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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista
Autoren: Michelle Stern
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uns diese faulen Brüder wieder Ter-Schaum statt Gah-Dotter unterjubeln ...«
    Elnatiner blieb ungerührt in der Zentrale stehen. Wollte er weiter auf der Verunglimpfung seines Namens herumreiten?
    »Was ist?«
    Die Antennen auf Elnatiners Kopf kamen in aufrechter Position zum Stillstand, ein Zeichen, dass er etwas von großer Wichtigkeit sagen wollte, während das Zucken eher auf Dringlichkeit hinwies. Interessant wurde es, wenn Dringlichkeit und Wichtigkeit geboten waren, da die Fühler dann einen Tanz mit kurzen, komisch wirkenden Pausen aufführten.
    »Ich gebe zu bedenken, dass wir unklug handeln. Das Große Imperium hat seine Spione überall. Wenn ein Celista auf uns aufmerksam wird, könnte es uns den Kopf kosten.« Der Translator machte zwei schrille Geräusche, die Elnatiners Unwillen ausdrückten. Der Volater kommunizierte im Ultraschallbereich, was teils schwer zu übersetzen war.
    »Das ist wahr und unwahr zugleich.«
    »Diese Aussage entbehrt der Logik.«
    Talamon seufzte und drehte den Pneumositz in Elnatiners Richtung. Sein Blick suchte den Schwingquarz. Unterhalb des wertvollen Kleinods befand sich fast auf Bodenhöhe ein dreidimensionales Benjam-Mosaik, das Elnatiner hatte anbringen lassen. Es bestand aus winzigen, kugelförmigen Quarzen und stellte Elnatiners Heimatplaneten Volat in Miniatur dar. Zumindest so, wie der Volater sich ihn vorstellte. »Natürlich könnte ein Celista auf uns aufmerksam werden. Der Arm des Regenten ist lang. Aber er kann nicht überall zugleich zupacken.«
    Das konnte und durfte er nicht. Talamon empfand es als Unrecht, dass der arkonidische Geheimdienst sich immer weiter ausbreitete. Er dachte an seine Freude zurück, als er vor elf Jahren erfahren hatte, dass der Regent die Geschicke des Großen Imperiums lenken würde. Es hatte eine Feier für die damaligen Passagiere gegeben, die zusammen mit Talamon unterwegs gewesen waren. Jubelnd waren sie durch die Gänge der IMH-TEKER gezogen. Hatten sie nicht alle gedacht, es kämen goldene Zeiten? Profit und Glück für jeden?
    Der Imperator war schwach gewesen. Die Missstände hatten immer schlimmere Ausmaße angenommen. Doch wenn Talamon damals gewusst hätte, was ihnen mit dem Regenten bevorstand, hätte er diese Zustände gern weiter in Kauf genommen. Der Regent erstickte, was die Mehandor brauchten wie die Luft zum Atmen: die Freiheit.
    »Und was, wenn ein Celista an Bord kommt?«
    »Selbst in diesem Fall – wir haben unsere Mittel, unser Geheimnis zu schützen, oder? Über Funk kommt er niemals an relevante Daten, die uns überführen könnten.«
    »Und wenn er die Zentrale oder eins der fünf dezentralen Holoterminals benutzt? Glaubst du wirklich, ein Agent des Imperiums hätte keine Software, unsere Positronik zu knacken?«
    Talamon dachte an das Ara-Schutzprogramm, das er für einen hohen Tauschwert erstanden hatte. »Ich lasse es darauf ankommen.«
    Elnatiner stakste einen Schritt auf ihn zu. Die Antennen beugten sich nun in Talamons Richtung, und die schwarzen, halbmurmelförmigen Aufsätze auf ihnen verfärbten sich braunviolett. »Du bist entschlossen, dem Regenten die Stirn zu bieten, oder?«
    »Es wird schon gut gehen.«
    »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Talamon sah zu ihm auf. »Ja, Kleiner. Das bin ich.«
    »Nenn mich nicht so! Du möchtest lediglich vom Thema ablenken, indem du versuchst, mich bei meiner emotionalen Komponente zu packen!«
    »Es scheint zu wirken. Deine Fühler krümmen sich schon.«
    »Das ist Wahnsinn! Es gibt keinen Grund, dieses Risiko einzugehen. Lehne dieses eine Mal den Auftrag ab, auch wenn er Profit einbringt.«
    »Dieser Auftrag bringt uns keinen Profit.«
    »Warum tust du es dann?« Elnatiner stand starrer als ein Topsider, die Fühler nach vorn abgeknickt. Ein Ausdruck seiner Verwirrung.
    »Es ist ein Grund, den weder du noch der Regent verstehen könnten. Also warum soll ich wertvolle Zeit damit verschwenden, ihn dir zu erklären?«
    »Hat es mit Liebe, Beziehungen, Bekleidung oder Gelbkraut zu tun?«
    »Das ist wahrscheinlich.«
    »Dann ist es verschwendete Zeit.« Elnatiner wandte sich ruckartig ab. Seine Fühler peitschten durch die Luft und gingen in eine neutrale, entspannte Position. »Weitere anstehende Aufgaben?«
    »Das Übliche. Die Passagiere kommen bald. Ich weiß nicht, warum ich immer wieder welche auf mein bestes Stück lasse. Ich sage dir, sie verwandeln das Schiff in ...«
    »... in ein Tollhaus«, endete Elnatiner ungerührt. »Deine Aussagen
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