll man nicht fressen, weil man die nicht so gut verträgt. Davon kriegt man Blasen an den
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