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Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666
Autoren: Andrew Harman
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die Armlehnen des Throns. Seirizzim kicherte vor teuflischem Vergnügen.
    »Eure Infernalität, das ist eine völlig neue Erfindung.« Nabob versuchte sich an Flagits zweifelhaftes Geschwätz über all die technischen Finessen zu erinnern. »Ähm … dieses Gerät ist auf dem neuesten Stand der Technologie, das, wenn es sich in den richtigen Klauen befindet, ein völliges Chaos unter den Völkern der Welt auslösen kann. Dieses Käppchen ist ein Telepenetranznetz!«
    »Und was soll das sein?« grunzte d’Abaloh.
    Nabob grinste siegesgewiß. »Genau das hab ich mich auch gefragt, als ich es zum ersten Mal gesehen hab. Eure Niederträchtigkeit, dieses Gerät kann das Verhalten aller Kreaturen kontrollieren und die komplexen Gedankengänge diktieren, durch die Ursache und Wirkung gesteuert werden. Kurz gesagt, das ist die Pfeife, nach der getanzt wird!«
    D’Abaloh knurrte zornig. »Und so was wagst du mir anzubieten?«
    Nabob blickte schüchtern zu d’Abaloh auf und nickte verlegen.
    »Hast du überhaupt noch nicht mitbekommen, daß hier sowieso längst alles nach meiner Pfeife tanzt?« fuhr seine infernalische Entität aufgebracht fort. »Seit Ewigkeiten übe ich die absolute Herrschaft über diese erbärmliche Unterwelt aus. Ich regiere Helian!«
    Die verkümmerten Überreste von Nabobs Nasenflügeln flatterten, als er heftig Unmengen von Luft einatmete. Dann trat eine lähmende Stille im Sitzungssaal ein. Selbst die Fußbodenheizung schien den Atem anzuhalten.
    »Ähm … es scheint so, als hättet Ihr etwas mißverstan … also, ich meine, als hätte ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, Eure unendliche Verderbtheit«, säuselte Nabob.
    D’Abaloh bebte vor Zorn. Die Armlehnen knarrten und krachten unter seinem immer fester werdenden Griff.
    »Mit dieser Kappe hier hat man die Kontrolle über sämtliche Kreaturen, bevor sie tot sind, versteht Ihr?« beendete Nabob seine Ausführungen.
    Seirizzims Grinsen fiel in sich zusammen und verzog sich zu einer starren Grimasse, als ihm klar wurde, welch gefährliches Potential in Nabobs Angebot steckte. Mit diesem Gerät bewaffnet, wenn es wirklich das machen konnte, was er behauptete, wäre d’Abaloh in der Lage, auf beiden verfaulenden Uferseiten des Phlegethon die Fäden zu ziehen – und auch jenseits davon.
    »Was meinst du damit?« wollte d’Abaloh wissen. »Was kann man damit machen? Und warum sollte das für mich von Interesse sein?«
    »O Eure abscheuliche Ruchlosigkeit, denkt nur an das unsägliche Vergnügen, Euren eigenen Krieg anzetteln zu können oder eine sich ausbreitende Rattenpest zu inszenieren oder die Polizeistaaten durch tyrannische Diktaturen zu ersetzen.«
    D’Abalohs Miene hellte sich auf, als er sich vorstellte, beide Welten – also sowohl die der Lebenden als auch die der Toten – zu beherrschen. Wenn er nur an die Bauten dachte, die er dann errichten lassen könnte …
    »Und? Hast du einen Beweis dafür?«
    Verdammt! So ein verdammter Mist! Er will tatsächlich einen Beweis haben! fluchte Nabob in Gedanken, wobei er sich redlich Mühe gab, nicht laut loszuschreien. Doch besann er sich eines Besseren und nickte mit übereifriger, geradezu höllischer Begeisterung und fuhr fort: »Ja, die Herdenkriege zum Beispiel! Die wilden Schlachten, die entlang der Südgrenze von Rhyngill gewütet haben … Eure abartige Wahnsinnigkeit, das alles habe ich mit Hilfe dieses Geräts angezettelt!«
    Der ganze Saal bebte von d’Abalohs verächtlich brüllendem Gelächter. Sekunden später bekam auch Seirizzim einen hysterischen Anfall und kugelte sich vor Lachen auf dem Boden.
    »Ich habe diese Kriege wirklich ausgelöst!« beteuerte Nabob, wobei es ihm nicht gelang, den weinerlichen Unterton aus seiner Stimme herauszuhalten. »Ich habe dieses Telepenetranznetz erst vor zwei Wochen eingesetzt, um ein neunjähriges Mädchen dazu zu bringen, allen Engeln in der illustrierten Feldausgabe der Roten Neubekehrerschrift von Sankt Schmuddel dem Ungewaschenen Schnurrbärte anzumalen … und alle Buchstaben auszutauschen … und …« Nabobs Stimme wurde plötzlich leiser, und unter der Flut spöttischer Bemerkungen, die über ihn hereinbrach, krächzte er nur noch unzusammenhängende Sätze. Ihm war klar, daß es keinen Sinn mehr hatte fortzufahren.
    »Eure infernalische Boshaftigkeit«, ergriff Seirizzim erneut das Wort und legte noch einen Zahn zu, um Nabobs Aussichten auf den Posten endgültig zerplatzen zu lassen. »Herr der Finsternis, gebt mir den
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