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Fester, immer fester

Fester, immer fester

Titel: Fester, immer fester
Autoren: Valerie de Berg
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und rührte sinnlos in ihrer Kaffeetasse herum.
    „Schön, dass wir uns mal kennenlernen. Thomas hat mir schon von dir erzählt.“ Melanie lächelte Ellen an, dann beugte sie sich zu ihr rüber. „Und von dem kleinen Problem mit deinem Mann“, sagte sie mit leiser, schmeichelnder Stimme. Sie nahm einen Schluck von ihrer Trinkschokolade und leckte sich dann auf ziemlich aufreizende Art ihre Lippen ab.
    „Wir haben alle unsere Probleme mit unseren Männern“, dozierte sie einfühlsam. „Mein Mann ist wirklich ein wahnsinnig aufmerksamer und netter Kerl, aber im Bett funktionierte es irgendwann gar nicht mehr zwischen uns. Aber dann haben wir ein ziemlich gutes Arrangement gefunden.“ Melanie blickte aufmunternd zu Ellen.
    Die beiden Frauen hatten sich in der Stadt getroffen. Gemeinsam einen Kaffee trinken, hatte Melanie gesagt, als sie Ellen angerufen hatte. Ellen war vorgewarnt worden von ihrem One-Night-Stand.Thomas hatte ihr gesagt, dass Melanie die richtige für ihr unausgelastetes Sexleben wäre.
    Thomas… Ellen dachte kurz an ihn und den Sex, den sie eine Woche lang gehabt hatten. Dann musste Thomas ins Ausland und hatte sie sozusagen an Melanie weitergegeben. Und nun saß sie hier mit der fremden Frau. Sie überlegte kurz, wie sie die Frau wohl einschätzen sollte. Sie wirkt ein bisschen geschäftsmäßig und distanziert, dachte Ellen. Irgendwie gehörte sie eher in die Vorstandsetage eines großen Konzerns als in ein Café, um mit einer Fremden über Sex zu reden.
    Aber genau das wollte Melanie mit ihr machen. Über Sex reden, ihren Sex. Ellen blickte etwas verloren auf die Tischdecke. Warum hatte sie sich nur darauf eingelassen? „Du fühlst dich unwohl, ich bin für dich eine Fremde, oder?“ Ellen schaute überrascht auf. Melanie hatte ihre Gedanken auf den Punkt gebracht. Melanie strich ihr kurz mit der Hand über den Unterarm. „Keine Angst, wir werden uns sicherlich gut verstehen. Und außerdem passiert natürlich nichts, was du nicht ausdrücklich selbst willst.“
    Melanie schaute sie offen an und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Keine Angst, wenn du dich mir anvertraust, wirst du das erleben, wovon du seit Langem träumst.“ Warum wirkte sie auf Ellen so beunruhigend? Sie wusste es nicht. „Warum machst du das alles? Ich meine für mich, eine Fremde?“, fragte sie endlich. Melanie nickte nachdenklich. „Gute Frage“, antwortete sie schließlich. Kurz dachte Ellen, dass Melanies Reaktion einstudiert wirkte, aber dann ließ sie den Gedanken wieder fallen.
    „Sagen wir einfach, ich will anderen Frauen etwas von dem Glück abgeben, das ich selbst vor fünf Jahren erlebt habe.“ Sie machte eine kleine Pause. Ihre Zunge fuhr kurz über ihre Lippen. „Außerdem finde ich dich ziemlich aufregend“, sagte sie verführerisch, „vielleicht machen wir beide ja irgendwann einmal etwas zusammen mit ein paar Kerlen…“ Ihre grünen Augen fixierten Ellen jetzt auf unheimlich intensive Art, zumindest kam das Ellen so vor. „Mit mehreren?“, keuchte sie. Melanie lachte. „Sicher Schätzchen, mit so vielen, wie du magst.“ Ellen schaute sie überrascht an und sie spürte, wie sich ihre Brustwarzen explosionsartig aufrichteten.
    Das Haus
    Das musste die richtige Einfahrt sein. Ellen lenkte ihren kleinen Zweisitzer in den engen Weg, der zwischen den beiden Torpfosten lag und fuhr vorsichtig das schmale, gewundene Asphaltband entlang. Das Haus, das nun näher kam, lag auf einem kleinen Hügel und war umgeben von Rasen, Bäumen und Büschen. Wie ein englischer Landschaftsgarten, dachte Ellen. Und wie einsam es hier ist. Ellen hielt vor der weiten Freitreppe und blickte sich um. Sie war kaum zehn Minuten von der Stadt entfernt und es wirkte alles schon so abgeschieden und ländlich. Sie quälte sich aus dem Wagen und tauschte ihre Ballerinas mit einem Paar hochhackiger Buffalos. Sie zog ihren karierten Minirock herunter und warf einen dünnen Dufflecoat über, denn es war schon empfindlich kalt geworden. Sie blickte die Fassade empor. Düstere Steinfluchten mit hohen Fenstern. Irgendwie wirkte alles verlassen.
    Ellen fühlte sich beobachtet und drehte sich um. Sie sah den Mann kaum zwischen den Bäumen. Scheinbar ein Gärtner. Er hatte sich an einen Baum gelehnt und schaute zu ihr herüber. Ellen winkte, dann stöckelte sie die Treppe empor. Was sie wohl erwarten würde? Ihre Möse pochte schon wieder heftig. Den ganzen Tag stand sie nun schon unter Strom. Als sie sich vorhin fertiggemacht und
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