Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine
Autoren: Don Winslow
Vom Netzwerk:
Tochter kümmern.
    Er ruft Sherm an.
    »Frank, Gott sei Dank, ich dachte –«
    »Danke ihm lieber noch nicht«, sagt Frank. »Hör zu, ich muss wissen –«
    »Das FBI war es, Frank«, sagt Sherm. »Sie haben mich in die Mangel genommen. Dein Freund Dave Hansen – er hat mich abgehört. Er hat alles weitergegeben.«
    »Spielt jetzt keine Rolle«, sagt Frank. »Wichtig ist jetzt nur, dass Jill und Patty versorgt sind. Wenn du geplaudert hast, hast du geplaudert. Ich bin sicher, du hattest deine Gründe. Aber es ist nun mal passiert.«
    »Frank –«
    »Da sind ein paar Wertpapiere«, sagt Frank. »Du weißt, wie du an die rankommst. Wenn mir was zustößt, mach die Papiere zu Geld, sieh zu, dass Jills Medizinstudium bezahlt wird.«
    »Kannst dich drauf verlassen, Frank.«
    »Sie müssen mich für meine Familie sorgen lassen«, sagt Frank. »Mit mir können sie machen, was sie wollen, aber sie müssen mich für meine Familie sorgen lassen . Das war immer so – in den alten Zeiten.«
    »Patty und Jill werden versorgt«, sagt Sherm. »Du hast mein Wort.«
    Es ist schwer, eine Telefonstimme zu deuten, besonders bei diesem blechernen Klang der Handys, aber Frank ist zufrieden mit dem, was er hört. Mehr kann er sowieso nicht machen – darauf vertrauen, dass The Nickel das Geld richtig verwaltet, auch wenn Sherm ihn verraten hat.
    Wenn es da noch einen Rest von Ehre gibt, lassen sie einen Mann in der Gewissheit sterben, dass für seine Familie gesorgt ist.
    »Hey, Sherm«, sagt Frank, »weißt du noch, damals in Rosarito? Du mit dem großen Sombrero?«
    »Klar weiß ich das.«
    »Das waren Zeiten.«
    »Himmel, ja. Das kann man sagen.«
    »Mach’s gut, Sherm.«
    »Geh mit Gott, mein Freund.«
    Frank hat es so eingerichtet, dass sie den Berg hinaufmüssen, gegen die Sonne. Er will jede Chance nutzen, obwohl es am Ende egal sein wird. Aber wenn du, sagen wir, Jimmy the Kid erwischst, hast du ein gutes Werk getan.
    Vielleicht zählt es zu meinen Gunsten, wenn ich vor meinen Schöpfer trete.
    Geh mit Gott.
    Er hört das Auto, bevor er es sieht.
    Dann verstummt der Motor.
    Clever, denkt Frank. Sie kommen zu Fuß. Sie halten Abstand von der Hütte, kreisen sie ein und kommen von allen Seiten. Er stützt den Pistolenlauf aufs Fensterbrett und macht sich bereit, den ersten Kopf wegzupusten, der sich zeigt.
    Es zeigt sich ein Kopf, aber er schießt nicht.
    Weil es der Kopf von Donna ist.

86
    »Sie haben Jill«, sagt sie.
    » Was? « »Tut mir leid, Frank. Sie haben Jill.«
    Frank hört kaum zu, als sie ihm erzählt, was passiert ist. Er hört, was sie sagt, er registriert es, aber was in seinem Kopf ankommt, sind nur die Worte Sie haben Jill. Sie haben Jill. Sie haben Jill. Sie haben Jill .
    Deine Hoffnung.
    Deine Liebe.
    Dein Leben.
    Dein Kind.
    »Morgen früh«, sagt sie. »Vier Uhr. Unter dem Ocean Beach Pier. Du kommst unbewaffnet, aber mit einem gewissen Paket, das sie wollen. Weißt du, was sie wollen, Frank?«
    »Ja.«
    »Du gibst ihnen das Paket, und sie übergeben mir Jill«, sagt Donna. »Richte dich nach ihnen , Frank.«
    Er nickt. »Wie lange?«, fragt er. »Wie lange arbeitest du schon für sie?«
    »Schon ewig«, sagt sie. »Seit ich fünfzehn war. Mein Vater war Trinker. Hat mich geprügelt. Aber das war nicht das Schlimmste, was er mir angetan hat. Tony Jacks hat ihn gestoppt. Er hat mich gerettet, Frank.«
    Als er mit ihr fertig war, hat er ihr einen Job und einen Mann besorgt, erzählt sie Frank.
    »Dann war Tony weg«, sagt Donna. »Ich war traurig, aber nicht untröstlich – so groß war die Liebe nicht. Ich bin nie zu ihm zurück, aber ich blieb in seiner Schuld, Frank. Das musst du verstehen. Ich habe ihm berichtet, was in San Diego los ist. Das ist alles.«
    » Du hast ihm meine Tochter ausgeliefert .«
    »Das hab ich nicht gewusst.« Jetzt weint sie. »Ich dachte, sie wollten nur mit ihr reden, Frank. Ich wusste nicht, dass sie … so was machen würden.«
    »Sag ihnen, ich komme«, sagt Frank. »Mit dem Paket. Und ich mache, was sie wollen. Wenn ich Jill sehe – und sie in Sicherheit ist.«
    Er weiß, sie werden sie nicht gehen lassen. Er weiß, sie werden sie töten. Bitte, lieber Gott. Gib, dass sie noch am Leben ist.
    Bitte gib mir eine winzige Chance, sie zu retten.

87
    Jetzt weiß er, dass das Glückskind dahintersteckt.
    Kein Mafioso würde jemals so tief sinken, einem die Tochter zu kidnappen.
    Man muss Politiker sein, um so was zu machen.
    Aber wem kannst du trauen?
    Bei einer Entführung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher