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Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)

Titel: Feuerwellen: Ein erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Fiona Mitchell
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sie zu besorgen, aber jetzt drückte er schnell Track 4. Addicted to Love. Süchtig nach Liebe … Falk startete den Wagen und drehte, kaum war er auf der Avus, den Lautstärkeregler an den Anschlag. Er war süchtig nach Nadeshna, süchtig nach ihrem Körper, nach ihrem Geschmack. Auch wenn ihm der Gedanke bisher unangenehm gewesen war. Sie gehörten zusammen, und es wurde Zeit, dass er sich daran gewöhnte.

    Matthew Friedewald war aufgeregt. Die Beletage am Nikolassee entsprach genau seinen Erwartungen. Wie gut, dass dieser Schumann endlich Vernunft annahm und zu seiner langjährigen Partnerin stand. Nadeshna mochte nicht jedermanns Sache sein – seine im Übrigen auch nicht, sie hatte einfach den Touch des Gewöhnlichen – aber sie schien das Herz auf dem rechten Fleck zu tragen. Ansonsten hätte sie es wohl kaum die ganzen Jahre über mit einem Hallodri wie Falk ausgehalten. Friedewald lachte leise in sich hinein. Er freute sich auf die längeren, kommenden Aufenthalte in Berlin. Gut, seine Tochter war ihm noch böse, und zum Teil, das musste er zugeben, hatte sie nicht ganz unrecht damit, aber sie würde sich schon wieder beruhigen. Phoebe hatte eben das Temperament seiner Frau geerbt. Er packte seine Koffer, gleich würde er auschecken und dann in einem Restaurant am Savignyplatz auf Nadeshnas Anruf warten. Sie hatte versprochen, sich zu melden, wenn ihre Transporteure fertig waren und die Schlüsselübergabe stattfinden konnte. Blumen, dachte er, ich brauche einen Blumenstrauß für Nadeshna. Ohne ihre aktive Mithilfe hätte er die Wohnung mit Sicherheit nicht bekommen, das wusste er.
    Schumann war die ganze Geschichte ein wenig unangenehm, und in Matthews Gegenwart hatte er in den letzten Tagen nicht den entspanntesten Eindruck gemacht. Mit einem Ruck schloss Matthew den Koffer und stellte ihn zu den vier anderen. Sollte sich doch der Page darum kümmern. Pfeifend stieg er die mit violettem Teppich belegten Treppenstufen hinab, bezahlte und wartete auf die zwei Taxis. Eins sollte seine Koffer in Nikolassee abliefern, das andere sollte ihn in das Restaurant bringen, das direkt neben der Factory W. lag. Es war bestimmt nicht das Schlechteste, sich noch einmal kurz mit Falk zu treffen. Jetzt, wo die unschöne Liaison mit Phoebe ausgestanden schien, gab es keinen Grund mehr, ihn bei geschäftlichen Ambitionen außen vor zu lassen. Und wie wichtig er als PR-Maschine war, hatte sich ja schon direkt nach der Vernissage gezeigt. Falk Schumann hatte es geschickt verstanden, Matthew als Londoner Experten für Impressionismus zu verkaufen – mit der Folge, dass bereits gerätselt wurde, ob er bald eine Dependance seiner Galerie in Berlin eröffnen würde. Auch seinen schnellen Zugang zu den Senatskreisen hatte er Schumanns Lobbyarbeit zu verdanken. Ja, es war an der Zeit, ihm ein Stück von dem Erfolgskuchen abzugeben. Er seufzte zufrieden. Und sobald Leon aus Manhattan zurück war, konnte es richtig losgehen.

    Der Termin mit Woods verlief, wie nicht anders zu erwarten, sehr angenehm. Der Sammler hatte ein kleines, skurriles Restaurant in TriBeCa ausgesucht, das von einem älteren italienischen Paar geführt wurde. Hauptattraktion war nicht das Essen, sondern die Bedienung. Der Kellner, ebenso betagt wie seine Arbeitgeber, sprühte nur so vor Temperament und machte den Lunch zu einem außerordentlichen Erlebnis. Wenig später beim Espresso, als Leon kurz in die Waschräume verschwunden war, wandte sich Woods direkt an Phoebe. Während des Essens hatte sie alles an Energie und Willenskraft aus sich herausgeholt, um sich ihm gegenüber als kompetente Gesprächspartnerin zu profilieren – anscheinend mit Erfolg. Woods sah sie ernst an.
    »Haben Sie schon einmal daran gedacht, Deutschland den Rücken zu kehren, Phoebe?« Als er das Fragezeichen in ihrem Blick sah, hob er beschwichtigend die Hände. »Folgender Gedanke: Dariusz wird den Baufortschritt des Hauses mitverfolgen und daraus – denke ich – auch ein paar Inspirationen für sich und sein Werk ziehen. Wenn das Haus fertig ist, wird er mir eine Installation kreieren, aber das wird erst in vier bis fünf Monaten der Fall sein. Was ich damit sagen will: Ihr Freund muss hierbleiben, darauf bestehe ich als Auftraggeber. Er wird zwischen San Antonio und New York pendeln. Nun zu Ihnen. Ich suche händeringend jemanden, der sich um meine Projekte kümmert. Das Haus in SoHo, das Museum in Berlin – um nur zwei zu nennen. Bis jetzt habe ich alles selbst
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