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Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor

Titel: Foundation Trilogie 3 - Alle Wege Führen nach Trantor
Autoren: Isaac Asimov
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zogen sich zusammen. »Ja, das kann ich mir vorstellen - aber ich weiß wirklich nicht, zu welchen anderen Schlußfolgerungen ich hätte kommen können. Es gibt einfach keine Zweite Foundation, Sir.«
    Das Maultier dachte nach und schüttelte dann entschieden den Kopf, wie er es schon viele Male getan hatte. »Da ist die Aussage von Ebling Mis. An der kommen wir nicht vorbei.«
    Das war nichts Neues. Pritcher erklärte, ohne dazu qualifiziert zu sein: »Mis ist vielleicht der größte Psychologe der Foundation gewesen, aber verglichen mit Hari Seldon war er ein Baby. Zu der Zeit, als er Seldons Arbeiten untersuchte, war sein Gehirn von Ihnen selbst künstlich stimuliert worden. Sie könnten ihn zu sehr angetrieben haben. Er mag sich geirrt haben, Sir. Er muß sich geirrt haben.«
    Das Maultier seufzte und stieß den Kopf auf dem dünnen Halsstengel vor. Sein Gesicht war kummervoll. »Wenn er doch eine Minute länger gelebt hätte! Er wollte mir gerade sagen, wo die Zweite Foundation liegt. Er wußte es, das versichere ich Ihnen. Ich hätte es nicht nötig gehabt, mich zurückzuziehen. Ich hätte es nicht nötig gehabt, zu warten und zu warten. Soviel verlorene Zeit! Fünf Jahre für nichts verschwendet.«
    Pritcher war nicht imstande, Kritik an dem schwächlichen Wunschdenken seines Herrschers zu üben; das machte die Kontrolle über seine Emotionen unmöglich.
    Statt dessen empfand er ein vages Unbehagen. Er sagte: »Aber welche andere Erklärung wäre möglich, Sir? Fünfmal bin ich hinausgezogen. Sie selbst haben die Routen festgelegt. Und ich habe unterwegs jeden einzelnen Asteroiden unter die Lupe genommen: Es ist dreihundert Jahre her, daß Hari Seldon angeblich zwei Foundations gründete, die als Nuklei eines neuen Imperiums wirken und später das sterbende alte Imperium ersetzen sollten. Hundert Jahre nach Seldon war die Erste Foundation >unsere Foundation< überall an der Peripherie bekannt. Hundertfünfzig Jahre nach Seldon ,zur Zeit des letzten Krieges mit dem alten Imperium, war sie in der ganzen Galaxis bekannt. Und jetzt sind dreihundert Jahre vergangen, und wo soll diese geheimnisvolle Zweite Foundation liegen? In keinem Wirbel des galaktischen Stroms hat man etwas von ihr gehört.«
    »Ebling Mis meinte, sie halte ihre Existenz geheim. Nur die Geheimhaltung könne ihre Schwäche in Stärke verwandeln.«
    »Falls sie tatsächlich existiert, wäre eine so strenge Geheimhaltung ein Ding der Unmöglichkeit. Also existiert sie nicht.«
    Das Maultier blickte auf. Die großen Augen blickten scharf und wachsam. »Doch. Sie existiert.« Er zeigte mit dem knochigen Zeigefinger. »Die Taktik muß ein wenig verändert werden.« Pritcher runzelte die Stirn. »Sie planen, selbst hinauszuziehen? Davon möchte ich abraten.«
    »Nein, natürlich nicht. Sie werden von neuem hinausziehen müssen, ein letztesmal. Aber Sie werden die Befehlsgewalt mit einem anderen teilen.«
    Schweigen herrschte. Dann fragte Pritcher mit harter Stimme: »Mit wem, Sir?«
    »Mit einem jungen Mann von hier. Bail Channis heißt er.«
    »Ich habe nie von ihm gehört, Sir.«
    »Das ist auch nicht anzunehmen. Aber er hat einen flinken Verstand, er ist ehrgeizig, und er ist nicht bekehrt.«
    Pritchers langes Kinn zitterte für einen kurzen Augenblick. »Ich erkenne den Vorteil nicht, der darin liegt.«
    »Glauben Sie mir, es gibt einen, Pritcher. Sie sind ein einfallsreicher und erfahrener Mann. Sie haben mir gute Dienste geleistet. Aber Sie sind bekehrt. Ihre Motivierung besteht einfach in einer erzwungenen und hilflosen Loyalität gegenüber meiner Person. Mit der Ihnen angeborenen Motivierung haben Sie auch so etwas wie eine subtile Antriebskraft verloren, die ich nicht ersetzen kann.«
    »Das glaube ich nicht, Sir«, gab Pritcher grimmig zurück. »Ich erinnere mich recht gut, wie ich zu der Zeit war, als Sie in mir noch einen Feind hatten. Ich fühle mich meinem damaligen Ich nicht unterlegen.«
    »Natürlich nicht.« Ein Lächeln zuckte um den Mund des Maultiers. »Sie haben in dieser Sache kaum ein objektives Urteil. Dieser Channis ist nun ehrgeizig - für sich selbst. Er ist voll vertrauenswürdig - wegen keiner anderen Loyalität als der zu sich selbst. Er weiß, daß er in meinem Kielwasser vorankommt, und er würde alles tun, um meine Macht zu stärken, damit die Fahrt lang und weit und das Ziel ruhmreich sein werden. Wenn er mit Ihnen reist, wird seine Suche von dieser zusätzlichen Antriebskraft im Interesse seiner eigenen Person
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