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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista
Autoren: Michelle Stern
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Du bist vorgestoßen, deinem Ziel entgegen. Was du fandest,
    war Blut, waren Opfer und Schuld.
    Nun wirst du es erneut tun, doch du hast gelernt.
    Es liegt in unserer Natur zu lernen. Schäm dich nicht dafür.
    Geh deinen Weg. Und lass ihn anders sein.
    Matriarchin Belinkhar
     
    Wann hält denn Ulm endlich am Zug?
    Albert Einstein
     
     
    1.
    Perry Rhodan
    Der Anschlag
    Das Gespinst, 26. Februar 2037
     
    »Fliegen Sie auch mit der IMH-TEKER?«
    Im Hintergrund klapperten Schalen. Eine Bedienung ging mit klackenden Absätzen zwischen den Gästen hin und her, teilte mit freundlichen Worten Getränke in tellergroßen, erdfarbenen Schüsseln aus. Ein Kind lachte.
    Perry Rhodan hob den Kopf, sah zu der Arkonidin neben seinem Tisch hoch und berührte dabei das Gerät am Handgelenk. Das Holobild der IMH-TEKER, das wegen einer Bordmeldung aufgepoppt war, erlosch.
    »Ja«, sagte er. Rhodan ärgerte sich, dass sich die Projektion des Schiffs automatisch aufgebaut hatte, während er mitten im Garten des Nham in diesem Äquivalent eines irdischen Cafés saß. So viel zum Thema geheime Mission.
    Die junge Frau strich mit einem Wimpernaufschlag eine weißblonde Strähne hinter ihre Schulter und setzte sich ungefragt zu ihm auf einen der Steine. Dort suchte sie mit einem wohligen Seufzen eine bequeme Position. Der rotbraune Felsen wirkte hart, aber wenn man erst auf ihm saß, erfuhr man, wie weich und anschmiegsam das künstliche Material war.
    Die Arkonidin beugte den Oberkörper vor. Sie trug auffällig bunte Kleidung, wie viele der Bewohner und Besucher KE-MATLONS. Auf der interstellaren Raumstation fanden sich unzählige Farbpaletten und Stile. »Ich bin Natara da Jerdal. Und wie heißen Sie?«
    Ihre milchig rosafarbene Iris faszinierte Rhodan, was für eine kaum wahrnehmbare Pause sorgte, ehe er antwortete: »Mein Name ist Sirran Taleh. Ich warte auf jemanden.«
    Sie blinzelte kokett. »Noch ist er nicht da.«
    »Sie«, korrigierte Rhodan. Doch wie schon mit der ersten, abweisenden Bemerkung, hatte er kein Glück.
    Natara da Jerdal blieb hartnäckig, wo sie war. »Dann eben sie . Reisen Sie viel? Ich bin schrecklich nervös.«
    Rhodan hob eine Augenbraue – eine Geste, die er einstudiert hatte und benutzen würde, solange er sich als Halbarkonide Sirran Taleh ausgab. »Sie sind Arkonidin, oder? Sicher sind Sie schon viel zwischen den Sternen gereist. Was ist das Gespinst für Sie anderes als eine Zwischenstation?«
    Während des Sprechens sah Rhodan verstohlen auf die integrierte Uhr am Armbandgerät. Belinkhar konnte jeden Moment auftauchen. Unwillkürlich glitt sein Blick die breite Treppe aus braunrotem Stein hinunter, Richtung Flanierweg. Dort gingen mehrere Mehandor, zwei der gurkenartigen, vierarmigen Swoon, aber nicht die Matriarchin des Gespinsts in der charakteristischen hellen Uniform.
    Er lehnte sich zurück und behielt die Szenerie aus buntem Treiben, faszinierenden Pflanzen und kunstvoll geformten Wasserfontänen im Auge. Besonders die beiden Swoon an einem türkisblauen Brunnen faszinierten Rhodan. Er hatte Erstaunliches über die swoonsche Technik gehört und fragte sich, welche Kultur die knapp dreißig Zentimeter hohen Wesen geprägt hatte. Würde man sich auf einem ihrer Planeten fühlen wie Gulliver auf der Insel Liliput?
    »Natürlich.« Nataras Mundwinkel blieben starr gehoben, wie eingefroren. »Trotzdem ist jede Transition ein Risiko, nicht? Und wir werden davon gleich acht absolvieren!«
    »Da sind wir nicht die Ersten.« Rhodan hoffte, dass Natara endlich aufgab und weiterging, wenn er distanziert blieb. Er wollte allein sein. Es konnte Belinkhar abschrecken, ihn mit einer Fremden im Mam Hallon sitzen zu sehen. Er war es gewesen, der Belinkhar um Hilfe gebeten hatte, und noch immer überraschte es ihn, wie bereitwillig die Matriarchin ihm in allem entgegenkam. Sie hatte ihm nicht nur eine Tarnidentität samt einer Passage beschafft, sondern ihm auch jede Menge wertvoller Hinweise für sein Unternehmen gegeben. Es wäre ungeschickt, sie misstrauisch zu machen. Doch Natara blieb sitzen und redete weiter.
    »Ich habe schon von Arkoniden gehört, die während einer Transition spurlos verschwunden sein sollen. Sie wurden in ihr eigenes Kohärenzfeld geschleudert, in dem sie sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegten. Wie in einem Miniaturraumer. Ihre innere Zeit ging gegen null. Ausgelöscht für die Außenwelt. Vielleicht tauchen sie in ein paar Jahrtausenden irgendwo im All wieder auf. Tiefgekühlt
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