Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Firkin 05 - Fahrenheit 666

Firkin 05 - Fahrenheit 666

Titel: Firkin 05 - Fahrenheit 666
Autoren: Andrew Harman
Vom Netzwerk:
streichelte, die er in der Armbeuge hielt. J’hadd sah zu ihm auf.
    »Ich weiß, das ist zwar wirklich nicht meine Angelegenheit, aber darf der Wagen dort überhaupt parken?«
    J’hadd schaute mit blinzelnden Augen in die Richtung, in die der Finger zeigte. Eigenartig, aber es war ihm noch gar nicht aufgefallen, daß dort ein gewaltiger Vierzigtonner im absoluten Halteverbot stand. Und schon schöpfte er wieder Hoffnung. Konnte das wirklich wahr sein? Sollte es ihm tatsächlich noch rechtzeitig gelingen, jemanden bei einem echten Vergehen zu ertappen und ihm einen Strafzettel zu verpassen?
    Er sprang auf, drehte sich zu dem Informanten um und salutierte. »Danke, Bürger!« Dann rannte er los.
    Khar Pahcheeno grinste und trollte sich. In Ordnung, dann würde es ihn eben ein paar Taler Strafe kosten, aber das war es ihm wert, jemanden im GURU zu haben, dessen Leichtgläubigkeit er bei passender Gelegenheit für einen Gegengefallen würde nutzen können.
    Die Felsmeise landete auf dem durchweichten Boden, und als ob sie gespannt auf etwas lauschen würde, neigte sie den Kopf zur Seite, um sich dann blitzartig mit ausgestrecktem Schnabel auf einen völlig verdutzten Regenwurm zu stürzen, der gerade das Erdreich durchbrach.
    »Entschuldigen Sie, mein Herr, aber ist das zufällig Ihr Fahrzeug?« erkundigte sich Knalli J’hadd, der mittlerweile schon etwas zuversichtlicher war. »Wissen Sie eigentlich, daß es nicht erlaubt ist, hier zu parken …?«
     
    Unter einem kleinen Heidestrauch, etwa achthundert Meter vom Sicherheitszaun entfernt, machte ein kleiner Maulwurf eine für ihn ebenso entscheidende wie merkwürdige Entdeckung. Sobald er nämlich unter einen haarnetzähnlichen, goldglänzenden Gegenstand krabbelte, den er dort gefunden hatte, und an Würmer dachte, passierte etwas äußerst Komisches: Wie aus dem Nichts tauchten von überall her Regenwürmer auf und legten sich ihm regelrecht zu Füßen.

[2] Tatsächlich entspricht das alles nicht ganz der Wahrheit. Im Hinterkopf bewahrte Götz einen klitzekleinen Rest Mißtrauen auf. Dies betraf insbesondere die Fußnote in jenem Kapitel, das sich um die mentale Kontrolle der Nagetiere drehte. Was hatte dort noch einmal gestanden? Ach ja!
    › Anmerkung des Herausgebers: Ausgedehnte Feldversuche haben bewiesen, daß die telepenetrante Manipulation einer jeden Kreatur, die sich auf der Evolutionsleiter oberhalb von Eidechsen befindet, unmöglich ist. Dieses Manko kann jedoch durch die Verwendung des wartungsfreien Telepenetranzverstärkers überwunden werden, der zum Sonderpreis von fünfhundertundzwölf Talern plus zweiunddreißig Talern für Brieftauben und Verpackung beim Schriftrollenklub bestellt werden kann.‹
    Nach diesem Absatz folgte eine schematische und recht unausgegoren wirkende Darstellung eines ziemlich komischen Gegenstands, der die Form einer Mischung aus Kopfhaube und Haarnetz hatte. Nachdem er sich die Abbildung genauer angesehen hatte, war ihm nichts anderes eingefallen, als mißbilligend zu prusten und verständnislos den Kopf zu schütteln, um schließlich auf die nächste Seite zu blättern. Für ihn stand eindeutig fest, daß dieses dumme Geschwafel erst nachträglich hinzugefügt worden war. Zum einen handelte es sich offenbar um einen billigen Versuch des Schriftrollenklubs, gutgläubigen Kunden noch mehr schwer verdientes Geld aus der Tasche zu ziehen, und zum anderen wußte doch sowieso jedes Kind, daß es so etwas Komisches wie eine Evolution nie gegeben hatte. Natürlich veränderten Tiere und alles andere Zeug hin und wieder mal ihre äußere Gestalt, doch auf diese Weise versuchte Gott doch nur, das Leben für die Zoologen interessanter zu gestalten.

[4] Die Zahnabzeichen, die von Rang und Ehre in der Schwarzen Garde von Cranachan zeugten, dienten vielen nützlichen Zwecken. Schnell machten sie die knifflige Herstellung von mühselig in Schulterklappen eingearbeiteten Abzeichen überflüssig – eine Methode, die Kommandant Achonite für einen aktiven Sicherheitstrupp für äußerst fragwürdig hielt. Seines Erachtens wurde dadurch nämlich die bedrohlich stygische Erscheinung der Uniform völlig zunichte gemacht, und darüber hinaus hielt er es für völlig unangebracht, wenn sich seine handverlesene Truppe in ihrer Freizeit mit Nähen, dem Einfädeln von Nähgarn und Kreuzstickerei beschäftigte. Schließlich hatte man auch noch nie etwas von Mördern gehört, die zum Zeitvertreib Spitzendeckchen klöppelten.
    Diese dentale Form
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher