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Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine

Titel: Frankie Machine - Winslow, D: Frankie Machine
Autoren: Don Winslow
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sieht, dass Corky Corchoran wieder mit sich allein ist – irgendwo in der Vergangenheit oder in der Zukunft, aber nicht im Hier und Jetzt.
    Sicher hat er recht, denkt Frank. Er wird den Sommer nicht erleben.
    Und ich wahrscheinlich auch nicht.
    Er klopft Corky auf die Schulter. »Mach’s gut.«
    »Mach’s besser.«
    Frank wendet sich zum Gehen. Er ist schon fast aus der Tür, da hört er Corky rufen. »Hey, Frank!«
    »Wir hatten unsere große Zeit, oder?«. Corky lächelt.
    »Ja, die hatten wir.«
    Corky nickt. »Und ob wir die hatten.«
    Frank verschwindet im morgendlichen Nebel.
    Okay, jetzt heißt es nachdenken. Wer war an dem Abend noch dabei? Donnie Garth, klar, doch das bringt dich jetzt nicht weiter. Noch ein anderes Mädchen, der Rotschopf. Wie hieß sie gleich?
    Alison.
    Aber das ist zwanzig Jahre her.
    Wo soll ich die jetzt finden?

78
    Er findet Karen Wilkenson auf dem Pologelände.
    Es liegt in dem Tal, wo Rancho Santa Fe an Del Mar grenzt, der Rasen in diesem feuchten Winter besonders üppig und grün ist und sehr schön aussieht, während der Morgendunst sich langsam lichtet.
    Sie ist im Stall und sieht nach den Pferden.
    Eigentlich sind es Ponys, keine Pferde, denkt Frank.
    Das letzte Mal hat er sie auf dem Parkplatz des Price Club gesehen, vor einundzwanzig Jahren, als ihr ein Bankchef einen Umschlag überreichte – die Bezahlung ihrer Mädchen für die Party. Karen hat dann zwei Jahre in irgendeinem Bundesgefängnis abgesessen, aber sie landete wieder auf den Füßen, indem sie einen Immobilienmakler aus dem Geldadel von San Diego heiratete.
    Huren landen auf dem Rücken, wenn sie fallen. Bordellbetreiberinnen auf den Füßen.
    Mit ihren Ende fünfzig wirkt sie immer noch attraktiv. Ein gelungenes Facelift – ihre Haut sieht jung und straff aus, ihre Augen haben den alten Glanz.
    »Ms. Wilkenson?«, fragt Frank.
    Sie steht vor einer Box, streichelt einem Pony die Nase und redet ihm gut zu. Sie dreht sich nicht um. »Ich heiße seitlängerem Mrs. Foster«, sagt sie, »und Interviews gebe ich nicht mehr. Auf Wiedersehen.«
    »Ich will kein Interview«, sagt Frank.
    »Was wollen Sie dann?«, fragt sie. »Aber egal. Ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Auf Wiedersehen.«
    »Ich suche eine Frau, die ich vor zwanzig Jahren als ›Alison‹ kannte«, sagt Frank.
    »Nostalgie oder Leidenschaft?«, fragt Karen Foster. Nun dreht sie sich um und nimmt ihn in Augenschein.
    »Weder noch«, sagt Frank. »Ich möchte sie wegen Summer Lorensen befragen.«
    »Sie sehen nicht aus wie ein Polizist.«
    »Bin ich auch nicht.«
    »Dann muss ich nicht mit Ihnen reden«, sagt sie. »Auf Wiedersehen.«
    »Ist Ihnen denn egal, wer sie ermordet hat?«
    »Ich habe das Mädchen geliebt wie eine Tochter«, sagt Karen. »Und tagelang geheult. Genauso wie um Alison.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Wenn Sie nach Alison Demers suchen«, sagt Karen, »müssen Sie zu einem Friedhof in Virginia fahren. Nach der Ermordung von Summer ging sie zurück in den Osten. Sie starb bei einem Reitunfall.«
    »Wann?«
    »Vor einem Monat«, sagt Karen. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Ich will wissen, wer Summer Lorensen ermordet hat.«
    »Laut Polizei wurde der Mörder gefunden.«
    »Aber wir beide wissen es besser, nicht wahr, Mrs. Foster?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Ihre Augen funkeln böse.
    »Nein?«
    »Nein«, sagt sie. »Und wenn Sie mich weiter belästigen, hole ich Hilfe und lasse Sie rauswerfen.«
    »Keine Sorge, ich gehe von selbst«, sagt Frank. »Und, Mrs. Foster?«
    »Was?«
    »Wenn Sie Donnie anrufen«, sagt Frank, »grüßen Sie ihn von Frankie Machine.«

79
    »Er ist in San Diego.«
    »Unmöglich!« »Erzählen Sie das Karen Foster. Er war gerade bei ihr.«
    »Wo?«
    »Rancho Santa Fe.«
    »Scheiße.«
    »Es kommt noch schlimmer. Er hat nach Summer Lorensen gefragt.«
    Sekundenlanges Schweigen.
    »Diese Scheiße muss aufhören«, sagt Garth. »Wenn Sie da keinen Riegel vorschieben, ist der Deal von unserer Seite aus geplatzt.«
    »Sie haben behauptet, Sie können G-Sting stoppen.«
    Dave sitzt in einem Transporter vor Garths Grundstück und hört das Gespräch ab, das Garth führt.
    Die Stimme seines Gesprächspartners ist unverkennbar.
    Teddy Migliore.
    Dave fährt zurück ins Büro. Ihm ist speiübel. Troy redet mit Garth. Garth redet mit Migliore. Migliore schickt Killer aus Detroit, damit sie Frank umlegen. Weil Frank irgendwas über Summer Lorensen weiß.
    Summer Lorensen, Summer Lorensen …
    Da war
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