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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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Versprich mir's! Denk an Trey – er ist unsere Zukunft.«
    »Also gut«, seufzte sie. »Aber trotzdem – wie unfair das ist! Erschieß Yancy doch einfach! Dann sind alle unsere Probleme gelöst.«
    »Hier müssen wir uns an gewisse Regeln halten …« Plötzlich drückte er ihre Hand. »Und jetzt gratuliere mir zu meinem diplomatischen Geschick! Es ist soweit.«
    Als sich die Häuptlinge an ihn wandten, erklärte er sich bereit, mit einem Lakota-Krieger um das Leben seines Sohnes zu kämpfen. Sein Kontrahent durfte die Waffen wählen, und wenn Hazard siegte, würde er auch zum Kampf gegen Yancy antreten.
    Der Vorschlag wurde Yancy unterbreitet. Energisch protestierte er und holte die Papiere hervor, die Hazard unterschreiben sollte. Aber solche Dokumente waren in der gegenwärtigen Situation wertlos, denn jetzt ging es um die Ehre beider Stämme. Der Dolmetscher empfahl dem weißen Mann, dem Beschluß der Häuptlinge zuzustimmen, sonst würde er seine Glaubwürdigkeit verlieren. Widerstrebend fügte sich Yancy in sein Schicksal.
    Nun begann Hazard mit den Lakota über Treys Freilassung zu verhandeln. Und nach einer beklemmenden halben Stunde wurde das Baby in die Arme seiner Mutter gelegt. Stumm verabschiedete er sich von seinem Sohn, falls die Geister ihn an diesem Tag verlassen sollten, und schaute in Blazes tränenfeuchte Augen. Dann trat er in die Mitte des Kampfplatzes.
    Die Häuptlinge hatten sich für einen Ringkampf zwischen Hazard und ihrem Favoriten entschieden. Leicht gebückt stand der Lakota-Krieger da, größer und kräftiger gebaut als der Absarokee, das geflochtene Haar im Nacken zusammengebunden, den muskulösen Körper eingeölt.
    Langsam und geduckt umkreisten sie einander, bis der Lakota plötzlich vorsprang und Hazard mit eisenharten Armen umklammerte.
    Alle Luft wurde aus Hazards Lungen gepreßt, und Blaze wandte sich entsetzt ab. Aber da rammte er sein Knie hoch. Der Lakota schwankte und lockerte seinen Griff, so daß Hazard sich losreißen konnte. Sofort packte der Gegner ihn an der Schulter, und beide fielen zu Boden. Hazard lag unter dem schweren Körper. Ringsum erklang anerkennendes Gemurmel.
    Mit aller Kraft bäumte er sich auf, doch er vermochte den Lakota nicht abzuwerfen. Immerhin konnte er seine Hand befreien und zerrte an den Zöpfen des Mannes, der einen heiseren Schrei ausstieß. Im selben Augenblick glitt Hazard unter ihm hervor und sprang auf. Nach den Regeln des Kampfes war er nicht lange genug am Boden festgehalten worden.
    Wieder sprang der Lakota vor, einen Daumen ausgestreckt, um ihn ins gegnerische Auge zu bohren. Hazard hob abwehrend eine Hand, wurde jedoch seinerseits an den Haaren gerissen und zu Boden geworfen. Als er auf den Knien landete, das Gesicht nur knapp vom Staub entfernt, spürte er das Gewicht des Feindes auf seinem Rücken und wurde in der klassischen Haltung umschlungen.
    Keuchend spannte er alle seine Muskeln an. Der Schweiß des Lakota tropfte an seiner Wange vorbei. Allmählich richtete er sich auf, einen Fuß neben dem Knie in den Sand gestemmt. Mit letzter Kraft stemmte er sich hoch und schleuderte den Kontrahenten in die Luft. Unsanft prallte der Krieger am festgestampften Boden auf und bewegte noch einmal den Kopf, ehe er reglos liegenblieb.
    In der tiefen Stille, die dem Ächzen und Stöhnen der Kämpfer folgte, drehte Blaze sich um und sah, wie Hazard taumelnd aufstand. Erleichtert erwiderte sie sein schwaches Lächeln.
    Und jetzt kam Yancy an die Reihe. Von wilder Mordlust erfüllt, hatte er sich für das Messer entschieden, was Hazard begrüßte. Schweiß glänzte auf seiner Haut. Nun hielt er ein Messer in den Händen, das sich schlüpfrig, aber tröstlich anfühlte. Die Stunde der Abrechnung war endlich gekommen. Mit einem kurzen Blick vergewisserte er sich, daß Blaze und Trey in Sicherheit waren. Tief holte er Atem, bewegte die Knie und entspannte sich einige Sekunden lang. Es kam ihm so vor, als hätte er sein Leben lang auf diesen Augenblick gewartet. Nun konnte er sich an einem der Männer rächen, die sein Volk, seine Frau, sein Kind und die Zukunft bedrohten. Und Yancy schien die ganze Gier und Dummheit dieser Leute zu verkörpern. Aber er hatte in dieser aggressiven Welt nicht grundlos so lange überlebt. Er war kräftig, agil – und vor allem skrupellos. Breitbeinig stand er da. »Wenn Sie tot sind, nehme ich Venetia mit nach Hause. Und dann wird sie zusammen mit ihrer Mutter mein Bett teilen.« In seinem Blick glitzerten kalter
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