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Fette Voegel gehen oefter fremd

Fette Voegel gehen oefter fremd

Titel: Fette Voegel gehen oefter fremd
Autoren: Gunther Mueller
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Für die aktuelle Studie fingen die Forscher zwanzig Singvögel und untersuchten deren Fettanteil, die Größe ihrer Brustmuskeln sowie die Körpermasse. Auf dem Rücken der Vögel brachte man einen Sender an, mit dem man ihren Aufenthaltsort herausfinden konnte. Ein schlanker und ein fetter Vogel mussten von der Studie ausgeschlossen werden – sie hatten ihre Sender verloren.
    Die Daten der Forscher legen nahe, dass magere Vögel ihre aufgebrauchten Fettreserven erst wieder auffüllen, bevor sie ihre Reise fortsetzen. Die dünnen Artgenossen hielt es daher sehr viel länger am selben Ort. Bei der Auswertung fiel aber auch auf, dass die fetten Vögel nur maximal einen Tag am selben Ort schliefen – und sich dabei auch vergnügten. Je dicker ein Vogel, desto eher entwickeln sich die notwendigen Hormone für die Geschlechtsreife, das wusste man bereits aus anderen Untersuchungen. Außerdem wusste man, dass der Sexualtrieb, genau wie die saisonale Zugaktivität, durch die Hormone gesteuert wird. Nun weiß man auch, dass »Übergewicht« für erhöhte Zugunruhe sorgt. Fette Zugvögel sind damit auch in Bezug auf ihre Sexualität »auf Zug« – freizügige Zugvögel sozusagen. Kurze Pausenzeiten haben eben auch kurzfristige sexuelle Kontakte zur Folge. Immer auf dem Sprung – da bleibt nicht viel Zeit für nur einen einzigen Partner. Beim nächsten Zwischenstopp findet sich schnell ein anderer. Fette Vögel gehen eben öfter fremd!
    Quelle: Goymann, Wolfgang/Spina, Fernando/Ferri, Andrea/Fusani, Leonida (2010): Body fat influences departure from stopover sites in migratory birds: evidence from whole-island telemetry, in: Biology Letters (Published online 17 February 2010) , S. 1–4.

D ank
    B esonders bedanke ich mich bei Gözde Ece Özbek, die nicht nur die Lesbarkeit dieses Buches verbessert hat, sondern auch inhaltliche Anregungen gab. Für Versäumnisse und Fehleinschätzungen bin ich selbst verantwortlich.
    Widmen möchte ich dieses Buch meinen geliebten Eltern, die sich immer kopfkratzend fragten, was ihr Sohn da eigentlich die ganze Zeit schreibt.
    Nicht jeder wird die Studienauswahl, Darstellungsweise und Akzentuierung dieses Buches vollständig mittragen wollen. Die Überzeichnungen und Zuspitzungen sind eine Reaktion auf das fundamentale Spaßdefizit der deutschen Forschungsgemeinschaft.
    Danken möchte ich auch den Autoren der hier vorgestellten Originalstudien, die beweisen, dass es selbst in Zeiten knapper werdender Budgets und eines überbordenden Wettbewerbs um Forschungsgelder möglich ist, auf die verrückte Art und Weise zu forschen.
    Frankfurt am Main, 30. August 2011
    Gunther Müller

Über den Autor:
    Gunther Müller, geboren 1980 in Dresden, hat in Frankfurt am Main studiert. Mehr als jedes Seminar faszinierten den Politologen, Sozialwissenschaftler und Sozialpsychologen die kuriosen, skurrilen und bizarren Fragestellungen, Methoden und Erkenntnisse der Wissenschaft.
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