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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine
Autoren: Don Winslow
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passieren«, sagt das Glückskind.
    »Was wird nicht passieren?«, fragt Frank zurück. »Die Übergabe oder die persönliche Übergabe?«
    »Die persönliche«, sagt das Glückskind.
    »Dann schicken Sie Ihren Zuhälter«, sagt Frank und nennt ihm Zeit und Ort.
    Nach einer langen Pause kommt die Frage: »Woher weiß ich, dass ich Ihnen trauen kann?«
    »Ich pflege zu meinem Wort zu stehen«, sagt Frank. »Und Sie?«
    »Ich auch.«
    »Dann sind wir uns einig?«
    »Ja.«
    Das Glückskind legt auf.
    Frank schaltet den Rekorder ab.
    Er ist kein Trottel, er weiß, dass sie nicht mit einer Million Dollar rüberkommen werden.
    Sie werden kommen, ihn zu töten.
    Ich könnte fliehen, denkt Frank. Eine gute Flucht hinlegen. Sie über Jahre ausdehnen vielleicht. Aber was ist das für ein Leben? Langsam zu einem Jay Voorhees werden – und erleichtert sein, wenn sie mich endlich kriegen?
    Das ist kein Leben.
    Also lass sie kommen.
    Bringen wir’s hinter uns.

82
    »Das ist unfair!«, brüllt Jimmy the Kid. » Ich mache das. Ich kann ihn erledigen!« »… sagte er, trotz Erweis des Gegenteils«, spottet Garth. »Vergiss es, das ist beschlossen.«
    »Von wem?«
    Garth antwortet nicht.
    Was Jimmy maßlos ärgert. »Hören Sie, ich weiß, für wen wir arbeiten. Ich kenne die ganze bekackte Story, dass Ihr Senator seine Nudel nicht al dente kriegte, dass das Mädchen dafür bluten musste und dass Frankie M. sie entsorgt hat …«
    »Nicht Machianno«, sagt Garth. Es war der andere …«
    »Pella?«
    »Pella.«
    »Warum verdammt noch mal sind wir dann hinter Frankie her?«, fragt Jimmy. »Wenn er gar nichts weiß.«
    »Jetzt weiß er es«, sagt Garth.
    Klar, denkt Jimmy, weil du ein noch größerer Schlappschwanz bist als dein Freund, der Senator, und du ihm alles ausgeplaudert hast. »Ich schaffe das, ich kann ihn erledigen«, sagt er.
    »Es ist beschlossene Sache.«
    »Nichts ist beschlossene Sache, solange wir nicht mit meinem Onkel Tony geredet haben«, sagt Jimmy.
    »Mit deinem Onkel Tony haben wir geredet«, sagt Garth. »Er hat sein Okay gegeben. Und die Sache in Gang gesetzt.«
    Jimmy denkt, gleich platzt ihm der Kopf. Er kann nicht glauben, was er da hört. Onkel Tony, der gute alte Tony Jacks, lässt sich auf so einen dreckigen Deal ein?
    Onkel Tony ist ein Ehrenmann. Onkel Tony ist alte Schule.
    Jimmy gräbt sein Handy aus der Tasche und tippt wütend die Nummer ein. Es dauert eine Weile, bis der alte Mann ans Telefon geht. »Onkel Tony, dieser Typ hier will mir erzählen –«
    »Nun mal sachte, Junge«, sagt Tony.
    »Ich komm mit ihm klar, Onkel Tony!«
    »Kommst du nicht, Jimmy.« Die Stimme klingt hart, klar und entschlossen. »Die Sache muss erfolgreich zu Ende gebracht werden. Frankie M. muss weg, dann wird auch G-Sting eingestellt.«
    »Scheiß auf G-Sting!«, sagt Jimmy. »Scheiß auf die Migliores und ihre Clubs. Wir kommen auch ohne die zurecht.«
    »Sei nicht blöd«, sagt Tony. »Denkst du, da geht es um ein paar Stripperinnen, die ihre nackten Ärsche schwenken?Streng deinen Grips an, Neffe. Das ist nur unsere Voraus-Investition. Dieser Idiot von Senator soll seinen Deal machen, dann gehört er uns. Wenn er erst im Weißen Haus sitzt, ist er besser als Kennedy, besser als Nixon, weil wir diesen Hurensohn bei den Eiern haben. Bei den Eiern ! Nun leg auf und tu, was du zu tun hast.«
    Jimmy steckt das Handy weg.
    Onkel Tony hat mal wieder recht.
    Aber das, was sie zu tun haben, ist trotzdem Kacke.

83
    Jill Machianno presst die Skitasche mit der Hüfte gegen die Wand, als sie ihr Apartment aufschließt. Sie hat die Tür schon offen und greift nach der Tasche, als eine hochgewachsene rothaarige Frau die Treppe raufkommt.
    »Jill Machianno?«
    »Ja?«
    »Ich bin Donna, eine Freundin Ihres Vaters.«
    Jill misst sie mit einem Blick so kalt wie der Schnee, auf dem sie herumgefahren ist. »Ich weiß, wer Sie sind.«
    »Ich will Sie nicht erschrecken«, sagt Donna, »aber Ihr Vater hatte einen Unfall.«
    »O mein Gott! Ist er –«
    »Es wird alles gut«, sagt Donna, »aber er liegt im Krankenhaus.«
    »Ist meine Mutter bei ihm?«
    »Sie ist verreist«, sagt Donna. »Ihr Dad hat mich gebeten, Sie zu suchen und zum Krankenhaus zu bringen. Ich parke auf der anderen Straßenseite.«
    Jill legt die Skier und die Tasche in der Wohnung ab, schließt die Tür und folgt Donna zum Auto.

84
    Dave fährt in die Shores Road.
    Hier gibt es wenigstens Parkplätze, denkt er, als er vor dem kleinen Spielplatz einparkt.
    Donnie
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