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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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einigten sie sich auf die Abkürzung ›Trey‹.
    Wenige Stunden nach seiner Geburt öffnete der Säugling die Lider. Er besaß weder die schwarzen Augen des Vaters noch die saphirblauen der Mutter. Einige Wochen später schimmerten sie haselnußbraun, mit silbrigen Pünktchen. Das Haar war dunkel, aber nicht rabenschwarz. In seinem kleinen Gesicht zeigten sich schon früh Hazards markante Züge.
    »Ganz dein Sohn«, meinte Blaze, wann immer sie ihn stillte.
    »Natürlich, ich bin ja auch ein vollkommener, untadeliger Vater.«
    »Ich persönlich finde jede Art von Vollkommenheit schrecklich. Also erwarte bitte keine Komplimente.«
    »Was soll ich sagen? Ihr Weißen seid unserem hohen Niveau eben nicht gewachsen.«
    »Vielleicht nicht«, stimmte sie lächelnd zu. »Aber manche weiße Frauen bringen wunderschöne Babys zur Welt. Das mußt du zugeben.«
    Liebevoll betrachtete er den Säugling, den sie an der Brust hielt. »Da kann ich nicht widersprechen.«
    Jeden Abend wurde Trey gebadet und mit Salbe eingerieben. Seine Eltern spielten und sprachen mit ihm, und er gluckste glücklich. Sie bewunderten seine Augen, die im Feuerschein glänzten, die winzigen Finger- und Zehennägel, die langen Wimpern. Einstimmig erklärten sie, er sei tatsächlich ein Schatz.
    »Sind alle Babys so süß?« fragte Blaze.
    »Sicher gefallen sie einem besonders gut, wenn man sie selber gezeugt hat«, meinte Hazard. Trotzdem fanden sie alle beide, daß Trey das wunderbarste Baby der ganzen Welt war.

45
    Dieses Jahr zog der Frühling sehr spät ins Land – aber für Blaze und Hazard immer noch viel zu früh. Die Sonne zerschmolz Eis und Schnee, die Büsche keimten, und in den Niederungen des Tals wuchs das erste Gras.
    In allen Rinnen plätscherte das Tauwasser, das die Hänge herabfloß. Endlich waren die Bergpässe vom Schnee befreit, und bald erschien der erste Besucher. Rising Wolf wurde zu Treys Paten und somit zum Ersatzvater ernannt. Um die hingerissenen Eltern zu beglücken, beteuerte er, nie zuvor habe er ein schöneres Baby gesehen. »Mögen seine Mokassins viele Spuren durch den Schnee ziehen.« Mit diesen Worten wünschte er dem Kind ein langes Leben.
    Hazard drückte ihm die Hand. »Schon immer waren dein und mein Herz Brüder. Ich danke dir im Namen meines Sohnes.«
    Später wanderten die beiden Männer zum Bach, um das geschmolzene Eis zu begutachten. Rising Wolf erzählte interessante Neuigkeiten. Inzwischen hielt sich Yancy Strahan wieder in Diamond City auf. Der Winter hatte ihn nach Boston zurückgetrieben, aber Mitte April war er im Goldgräbercamp eingetroffen – und vor einer Woche mit einem Cheyenne-Führer zum Lakota-Gebiet aufgebrochen. »Sollen wir ihm folgen?«
    »Nein, ich will mich selber um ihn kümmern.« Hazards Atem bildete weiße Wolken in der kalten Luft.
    »Und wenn er dir entwischt?«
    »Dieser habgierige Schurke wird alles tun, um Blaze und mich zu erledigen und sich ihr Erbe zu sichern. Eigentlich muß ich nur warten, bis er mich sucht.«
    »Aber er gibt's vielleicht auf. Im Lakota-Land wurde angeblich Gold gefunden. Das müßte ihn doch eigentlich reizen.«
    »Nach diversen Fehlschlägen in seiner Vergangenheit braucht er immer mehr Geld, um seinen Geltungsdrang zu befriedigen. Der kriegt nie genug. Diesen Charakterfehler werde ich ausmerzen, indem ich ihn töte.«
    »Oder er tötet dich.«
    »Hier kann er mir nichts anhaben. Und sobald ich diese Berge verlasse, lege ich mir einen Leibwächter zu.«
    »Reiten wir zur Mine?«
    Hazard nickte. »Nun muß sie bald freigelegt werden. Je früher wir Land kaufen und ins Grundbuch eintragen lassen, desto besser. Alles soll auf Blazes Namen registriert werden. Wenn das möglichst schnell geschieht, finden die Weißen keine juristischen Hintertürchen, um das Geschäft als illegal hinzustellen. Niemals würde ich meinem Clan ein Reservat zumuten. Ich habe das Indian Territory nördlich von Texas gesehen – die reine Hölle. Lieber bringe ich mich um.«
    »Wird Blaze dich nicht zur Mine begleiten?«
    »Nein.«
    »Und was hält sie davon ab?«
    »Ich hab's ihr noch nicht gesagt. Natürlich wird sie heftig protestieren. Aber es wäre zu gefährlich. Diesmal müssen unsere Späher rund um die Uhr Wache halten. Wenn wir Glück haben, besitzen wir in zwei oder drei Monaten genug Gold für das Land und alle Pferde, die wir brauchen. Und danach werde ich Yancy suchen, falls er inzwischen nicht zu mir gekommen ist. Der Bastard wollte mein Kind töten, und ich
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