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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Fiona Mitchell
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den weichen, durchgesessenen Sitzen des alten Pontiac und folgte Dariusz, der mit schnellen Schritten davonzueilen versuchte.
    Ihre hohen Absätze entpuppten sich dabei als äußerst hinderlich; kurzentschlossen zog sie ihre Slingpumps aus und lief ihm auf bloßen Füßen nach. Geschickt bahnte sich Dariusz seinen Weg durch die Menge und vergrößerte den Abstand zu Phoebe. Erst als er sie schreien hörte, drehte er sich um. Er sah gerade noch, dass sie die Arme hochriss und hinfiel. Auf der Stelle drehte er um und lief zu ihr. Er war ein solcher Idiot! Er hatte Phoebe mit seiner Arroganz bestrafen wollen, und nun war ihr etwas passiert, weil er sich so dämlich verhalten hatte. Mit wenigen Schritten war er bei ihr, aber es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Als er die kleine Menschentraube erreicht hatte, sah er erleichtert, dass Phoebe bei Bewusstsein war und am Boden saß. Mit beiden Händen hielt sie ihren linken Fuß, unter dem sich eine Blutlache bildete, die immer größer wurde. Ein Passant hatte sich neben sie gesetzt und telefonierte bereits nach der Ambulanz. Dariusz nahm sie in den Arm und zog ihre Hände vom Fuß weg, um ihn besser betrachten zu können. Bei ihrer Aufholjagd war Phoebe in eine Glasscherbe getreten, die nun tief im Fleisch steckte. Schweigend warteten sie auf den Krankenwagen.
    Als die Sanitäter wenig später die Tür hinter ihnen geschlossen hatten, fand Dariusz als Erster seine Sprache wieder. »Es tut mir so leid.« Er küsste Phoebe in ihre braunen Locken und strich ihr über die Wange. Phoebe zitterte. Sie war kreideweiß im Gesicht. Dariusz schluckte hart. »Ich hätte nicht weglaufen dürfen.«
    »Mir tut es auch leid«, antwortete sie leise. »Du hast ja recht. Ich muss dich in Ruhe lassen.« Sie lächelte ihn zaghaft an. Statt einer Antwort gab er ihr noch einen Kuss, dieses Mal auf den Mund.
    »Darüber reden wir später«, sagte er zärtlich und hielt Phoebe im Arm, bis sie im Krankenhaus angekommen waren.

    Wenige Stunden später saß Phoebe auf ihrem Hotelbett, die Fernbedienung in der Hand, und zappte sich durch das TV-Programm. Neben ihr lag die Karte vom Room Service. Sie blickte an sich hinunter. Die Wunde war genäht worden, und ihr Fuß steckte nun in einem dicken Verband. Dariusz war auch im Krankenhaus die ganze Zeit bei ihr geblieben und hatte sie dann artig und ohne Kommentar ins Hotel und auf ihr Zimmer gebracht. Dank der Beruhigungsspritze hatte sie ein wenig geschlafen. Jetzt war es fast neun Uhr abends, und sie bekam langsam Hunger. Als sie nach dem Telefon neben ihrem Bett greifen wollte, um sich einen Salat aufs Zimmer zu bestellen, klopfte es an der Tür. Langsam humpelte sie durch das Zimmer, dachte kurz, dass es schön wäre, wenn Dariusz jetzt vor ihr stünde, und registrierte dann beim Öffnen enttäuscht, dass es nur ein Zimmerkellner war. Mit einem Lächeln schob sich der Mann an ihr vorbei, nahm ihre Anziehsachen von den Stühlen und rückte diese in die Zimmermitte. Dann betrat ein weiterer Kellner grüßend den Raum und baute einen Klapptisch auf. In Windeseile wurden Tischdecken, Servietten und Besteck aufgelegt. Kellner Nummer eins kümmerte sich um die Gläser, während sein Kollege Teller und Schälchen in die richtigen Positionen brachte. Phoebe schmunzelte. Das war zwar keine typische Dariusz-Idee, aber wer sonst sollte sich bei ihr zum Dinner einladen? Nummer eins war gerade mit Weinkühler und Rechaud beschäftigt, als Nummer zwei mit einem großen weißen Karton erschien und ihn Phoebe mit tiefer Verbeugung überreichte. Es war einer der USA-typischen Blumenkartons, und Phoebe öffnete neugierig die dicke violette Schleife. In der Verpackung befand sich eine einzige Rose und ein weiteres Päckchen. Phoebe reichte die Blume an einen der Zimmerkellner weiter und öffnete die Bänder der kostbar eingeschlagenen Kartonage. Ein Laut des Entzückens entfuhr ihr. Zwischen raschelnden Lagen aus Seidenpapier lag ein hauchdünnes champagnerfarbenes Negligé. Als sie es aus dem Karton zog, fiel eine Karte heraus. Es war Dariusz’ Handschrift: Dinner um 9:30 pm? Kuss, Dariusz .
    Halb zehn? Das war in ein paar Minuten. Phoebe spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie nahm das Negligé, humpelte langsam ins Bad und kümmerte sich nicht weiter um die beiden Kellner, die immer noch mit den Vorbereitungen beschäftigt waren. Beim Ankleiden dachte sie kurz an Falk und seine Vorliebe für Unterwäsche aus Nichts und Spitze. Gegen das, was sie nun trug,
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