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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Fiona Mitchell
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S-Bahn-Bögen an der Ecke zur Knesebeckstraße lag die Galerie Factory W ., die er als Hommage an Andy Warhol so genannt hatte. Entspannt und zufrieden lenkte er den Wagen stadtauswärts. Das nachmittägliche Gespräch mit Dariusz hatte genau den Verlauf genommen, den er sich erhofft hatte. Der junge Künstler hatte bei dem »unmoralischen Angebot«, wie Falk es ihm gegenüber unumwunden genannt hatte, sichtbar erschrocken reagiert. Falk suchte im Handschuhfach nach Zigaretten, fand keine und fluchte leise. Unmoralisch, nun gut, aber was bitteschön hatte Kunst denn auch mit Moral zu tun? Kunst, vor allem moderne Kunst, war ein knallhartes Geschäft, bei dem mit harten Bandagen gekämpft wurde. Und es passierte nicht alle Tage, dass ein Goldjunge wie dieser langmähnige Pole daherkam, und nicht wusste, wie gut er war. Je naiver, desto besser. Wenn Künstler erst einmal ihren Marktwert entdeckten, wurden sie äußerst anstrengend. Und eine selbsternannte Galeristin wie Phoebe würde kaum in der Lage sein, ihn professionell zu vermarkten, geschweige denn sein Selbstwertgefühl in einer publikumstauglichen Balance zu halten. Er hatte wirklich recht, Phoebe den Braten abzujagen, und war dabei heute ein gutes Stück vorangekommen. Falks alter Jaguar schnurrte leise über den hellerleuchteten Ku’damm Richtung Halensee. Links und rechts wetteiferten die Luxusboutiquen um die Aufmerksamkeit der Flaneure, die zu der späten Stunde noch unterwegs waren. Er legte die CD eines 80er-Jahre-Live-Konzerts der Rolling Stones ein. Bei dem Titel Sympathy for the Devil drückte er auf den Repeat-Button.

    Als er in die Einfahrt zu seinem Grundstück einbog, brannte im oberen Stock der Villa noch Licht. Falk brummte unwillig und fuhr in die Garage. Es wurde endlich Zeit, dass er Nadeshna den Haustürschlüssel abnahm. Zwar war er ein Mann, der schlecht allein sein konnte (oder besser gesagt: Er konnte in Gesellschaft besser allein sein als ohne), aber dieses hergelaufene Hühnchen schien allen Ernstes zu meinen, die Frau an seiner Seite zu sein, und diesen Zahn würde er ihr heute Abend ziehen. Mit schnellen Schritten nahm er die Stufen zum Eingang. Noch während er nach seinem Schlüssel suchte, öffnete sich die schwere Eichentür. Ein Grinsen huschte über Falks Gesicht und verlieh ihm ein jungenhaftes Aussehen. Er strich sich mit beiden Händen durch die Haare und trat ein. Nadeshna schloss die Tür hinter ihnen und zog ihn wortlos die geschwungene Treppe hinauf, wobei sie aufreizend langsam vor ihm herging, damit er jede ihrer Bewegungen genießen konnte. Sie wusste, dass ihn nur das erregte, was seinen Augen gefiel. Und das hier gefiel ihm sichtlich.
    »Bleib stehen. Beweg dich nicht.« Seine Stimme klang heiser. Diese Frau war wirklich ein Biest. Aus irgendeinem Grund schien sie ihm immer zuvorzukommen, wenn er mit ihr über das Ende ihrer ausnahmslos horizontalen Aktivitäten sprechen wollte.
    »Ich sagte: stehen bleiben. Genau so.« Er atmete tief ein. Wieder betrachtete er ihre Silhouette im Halbdunkel des Treppenhauses. Er mochte Nadeshna nicht wirklich. Sie war immer eine Spur zu laut, eine Nuance zu aufdringlich, trotzdem war sie die attraktivste Frau, die er je kennengelernt hatte. Sie schien ausschließlich aus Lust und warmer, weicher Haut zu bestehen. Wenn sie ihn berührte – sie hatte diese Art, ihn scheinbar unabsichtlich zu touchieren –, fühlte er das ungebremste Verlangen, sie ganz und gar zu besitzen. Aber in all der Zeit, und war eine Nacht auch noch so lang gewesen, war sie ihm fremd geblieben.
    »Gefällt es dir so, Falk?« Sie wiegte sich provozierend in den Hüften und warf ihre langen blonden Haare in den Nacken. Über die Schulter blickte sie sich nach ihm um. Ihre Augen waren groß und unergründlich. Falk spürte, wie ihn die Hitze der Erregung überwältigte. Ohne zu antworten, öffnete er seine Hose, ließ sie fallen, schlüpfte aus seinen Schuhen und zog seine Strümpfe aus. Zwei Treppenstufen über ihm sah Nadeshna ihm teilnahmslos zu. Falk nahm eine weitere Stufe und knöpfte sein Hemd auf. Er konnte sich kaum an ihr sattsehen. Sie war das perfekte Abbild eines Models von Helmut Newton, vollkommen nackt bis auf ein Paar sündhaft teurer Schuhe mit leuchtend roten Sohlen, die sie ihm neulich auf ihre kokette Art abgeschwatzt hatte. Die hohen Absätze betonten ihre ohnehin schon langen Beine, die sie inzwischen leicht gespreizt hatte. Sie beugte sich vor und streifte mit ihren Pobacken seinen
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