Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
„Hörst du…?"
    Hank Bradson zog seinen Revolver und blickte angespannt in die noch fahle Dämmerung, die an diesem Morgen überhaupt nicht weichen wollte. Schwer hing die Düsternis zwischen den schroffen, zerklüfteten Felsen, und lediglich im Osten, jenseits der Berge, zeichnete sich ein verwaschener Fleck fahler Helligkeit ab.
    Da war erneut dieses eigenartig knackende Geräusch, das sich in Sekundenabständen wiederholte. „Was kann das sein?"
    Bradson entfernte sich einige Schritte von der erkalteten Glut des Lagerfeuers. Verkrüppelte Gelbkiefern und Dornensträucher säumten das Plateau, das nur über einen Zugang zu erreichen war. Die Männer hatten Glück gehabt, daß sie am vergangenen Tag überhaupt darauf aufmerksam geworden waren.
    „Irgendein Tier", winkte Jonathan Hawkins ab und begann, seinen Schlafsack sorgfältig zu verschnüren. Das frühzeitig ergraute Haar und sein von der Sonne gegerbtes Gesicht machten es schwer, sein Alter zu schätzen. Er mochte Ende Vierzig sein, etwa zehn Jahre älter als sein Begleiter, und er besaß zweifellos die größere Erfahrung. Er war stämmig, 1,90 Meter groß, hatte allerdings kein Gramm Fett zuviel an seinem Körper, und seine Hände glichen eher den Pranken eines Grislys.
    Die beiden Männer waren Abenteurer, Herumtreiber oder auch Goldgräber - wobei eines das andere durchaus nicht ausschloß. Auf jeden Fall hielten sie nicht viel von einem geregelten Tagesablauf, wie ihn Arbeit und Seßhaftigkeit nun einmal mit sich brachten. Die Wildnis der Berge bot ihnen alles, was sie zum Leben benötigten.
    „Laß den Unsinn, Hank", schimpfte Hawkins. „Bis die Sonne so hoch steht, daß wir im eigenen Saft schmoren, möchte ich ein gutes Stück Weg geschafft haben."
    Aber Bradson hörte nicht auf ihn. Methodisch versuchte er, die Quelle des Geräusches ausfindig zu machen. Den Revolver in seiner Rechten hatte er inzwischen entsichert.
    Unter den weit ausladenden Ästen eines Dornenstrauchs gewahrte er eine flüchtige Bewegung - viel zu schnell, als daß er mehr als einen rötlich gefleckten Schatten hätte wahrnehmen können. Mit einigen raschen Schritten war er bei dem Strauch und bückte sich, um den Boden nach Spuren abzusuchen. Viel durfte er sich allerdings nicht erhoffen, denn der Untergrund war felsig.
    Hawkins schulterte indessen seine Ausrüstung.
    „Worauf wartest du noch?" rief er mißmutig. „Du weißt, daß wir einen weiten Weg vor uns haben." „Da war etwas", beharrte Bradson.
    „Und wenn schon…" Hawkins winkte geringschätzig ab. „Eine Gilaechse, glaube ich."
    „Ein Grund mehr, vorsichtig zu sein. Jedes Kind weiß, daß ein Biß dieser verfluchten Krustenechsen tödlich sein kann."
    „Die hier war größer - mindestens so…" Hank Bradson zeigte mit seinen Händen eine Spanne von mehr als einem Meter.
    „Dann weiß ich nicht, was du tatsächlich gesehen hast", widersprach Hawkins. Im allgemeinen wurden die rötlich gefärbten, mit vier oder fünf dunklen Querbändern um den Schwanz versehenen Tiere nur bis zu fünfzig Zentimeter lang. „Außerdem", fügte Hawkins spöttisch hinzu, „wohin sollte das Biest verschwunden sein?"
    Die Frage war berechtigt, denn hinter den Sträuchern begann eine steil aufragende Felswand. Bradson hob mehrere große Steine auf und warf sie nacheinander ins Dickicht. Unmittelbar darauf war das knackende Geräusch wieder zu vernehmen. Deutlicher als zuvor. Sein Blick wirkte triumphierend, als er sich umwandte.
    „Du kannst sagen, was du willst, Jonathan, aber da ist etwas."
    „Behaupte nur nicht, du hättest die Mine gefunden. Wir sind Kilometer vom Krummen Berg entfernt."
    Die Bewegung, mit der Bradson den Revolver in das Holster zurückstieß, wirkte trotzig. Er ignorierte die spöttischen Bemerkungen des Freundes, holte die Axt aus seinem Rucksack und begann, auf das Strauchwerk einzuschlagen.
    „Bist du nun endlich zufrieden?" fragte Jonathan Hawkins nach einer Weile. Er hatte sich an den Stamm einer Gelbkiefer gelehnt und schob gelangweilt einen Kaugummi von einem Mundwinkel in den anderen.
    Bradson erwiderte nichts. Verbissen stieß er die abgeschlagenen Äste beiseite. Allem Anschein nach hatte er sich wirklich geirrt, doch er war nicht bereit, das einzugestehen.
    Der Fels war rauh, von scharfkantigen Vorsprüngen durchzogen, und die langen Schatten der aufgehenden Sonne machten es schwer, auf Anhieb Einzelheiten zu erkennen. Einige Höhlungen, gerade groß genug, daß die Echse darin verschwunden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher