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Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Titel: Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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beflügelt.«
    »Warum«, fragte Pritcher beharrlich, »machen Sie dann meine eigene Bekehrung nicht rückgängig, wenn Sie meinen, ich wäre ohne sie zu besseren Leistungen fähig? Sie können mir jetzt doch nicht mehr mißtrauen!«
    »Das werde ich auf gar keinen Fall tun, Pritcher. Solange ich mich innerhalb der Reichweite Ihres Arms oder Ihres Lasers befinde, werden Sie in der Bekehrung festgehalten. Würde ich Sie in dieser Minute freigeben, wäre ich in der nächsten tot.«
    Die Nasenlöcher des Generals blähten sich. »Es verletzt mich, daß Sie so von mir denken.«
    »Es ist nicht meine Absicht, Sie zu verletzen, aber Ihnen ist es unmöglich, sich vorzustellen, wie Ihre Gefühle aussehen würden, könnten sie sich frei auf der Grundlage Ihrer natürlichen Motivierung entfalten. Der menschliche Verstand haßt es, kontrolliert zu werden. Aus diesem Grund kann der gewöhnliche menschliche Hypnotiseur niemanden gegen seinen Willen hypnotisieren. Ich kann es, weil ich kein Hypnotiseur bin, und, glauben Sie mir, Pritcher, dem Haß, den Sie nicht zeigen können, ja von dem Sie nicht einmal wissen, daß er Sie erfüllt, möchte ich nicht plötzlich gegenüberstehen.«
    Pritcher ließ den Kopf hängen. Die Erkenntnis der Sinnlosigkeit laugte ihn aus und ließ ihn innerlich grau und hohl zurück. Mit Anstrengung sagte er: »Aber wie kann ich diesem Mann trauen? Ich meine, vollständig, so wie Sie mir als Bekehrtem trauen können.«
    »Nun, vermutlich kann ich ihm nicht vollständig trauen. Darum müssen ja Sie dabei sein. Sehen Sie, Pritcher ...« , das Maultier vergrub sich in seinem großen Sessel und sah vor der weichen Rückenlehne wie ein zum Leben erweckter eckiger Zahnstocher aus, »falls er über die Zweite Foundation stolpern, und falls ihm der Gedanke kommen sollte, es sei für ihn profitabler, sich mit ihr zu arrangieren als mit mir, Sie verstehen?«
    Pritchers Augen leuchteten vor tiefer Befriedigung auf. »Das klingt besser, Sir.«
    »Klar. Aber vergessen Sie nicht, Sie müssen ihm seinen Willen lassen, solange es möglich ist.«
    »Gewiß.«
    »Und ... äh ... Pritcher, der junge Mann ist schön, angenehm und außerordentlich charmant. Fallen Sie nicht darauf herein. Er hat einen gefährlichen und skrupellosen Charakter. Legen Sie sich erst dann mit ihm an, wenn Sie bereit sind, die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Das ist alles.«
    Das Maultier war wieder allein. Er ließ das Licht ersterben, und die Wand vor ihm wurde von neuem transparent. Der Himmel war jetzt purpurn und die Stadt ein heller Fleck am Horizont.
    Was hatte das alles für einen Sinn? Und wenn er der Herr des Universums geworden war, was dann? Würde es Männer wie Pritcher wirklich daran hindern, aufrecht, selbstbewußt und stark zu sein? Würde Bail Channis sein gutes Aussehen verlieren? Würde er selbst ein anderer werden als der, der er war?
    Er verfluchte seine Zweifel. Hinter was war er wirklich her?
    Das kühle Warnlicht an der Decke flackerte. Er verfolgte den Weg des Mannes, der den Palast betreten hatte, und gleichzeitig, als sei sein Mutanten Sinn in der einsamen Dämmerung verstärkt und sensibilisiert worden, berührte eine Welle emotionaler Zufriedenheit die empfindsamen Fasern seines Gehirns.
    Ohne Mühe erkannte er, wer das war: Channis.
    Hier sah das Maultier keine Uniformität, sondern die primitive Mannigfaltigkeit eines starken Geistes, unberührt und ungeformt außer durch die vielfachen Zerrüttungen des Universums. Es war ein flutender, wogender Geist. An der Oberfläche lag Vorsicht, eine dünne, glättende Schicht, aber mit Spuren von zynischen Spaßen in ihren verborgenen Wirbeln. Und darunter strömte der starke Fluß des Eigeninteresses und der Eigenliebe mit hie und da einem Schwall grausamen Humors. Das alles speiste ein tiefer, stiller Quell des Ehrgeizes.
    Das Maultier wußte, er konnte zufassen und den Fluß eindämmen, den Quell aus seinem Becken reißen und ihm einen anderen Lauf geben, den einen Strom austrocknen und einen anderen beginnen lassen. Aber warum? Wenn er Channis’ Lockenkopf in der hingebungsvollsten Anbetung beugte, änderte das vielleicht sein eigenes groteskes Aussehen, das ihn den Tag scheuen und die Nacht lieben ließ, das ihn zu einem Einsiedler innerhalb eines bedingungslos ihm gehörenden Imperiums machte?
    Die Tür hinter ihm öffnete sich, und er drehte sich um. Die transparente Wand wurde undurchsichtig, und die Dunkelheit wich dem weißen Leuchten der Atomkraft.
    Bail
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