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Fette Voegel gehen oefter fremd

Fette Voegel gehen oefter fremd

Titel: Fette Voegel gehen oefter fremd
Autoren: Gunther Mueller
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Kapselfrüchten der Gewürzvanille gewonnen, die in Mexiko und Madagaskar heimisch ist. Das Aroma kommt aus der Samenschote und der Bohne der Vanille. In der industriellen Aromaherstellung gewinnt man Vanillin als naturidentisches Produkt aus dem Zellstoff Lignin.
    Japanische Forscher konnten mit einer neuen Methode nun unter anderem erfolgreich Vanillin aus Tierkot herstellen. Dabei ist die Methode außerdem einfacher, effizienter und umweltverträglicher als bisherige Verfahren. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel der Kohlendioxidausstoß erheblich reduzieren.
    Es ist unter Chemikern lange bekannt, dass Viehexkremente eine große Menge an unverdaulichen Ballaststoffen wie Lignin enthalten. Die Wissenschaftler haben damit endlich eine praktikable Methode entwickelt, Gülle auch tatsächlich zu einem nützlichen Rohstoff für eine Branche zu machen, die wohl kaum unpassender erscheinen könnte. Die Verwendung von Kot in der Lebensmittelindustrie – der in sich widersprüchliche Begriff »Scheißgeschmack« bekommt damit eine ganz neue Bedeutung.
    Mit dem Kot pflanzenfressender Tiere, darunter Rinder, Ziegen und Pferde, wurde die neue Technik erfolgreich in einem Reaktor mit fünf Milligramm Kapazität erprobt. Aber auch mit Exkrementen eines Tigers (!) wurde das Verfahren ausprobiert. Vanillin konnte im Reaktor bei zweihundert bis zweihundertfünfzig Grad Celsius gewonnen werden. Aus einem Gramm Kot kann man auf diese Weise konstant fünfzig Mikrogramm Vanillin erzeugen. Noch ist unklar, wie dies genau geschieht. Die Forscher gehen davon aus, dass Vanillinsäure sich unter den Bedingungen innerhalb des Reaktors zu Vanillin umwandelt. Mit Tigerkot, in der Untersuchung das einzige Exkrement eines fleischfressenden Tieres, war man nicht erfolgreich. Nur die Pflanzenfresser nehmen ausreichend große Mengen an Nahrung mit hohem Ligningehalt zu sich. Die Verdauungsenzyme und Mikroben der Pflanzenfresser können Lignin nicht verarbeiten, ihr Verdauungstrakt ist deshalb eine wunderbare Ligninquelle.
    Kot hat sich damit zu einem Nahrungsmittelzusatzlieferanten gemausert. Tierkot könnte eine wesentlich bedeutendere Rolle in einer nachhaltigen Gesellschaft der nahen Zukunft bilden – einer geschmackvollen Zukunft.
    Quelle: Yamamoto, Mayu/Futamura, Yasuhiro/Fujioka, Kouki/Yamamoto, Kenji (2008): Novel production method for plant polyphenol from livestock excrement using subcritical water reaction, in: International Journal of Chemical Engineering 2008 , S. 1–5.
Die Studie, die zeigt, dass Raben Dick Cheney mögen
    Die Tatsache, dass Tiere Mitglieder der eigenen Spezies erkennen und sich untereinander unterscheiden können, gilt nicht nur unter Wissenschaftlern als alter Hut. Tiere können auch andere Spezies erkennen, was etwa nützlich ist, um im Angesicht eines Fressfeindes Alarm zu schlagen. Dass Tiere Individuen anderer Spezies auch einzeln unterscheiden können, war bisher jedoch unbewiesen. Das hatte man in freier Wildbahn, fern des Labors, noch nicht erforscht.
    Gerade in einer von Menschen dominierten Umgebung herrschen Umstände, die die Entwicklung dieser Fähigkeit begünstigen. Krähen, die den Menschen schon vor langer Zeit in seine Dörfer und Städte folgten, sind geistig ziemlich auf Zack. Sie sind in der Lage, einzelne Menschen voneinander zu unterscheiden und sogar für lange Zeit starke positive oder negative Einstellungen ihnen gegenüber zu entwickeln.
    Um diese Fähigkeit experimentell nachzuweisen, haben Wissenschaftler versucht, Krähen zu fangen – und zwar maskiert. Auf diese Weise verbanden die Forscher bei den Krähen die bedrohliche Erfahrung einer kurzen Gefangenschaft mit dem Vorhandensein einer bestimmten Maske. Man wollte durch das Fangen der Krähe also nur erreichen, dass diese die vom Forscher getragene Maske mit einer unangenehmen Erfahrung in Verbindung bringt. Nachdem die Forscher die Krähen wieder freigelassen haben, beobachteten sie die Reaktionen der Tiere auf spätere Konfrontationen mit genau diesen Masken. Das ist sicher etwas seltsam anzusehen, wenn Maskierte den Campus entlangflanieren und sich ab und an einen schwarzen Vogel schnappen.
    Sehr pfiffig: Zum Einsatz kamen dabei im Handel erhältliche Gummimasken. Eine der Masken wurde zum Fangen der Krähen verwendet, die andere nicht. Der Einsatz von Masken ist sinnvoll, da sich darunter verschiedene Versuchsleiter verbergen können. Forscher sind beschäftigte Menschen, Arbeitsteilung deshalb wichtig. Die neutrale
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