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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache
Autoren: Jason Dark
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Es ging um Bruchteile von Sekunden!
    Medusa oder ich! Eine andere Alternative gab es nicht. Wenn sie mich anschaute, wurde ich zu Stein, dann war alles aus, dann würde ich hier in diesem Kellergewölbe elendig umkommen.
    Und dabei hatte es so harmlos begonnen.
    Nach dem Kampf gegen Lavinia, die schöne Hexe, hatte ich einen dreitägigen Kursus in der Nähe von Tullham mitmachen sollen. In einem Trainingscamp wollte man meine Kondition testen. Die ersten Stunden liefen glatt über die Bühne, bis ich bei einem simulierten Geländekampf über einen Kopf stolperte. Es war ein magisch aufgeladener Steinkopf, als ich ihn mit dem Kreuz berührte da zerfiel er zu Staub.
    Ein paar Stunden zuvor wurde dicht bei Tullham eine kopflose versteinerte Leiche gefunden. Der Torso gehörte einem jungen Mann, der für einen Elektrounternehmer Kühlschränke fuhr, aber nicht ahnte, daß er als Rauschgifttransporteur mißbraucht wurde.
    Der Unternehmer Abe Holbrook arbeitete nämlich mit dem Londoner Mafiachef Logan Costello zusammen. Seine Firma war praktisch eine Zwischenstation auf dem Weg nach Brighton. Dort hockten die Hauptabnehmer des Kokains. Das Zeug kam nicht pünktlich an, der große Boß in London wurde sauer und schickte zwei seiner Killer zu Holbrook. Der hatte das Kokain inzwischen in einem alten Gebäude versteckt, das verflucht war. Dort ging der Sammler um, ein versteinerter Diener der Medusa. Er sammelte die Köpfe der Opfer, trennte sie mit einer kleinen Motorsäge ab und steckte sie auf Pfähle, die sich im Keller des geheimnisvollen Gebäudes befanden.
    Inzwischen wußte auch Sir James Powell, mein Chef, was sich ereignet hatte. Er schickte mich an die Front. Nach einigen Irrungen und Wirrungen gelang es mir, das Gebäude ausfindig zu machen.
    Dort trafen wir dann aufeinander: Abe Holbrook, die beiden Mafiosi, der Sammler, Medusa und ich.
    Es kam zum großen Kampf. Der Sammler starb durch mein Kreuz, beide Mafiosi wurden zu Stein, Holbrook hatte einen Schock bekommen, und übrig blieben die Medusa und ich. Im Keller des Gebäudes trafen wir aufeinander. Hier hatte mir Medusa durch magische Tricks eine raffinierte Falle gestellt. Sämtliche Pfähle, das waren bestimmt mehr als 50, kippten um und gegenseitig aufeinander zu, so daß sie ein verwirrendes Muster bildeten und kreuz und quer übereinander lagen.
    Ich kam nicht vor und nicht zurück. Auch über mir befand sich dieses verdammte Dach aus Pfählen, so mußte ich zusehen, wie ich mich aus dieser Enge befreite.
    Zudem war es stockdunkel.
    Und Medusa zeigte sich mir.
    Blitzschnell preßte ich meine Hand gegen die Augen, ich wollte sie nicht sehen, denn ich wußte nicht, ob mich das Kreuz schützen konnte.
    Sie lachte. »Mein Gesicht leuchtet, Sinclair. Komm, schau mich genau an!«
    Verdammt, sie wußte sogar meinen Namen. Ich konnte nicht wissen, daß sie sich mit Asmodina getroffen hatte, obwohl die beiden schon fast Feindinnen waren.
    »Ich komme näher«, sagte sie, »immer näher…«
    Verflixt, was sollte ich tun? Ich bewegte meinen Kopf um eine Winzigkeit voran und stieß mit der Stirn gegen einen Holzbalken.
    Das war gut.
    Ich öffnete die Augen.
    Nicht Medusas Gesicht schaute mich an, sondern ich starrte auf den dunklen Balken.
    Ein zentnerschwerer Stein fiel mir vom Herzen. Aus den Augenwinkeln nahm ich das Leuchten wahr.
    Grünlich und zitternd…
    Wie die Schlangen, die auf dem Kopf dieses weiblichen Dämons wuchsen und mich auch schon attackiert hatten.
    »Ich schicke dir meine Freunde!« rief sie. »Paß auf, John Sinclair, sie werden dich bald berühren!«
    Ich hielt die Augen noch immer offen und bemerkte auch, daß das Leuchten schwächer geworden war. Medusa mußte einen Stellungswechsel vorgenommen haben.
    Vielleicht schaute sie in diesem Augenblick nicht mehr zu mir hin.
    Freunde, ich riskierte alles. So schnell es ging, drehte ich mich in diesem verdammten Balkengewirr und hatte tatsächlich unwahrscheinliches Glück.
    Medusa schaute zur Seite. Sie hielt den Kopf etwas gesenkt, deutlich sah ich das Flimmern der grünen Schlangenhaare.
    Plötzlich hielt ich den Dolch in der Hand. Ich wußte selbst nicht, warum ich ihr nicht die Beretta abgenommen hatte. Ich hob meinen Arm, fand eine Lücke und schleuderte die Waffe. [1]
    Ein silberfarbener Blitz fegte durch die Luft.
    Vielleicht hatte sie etwas geahnt, denn sie drehte sich in dem Moment um, als sie der Dolch traf.
    Ich ging wieder auf Tauchstation, kniff die Augen zusammen und hörte ihre
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