Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab

Titel: Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Autoren: Jerry Cotton
Vom Netzwerk:
Als Phil und ich hinter der Absperrung zum ersten Mal die Zerstörungen erblickten, schauten wir uns betroffen an. Mr High hatte uns in seinem Büro auf den neuen Auftrag vorbereitet, aber die Spuren der Verwüstung ließen mich innerlich aufstöhnen.
    »Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, sagte ich.
    Der leitende Kriminaltechniker hatte den Reißverschluss seiner Daunenjacke ganz geschlossen. Sein vom kalten Wind gerötetes Gesicht blieb ausdruckslos, während er uns durch die Ruine der ehemaligen Bar führte.
    »Die Bombenleger haben es sich einfach gemacht. Statt sich auf eine Sprengladung zu verlassen, haben sie sechs davon angebracht«, erklärte er.
    Durch die Wucht der Explosionen war die Außenwand völlig zerstört und viele Gäste unter den herumfliegenden Trümmerteilen begraben worden. Es hatte sechzehn Tote gegeben.
    Wir standen an der Stelle, an der wenige Stunden zuvor noch der Tresen seinen Platz gehabt hatte. Doch das schwere Möbelstück war komplett demoliert worden und ich mochte mir nicht ausmalen, was mit den Gästen auf den Barhockern passiert war.
    »Das ist unfassbar brutal, Jerry. Wenn du mich fragst, wollte hier jemand ein deutliches Zeichen setzen«, sagte Phil.
    Einen ersten Fingerzeig hatte uns der Chef bereits geliefert.
    »Haben Sie irgendwelche Anzeichen für eine größere Menge an Drogen gefunden?«, fragte ich.
    Der Techniker hob verwundert die Augenbrauen.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte er.
    Ich erklärte ihm, welche Gerüchte zurzeit die Runde in New York machten.
    »Wir haben in einem der Kellerräume tatsächlich die Überreste einer großen Menge an Drogen entdeckt. Ich kann Ihnen aber noch nicht viel mehr sagen, Agent Cotton«, lautete die Antwort.
    »Wir benötigen die Analyse der Drogen so schnell es geht. Was können Sie uns über den verwendeten Sprengstoff erzählen?«, fragte ich.
    Der Techniker vermutete eine Eigenanfertigung auf der Basis eines gängigen Plastiksprengstoffs.
    »Die elektronischen Bauteile müssen wir noch finden, um mehr über den Erbauer der Sprengsätze sagen zu können«, erwiderte er.
    Damit war unser Rundgang durch das Trümmerfeld beendet und der Techniker kehrte an seine Arbeit zurück.
    »Vermutlich hat der Chef recht, Phil. Das riecht verdächtig nach einem Denkzettel, den eine der Gangstergruppen dem neuen Syndikat verpasst hat«, sagte ich.
    »Ja, sehe ich auch so. Womit willst du anfangen?«, stimmte er zu.
    Mein Blick ging zu der Liste der Opfer, die uns der Techniker überreicht hatte. Mein Entschluss fiel schnell.
    »Wir finden zuerst heraus, wer hinter dem Syndikat steckt«, antwortete ich.
    Bereits auf der Rückfahrt zum Field Office klinkte Phil sich ins System ein, um die ersten Namen zu überprüfen. Mir fiel auf, dass er nach einer Weile sehr ruhig wurde und nachdenklich das Display in der Mittelkonsole betrachtete.
    »Was ist los, Phil?«, fragte ich.
    Er wiegte zweifelnd den Kopf.
    »Ich habe die Namen der ersten sieben Opfer eingegeben. Dabei bin ich über eine Auffälligkeit gestolpert«, antwortete mein Partner.
    Mein fragender Blick brachte Phil dazu, ein wenig weiter auszuholen und seine Entdeckung ausführlicher zu beschreiben.
    »Alle Toten sind also Abkömmlinge von Emigranten aus der Türkei?«, staunte ich.
    Bevor er antwortete, gab Phil eilig die Namen der restlichen Toten ein. Als er das Ergebnis verkündete, wurde aus seinem Verdacht schließlich eine Gewissheit.
    »Es gibt keine Zweifel, Jerry. In dieser Bar scheinen bevorzugt Gäste mit türkischen Wurzeln verkehrt zu haben«, sagte er.
    Das war höchst interessant und eine wichtige Information, die uns möglicherweise schneller als gedacht auf die Hintermänner des neuen Syndikats führen konnte.
    »Hast du schon einmal etwas von einer türkischen Mafia gehört?«, fragte ich.
    Phil schüttelte den Kopf. Ich auch nicht.
    »Wer könnte etwas gegen Menschen haben, die aus der Türkei stammen? Fällt dir dazu etwas ein?«, fragte ich weiter.
    Doch auch hierzu musste mein Partner vorläufig passen.
    »Ich denke, dass wir tiefer graben müssen. Vielleicht gibt es im System mehr über diese Zusammenhänge«, sagte Phil.
    Als wir zurück im Field Office waren, gab ich Mr High einen Bericht und verwies auf Phils Entdeckung.
    »Wir gehen vorerst dieser Spur nach, Sir. Eventuell verfolgt dieses neue Syndikat noch ganz andere Ziele«, erklärte ich.
    »Es gärt seit vielen Jahrzehnten ein Konflikt zwischen den Türken und den Kurden.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher