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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Fiona Mitchell
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jemand?, fragte sich Phoebe und schloss die Augen.
    »Ich will dich, Baby, hörst du?« Dariusz war wieder ganz nahe. Sie kannte niemanden, der »B-a-b-y« so betörend aussprechen konnte wie dieser junge Kerl mit den langen schwarzen Haaren und den ebenso dunklen Augen, die in den Momenten der Lust wie Kohlen glühten.
    »Baby.«
    Seine Zunge umtanzte zart ihr Ohr, und als sie seinen Schwanz zur Antwort drückte, stöhnte er wie unter Schmerzen auf.
    Noch ein Finger. Sein Daumen drückte auf die empfindliche Stelle oberhalb ihres Schambeins und entlockte ihr einen stummen Schrei. Es war so gut. So unendlich gut. Seine Finger spielten mit ihren Säften, glitten in sie hinein und wieder heraus und verteilten ihren Duft im Kinosaal. Phoebes Lider flatterten, ihr Atem wurde schneller. Dariusz’ Finger berührten mit schnellen Stößen den Uterusmund und zogen sich zurück, nur um sich ihr sofort wieder zu widmen. Phoebe wusste nicht mehr, wohin mit ihrer Lust. Seinen Schwanz hielt sie mit ihrer linken Hand fest umklammert, wohl wissend, ihm im Moment keine gute Gespielin zu sein. Ihr einziger Trost war, dass es ihn unsagbar erregte, wenn sie kam. Jetzt.
    »Sag, wenn du kommst, Baby. Sag es mir.« Phoebe hörte seine Stimme wie aus weiter Ferne. Irgendwo da vorne war eine Leinwand. Der Held war inzwischen in Sicherheit und küsste ein Mädchen. Küsse … Der Gedanke an Dariusz’ Küsse gab ihr den letzten Kick. In ihr hatte sich etwas angestaut, was jetzt wie eine rote Welle über sie rollte, sie ausfüllte, erfüllte … Der Orgasmus kam näher, schwappend, gurgelnd, unentrinnbar und brach endlich über ihr zusammen, begrub sie unter sich. Die Muskeln ihrer Vagina klammerten sich saugend um Dariusz’ Finger, als wollten sie sie für immer festhalten. Alles war rot. Heiß wie Feuer. Phoebes Welt war eine einzige rote, heiße Welle, in der nichts anderes Platz hatte. Und dann, eine kleine Ewigkeit später, spürte sie seinen Kuss an ihrem Hals. Seine Stimme war heiser vor Erregung. Bevor er etwas sagte, wusste sie schon, was er wollte.
    »Lass uns nach Hause gehen, Baby. Ich möchte dich schreien hören.«

    »Das gefällt mir nicht.« Phoebe blickte aus dem Fenster und sah einen grauen Himmel über grauen, nichtssagenden Häuserfassaden. Dazu Straßen, asphaltgrau. Berlin ist ein einziges Grau, dachte sie, zumindest am Tag. Als sie an sich hinunterschaute, musste sie unwillkürlich schmunzeln. Natürlich grauer Nadelstreifen mit Kreidestrich, sehr eng, sehr weiblich. Und irgendwie ungezogen, denn außer einem bei jeder Bewegung hervorblitzenden BH aus Voile trug sie nichts unter dem Jackett. Phoebe trat vom Fenster zurück und nahm eine Position ein, wie ihn ein Besucher beim Eintritt in die Galerie beziehen würde. Der Gast würde hereinkommen, den Künstler begrüßen, einen Drink nehmen und dann, nach ein paar netten, belanglosen, an die Hausherrin gerichteten Worten, in den großen, fast quadratischen Raum eintreten. Mit einem imaginären Sektglas in der Hand schlenderte die Galeristin von dem Eingangsbereich in den Ausstellungssaal und klemmte sich eine vorwitzige dunkle Locke entschieden hinter ihr rechtes Ohr. Vor gut hundert Jahren waren hier Pianos hergestellt worden; die alten Stahlpfeiler, die in regelmäßigen Abständen die Halle vom Boden zur Decke durchbrachen, hatte sie bei der Renovierung der Etage vor fünf Jahren unangetastet gelassen. Die aufwendig gearbeiteten Kapitelle erinnerten an romanische Säulenarchitektur, wenn auch zugegebenermaßen sehr frei interpretiert. Phoebe wusste, dass den Besuchern das nicht weiter auffiel. Sie registrierten lediglich die vielen trotz ihres Materials grazil wirkenden Säulen, die sich zur Decke hin in Ornamenten und Verzierungen verbreiterten, wie um den Raum besser zu stützen. Phoebe betrachtete die alte Stahlkonstruktion mit dem zufriedenen Gefühl, das Richtige getan zu haben. Auf ihre Anweisung hin war die Patina der Industriezeit nicht entfernt worden. Rost und Vergänglichkeit waren in ihr Raumkonzept integriert worden. Die Säulen waren ihre einzigen Konstanten in dem geometrischen Gebilde der Galerie. In ihrem regelmäßigen Gitternetz ließen sich je nach Vorliebe Wände hochziehen, Leintücher spannen und Skulpturen plazieren – die den Raum erst zu dem machten, was er nun war: ein lebendiger, organischer Ort für die Kunst, die sie verkaufte.
    »Was gefällt dir nicht?«
    Sie hatte Dariusz nicht kommen hören. Wie lange er sie wohl schon hier
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