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1630 - Das Vampirwelt-Monster

1630 - Das Vampirwelt-Monster

Titel: 1630 - Das Vampirwelt-Monster
Autoren: Jason Dark
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Jane schüttelte den Kopf. »Was soll das? Ich begreife dich nicht, das ist doch wieder eine von deinen Tücken.«
    »Ach ja?«
    Jane wurde langsam sauer. Es hatte ihr schon nicht gepasst, dass sie geweckt worden war.
    »Sag endlich, warum wir uns hier gegenüberstehen? Das ist doch völlig unnatürlich.«
    Die Cavallo reckte ihr Kinn vor. »Aus deiner Sicht schon, aber nicht aus meiner. Manchmal gibt es Vorgänge, die sollte man nicht für sich behalten.«
    »Okay, dann rück endlich raus mit der Sprache. Ich habe einen harten Tag hinter mir und möchte einfach nur weiterschlafen. Ist das zu viel verlangt?«
    »Nein, das kannst du doch.« Justine warf sich in Positur. Wie fast immer trug sie die dünne Lederkleidung, die ihren Körper als zweite Haut umspannte. Alles an ihr deutete auf eine Provokation hin. Sex und latente Gewalt vereinigten sich bei ihr, und Jane Collins ärgerte sich fast tagtäglich darüber, dass sich diese Blutsaugerin, die etwas ganz Besonderes war, bei ihr eingenistet hatte.
    Wenigstens stand sie nicht auf Seiten der Schwarzblüter.
    »Also…?«
    Justine lächelte kalt und hart. Dann zischte sie die Antwort hervor. »Ich werde mich noch in dieser Nacht mit Dracula II treffen. Er hat mich eingeladen, und ich habe zugestimmt.«
    »Und um was geht es?«
    »Das weiß ich noch nicht. Aber wenn Will Mallmann so reagiert, dann hat er etwas Großes vor. Deshalb können wir davon ausgehen, dass uns schwere Zeiten bevorstehen.«
    Mehr sagte sie nicht. Für die Cavallo war es an der Zeit, zu verschwinden, und das tat sie auch.
    Jane Collins hielt sie nicht auf. Sie dachte noch mal über das Gehörte nach, und je länger sie sich mit dem Gedanken an Dracula II beschäftigte, umso kälter wurde ihr.
    »Verdammt«, murmelte sie und schaute auf die Uhr.
    So wie heute hatte die Cavallo noch nie reagiert. Da schien sich wirklich etwas anzubahnen, und Jane dachte daran, dass sie diese Botschaft nicht für sich behalten sollte.
    Sie würde ihrem Freund John Sinclair Bescheid geben…
    ***
    Die große Schwüle war vorbei. Über dem Land hatten sich Unwetter ausgetobt. Danach war die Temperatur stark gefallen und hatte für eine Kühle gesorgt, die manche Menschen schon als Winterkälte ansahen, und so einige Heizungen wieder angestellt wurden. Das kalte Wetter hielt die Natur im Griff, und die Nacht war nur noch finster.
    Genau das liebten gewisse Gestalten, zu denen auch diejenigen Abarten zählten, deren beste Zeit die Dunkelheit war, denn in der machten sie sich auf die Suche nach dem Blut der Menschen. Da tauchten sie dann plötzlich auf, überfielen die Ahnungslosen und saugten sie leer.
    Auch Justine Cavallo gehörte dazu. Allerdings war sie etwas Besonderes.
    Sie konnte sich auch am Tag bewegen, und die Gier nach Blut hielt sich bei ihr in Grenzen.
    Natürlich musste sie hin und wieder zuschlagen, aber das tat sie auf ihre Weise. Wenn durch ihren Biss jemand zum Vampir wurde, sorgte sie zugleich dafür, dass er erlöst wurde und nicht den Beginn einer Blutkette bilden konnte.
    Mit dieser Existenz kam die Cavallo gut zurecht. Sie fühlte sich pudelwohl.
    Auch deshalb, weil sie sich auf starke Kräfte verlassen konnte, die denen eines Menschen weit überlegen waren.
    Will Mallmann, alias Dracula II, hatte ihr einen Treffpunkt genannt.
    Natürlich war es ein einsamer Ort ohne Zeugen. Er lag inmitten von Wiesen, die einen gewaltigen Teppich bildeten und an einer Seite von einer dunklen Wand begrenzt waren. Wer genau hinschaute, stellte fest, dass es keine Wand war, sondern ein dichter Wald, der hier seit Jahrhunderten wuchs. Um das Gelände kümmerte sich kein Mensch, und erst recht nicht in der Nacht.
    Ein idealer Treffpunkt also, eben perfekt für eine Gestalt wie Will Mallmann.
    Justine war ebenfalls da. Sie hatte keinen Sinn darin gesehen, sich zu verstecken, und ließ deshalb den Waldrand außer acht. Sie stellte sich offen auf das flache Gelände, allerdings nicht weit vom Wald entfernt, der sich hinter ihr befand.
    Da wartete sie.
    Die Kälte hatte in der Nacht noch zugenommen. Hinzu kam ein Wind, der in Böen über das flache Gelände wehte und dabei auch die einsame Gestalt nicht ausließ.
    Das machte Justine nichts. Sie verspürte keine Kälte und auch keine Hitze. Bei ihr war eben alles anders, und jetzt hoffte sie, dass Dracula II sie nicht gelinkt hatte.
    Warum hätte er das tun sollen?
    Es gab eigentlich keinen Grund, und so stellte sie sich darauf ein, die eine oder andere Minute zu warten.
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