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Fette Voegel gehen oefter fremd

Fette Voegel gehen oefter fremd

Titel: Fette Voegel gehen oefter fremd
Autoren: Gunther Mueller
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problematisch. Die Elektroschocks werden selbstverständlich nicht wirklich ausgelöst – Labore sind ja keine Folterkammern. In Laboren martern Wissenschaftler eher ihr Gehirn als ihre Probanden mit quälenden Apparaturen. Die Versuchsperson darf dies aber nicht wissen, damit so ein Experiment funktioniert. Aber in der psychologischen Forschung nehmen vor allem schlaue Studenten teil, die über den Schmu im Bilde sind.
    Den Forschern ging es in der hier präsentierten Studie darum, eine neue Methode zu entwickeln. Diese sollte einfach anzuwenden, und ethisch unproblematisch sein. Außerdem sollte das Verfahren die Testperson daran glauben lassen, sie würde dem Ziel ihrer Aggression tatsächlich einen physischen Schaden zufügen.
    Die Forscher behalfen sich mit Soßen unterschiedlicher Schärfegrade. Diese sollten von einer Zielperson komplett verzehrt werden müssen. Je schärfer die Soße, desto aggressiver der Proband, lautet die Formel. Aber, wie schade, auch hier muss die Soße nicht wirklich verzehrt werden. Das innovative Forschungsinstrument besteht aus einer speziellen Mischung verschiedener, sehr scharfer Gewürzsoßen, die schon nach wenigen Tropfen extrem schmerzhaft ist. Die Substanz wurde aus zwei kommerziell verfügbaren Produkten mit folgenden Anteilen gemixt: Fünf Anteile Heinz Chilisauce und drei Anteile Tapatio Salsa Sauce. Der Hass hat einen Geschmack!
    Um zu prüfen, ob die Menge der »verabreichten« scharfen Soße auch wirklich das Niveau der Aggressivität abbildet, entwickelten die Forscher außerdem ein entsprechendes Experiment. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte deutlich, dass die Versuchsleiter den Probanden problemlos weismachen können, die Zielperson würde die ihr zugeteilte Menge scharfer Soße tatsächlich komplett konsumieren müssen. Die Probanden kennen aus eigener Erfahrung, dass feurige Soßen alles andere als ein Genuss sind. So zeigte das Experiment, dass die aggressiveren Probanden im Vergleich zu weniger aggressiven auch tatsächlich eine größere Menge scharfer Soße verteilten. Rache ist nicht süß, Rache ist Soße!
    Quelle: Lieberman, Joel D./Solomon, Sheldon/Greenberg, Jeff/McGregor, Holly A. (1999): A hot new way to measure aggression: Hot sauce allocation, in: Aggressive Behavior , Nr. 25, S. 331–348.
Die Studie, die zeigt, wie man Walblas mit einem Hubschrauber sammelt
    Die Forschung braucht Methoden zum Nachweis verschiedenster Ursachen von Infektionen: virale, bakterielle, protozoale – und wie die ganzen Übeltäter noch so heißen. Auch für Tierarten, bei denen man bisher nicht so leicht Proben entnehmen konnte. Das Einsammeln solcher Mikroorganismen bei Säugetierarten, die beispielsweise im Wasser leben, ist äußerst schwierig.
    Wie fängt man am besten Blas, die nach dem Tauchen mit hohem Druck ausgestoßene, feuchte Atemluft aus dem Blasloch von Walen? Dieser faszinierende Springbrunneneffekt lockt Tausende Touristen zu Beobachtungstouren. Doch auch für Mikrobiologen ist die ausgepustete Atemluft der Wale verlockend – in ihr will manMikroorganismen aufspüren, die eine Schlüsselrolle in der Entwicklung von Walpopulationen spielen. Diese fiesen Erreger können die Ursache von Massensterben sein und stellen deshalb eine ernsthafte Bedrohung für die Tiere dar. Um brauchbare Proben zu erhalten, müssen sich die Forscher ganz nah an die feuchte Atemluft der Wale begeben. Aber wie kann man es schaffen, an den »Stoff« zu kommen, noch dazu möglichst einfach und kostengünstig? Bisher konnte man Proben nur von gestrandeten Walen entnehmen, wodurch deren wissenschaftliche Aussagekraft stark eingeschränkt ist. Ein kurzzeitiges Einfangen großer Wale ist praktisch unmöglich, wäre viel zu teuer und auch eine Gefahr für die empfindlichen Tiere.
    Die Forscher entwickelten deshalb ein smartes Entnahmewerkzeug für Blas. Es besteht aus einer windschlüpfig designten Acrylplatte, auf der sechs sterile Petrischalen angebracht werden. Um das Sammeln von Proben aus einem größeren Abstand vom Boot zu ermöglichen, verwendeten die Forscher einen ferngesteuerten Modellhubschrauber, an den man die neuartige Sammelvorrichtung anbringen konnte. Das handelsübliche drei Kilogramm schwere Fluggerät wurde so für die Wissenschaft nutzbar gemacht und für die Arbeit im Golf von Kalifornien entlang der Pazifikküste eingesetzt.
    Im Sinkflug genau über dem Atemloch konnten, mit etwa zehn bis dreißig Zentimeter Sicherheitsabstand, Proben entnommen werden. Der
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