Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

Titel: Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse
Autoren: Chloe Neill
Vom Netzwerk:
Chloe Neill
    Chicagoland Vampires 02 - Verbotene Bisse

     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel Eins
    Ich ziehe aus
    Ende Mai Chicago, Illinois
    »Höher, Merit. Der Tritt muss höher kommen. Ja, ja. Besser.«
    Ich trat erneut zu, diesmal höher, und versuchte daran zu denken, mein Inneres anzuspannen, die Zehen zu strecken und »Jazz Hands« zu machen, also hektisch mit den Händen zu wackeln, wie es unsere Trainerin unaufhörlich verlangte.
    Meine beste Freundin und baldige Nicht-mehr-Mitbewohnerin Mallory führte neben mir einen Tritt aus, aber sie brachte noch weniger Begeisterung als ich dafür auf. Anders konnte ich mir ihr Knurren nicht erklären, das so gar nicht zu den kurzen blauen Haaren und dem geradezu klassisch schönen Gesicht passte, aber sie schien sauer genug, um es überzeugend klingen zu lassen.
    »Kannst du mir bitte noch mal erklären, warum du mich hierher geschleift hast?«, fragte sie.
    Unsere Trainerin, eine vollbusige Blondine mit leuchtend rosafarbenen Fingernägeln und unvorstellbar hohen Wangenknochen, klatschte in die Hände, sodass ihre Brüste wackelten. Es war unmöglich, sie nicht anzustarren.
    »Mehr Leidenschaft, meine Damen! Wir wollen alle Blicke auf uns ziehen! Bewegen Sie sich!«
    Mallory warf unserer Trainerin, der wir den Spitznamen »Aerobic-Barbie« verpasst hatten, einen hasserfüllten Blick zu, ballte die Hände zu Fäusten und machte einen Schritt auf sie zu. Unser Ziel war es, bald wieder in enge Jeans zu passen, aber wenn Mallory die Frau zu Brei verarbeitete, hatten wir unser Geld umsonst ausgegeben. Daher hielt ich sie sicherheitshalber fest.
    »Ruhig, mein Blauer«, ermahnte ich sie und setzte meine Vampirkräfte ein, die ich erst seit knapp zwei Monaten besaß. Mallory murrte unzufrieden mit hoch erhobenen Fäusten, gab sich aber geschlagen.
    Eins zu null für die junge Vampirin, dachte ich nur.
    »Was hältst du davon, ihr eine Abreibung zu verpassen?«, fragte sie und blies sich eine schweißnasse blaue Strähne aus dem Gesicht.
    Ich schüttelte den Kopf, ließ sie aber los. »Du wirst zu viel Aufmerksamkeit erregen, wenn du die Trainerin zusammenschlägst. Aufmerksamkeit, die du nicht brauchen kannst. Denk an das, was Catcher dir gesagt hat.«
    Catcher war Mallorys schroffer Freund. Und obwohl mein Hinweis kein Knurren zur Folge hatte, so fletschte sie doch verächtlich die Zähne und sah mich aus schmalen Augen an. Catcher liebte Mallory, und Mallory liebte Catcher. Aber das bedeutete nicht, dass sie ihn rund um die Uhr bedingungslos liebte, vor allem nicht, seitdem sich über unserem Haus in Chicago ein Wirbelsturm übernatürlicher Kräfte entlud. Ich war gegen meinen Willen zur Vampirin gemacht worden, und Mallory hatte feststellen müssen, dass sie eine angehende Hexenmeisterin war: magische Zauberkräfte, schwarze Katzen, die größeren und kleineren Schlüssel (die verschiedenen Ebenen der Magie). Und das alles innerhalb einer Woche.
    Kurz gesagt, die ersten paar Wochen als Vampir waren ungewöhnlich hektisch. Wie Schatten der Leidenschaft, nur mit eher toten Wesen.
    Mallory musste sich noch an den Gedanken gewöhnen, selbst der Mittelpunkt übernatürlichen Chaos zu sein. Daher wachte Catcher, der schon genug Schwierigkeiten mit dem Orden hatte (der Hexenmeister-Gewerkschaft), streng über Vorführungen ihrer magischen Kräfte, was Mallory aufs Übernatürlichste frustrierte.
    Verdammt noch mal, wir waren beide aufs Übernatürlichste frustriert, aber Mallory hatte keine Fangzähne und auch keinen großspurigen Meistervampir, mit dem sie sich hätte auseinandersetzen müssen.
    Führte man sich also die bedauerlichen Umstände unserer Existenz vor Augen, warum ließen wir es dann zu, dass Aerobic-Barbie uns dazu brachte, unsere Hände wie wild zu schütteln?
    Einfach ausgedrückt: Wir wollten einige schöne Stunden gemeinsam verbringen, ich und meine beste Freundin.
    Damit war es nämlich bald vorbei – ich zog bei ihr aus.
    »Okay«, fuhr Barbie fort, »packen wir noch die Kombination dazu, die wir letzte Woche gelernt haben. Eins, zwei und drei und vier und fünf, sechs und sieben und acht.« Der basslastige Beat dröhnte immer lauter, während sie sich im Rhythmus bewegte. Wir kopierten sie, so gut wir konnten, wobei Mallory es schwerer fiel, sich nicht selbst auf die Füße zu treten. Die Tatsache, dass ich jahrelang Ballettunterricht gehabt hatte – und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher