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Fessel mein Herz (German Edition)

Fessel mein Herz (German Edition)

Titel: Fessel mein Herz (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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bleibt!“, konterte Bhreac ebenso trocken und duckte sich unter dem Zaun durch, wobei er gegen den Elektrodraht stieß.
    „ Verdammt! Was zur Hölle war das?“, knurrte er gepresst.
    Montana musste trotz ihrer bedrohlichen Lage kichern. Sein erschrockenes Gesicht war wirklich zu komisch gewesen. Sie erntete einen bösen Blick und hörte auf zu lachen.
    „ Ein Elektrozaun! Damit die Tiere nicht ausbrechen“, erklärte sie.
    „ Wo bin ich nur hingeraten? In einem Moment steh ich noch auf dem Schlachtfeld, werde besinnungslos und als ich aufwache bin ich an dem verrücktesten Ort, den ich mir denken kann.“
    Bhreac stutzte und schaute sie fragend an.
    „ Bin ich tot? Ist das hier die Hölle? Ich habe mir immer ewiges Feuer vorgestellt, aber vielleicht sind die Qualen ja ganz anderer Art.“
    Montana krabbelte vorsichtig unter dem Zaun durch, ohne den Draht zu berühren und schaute ihren seltsamen Entführer ratlos an.
    „ Wenn ich mir nicht sicher wäre, dass das kompletter Unsinn ist, würde ich denken, Sie wären aus einer anderen Zeit gekommen. Ein Zeitreisender wie bei Zurück in die Zukunft .“
    „ Zeitreisender! Natürlich, warum bin ich nicht selbst darauf gekommen“, meinte Bhreac sarkastisch. „In welchem Jahr soll ich mich denn deiner Meinung nach befinden?“
    Er wandte sich ab und blickte auf die Pferde, die durch den Tumult am Zaun ein wenig unruhig geworden waren und nun zu ihnen herüberschauten.
    „ Andere Zeit! So ein Unsinn“, murmelte Bhreac.
    „ 2012!“
    „ Zweitausendzwölf was? Was erzählst du da?“
    „ Wir befinden uns im Jahr 2012“, wiederholte Montana.
    Bhreac fuhr zu ihr herum und fasste sie grob bei den Armen, schüttelte sie. Seine Augen funkelten sie zornig an.
    „ Was redest du für einen Unsinn Frau? Glaubst du, dass ich deinem Lügenmund Glauben schenke?“
    Montana zuckte eingeschüchtert zusammen.
    „ Aber es stimmt“, flüsterte sie.
    Bhreac schnaubte. Sie noch immer an einem Arm haltend, zerrte er Montana vorwärts in Richtung der Pferde. Als sie näher kamen, ließ er sie stehen, um sich den unruhigen Tieren allein zu nähern. Er sprach beruhigend in Gälisch auf die Tiere ein und zu Montanas Verwunderung kam eines der Pferde langsam auf Bhreac zu.
    Er klopfte dem Tier den Hals und mit wenigen Handgriffen hatte er aus dem Strick einen behelfsmäßigen Zaum angefertigt und führte das Pferd nun zu der wartenden Montana.
    „ Schön“, sagte Montana noch immer skeptisch. „Aber wie kommen wir mit dem Tier von der Koppel runter? Das Gatter wird abgeschlossen sein.“
    „ Springen! Was sonst?“
    Montana schüttelte den Kopf.
    „ Springen! Natürlich! – Wir werden uns den Hals brechen!“
    „ Nein, werden wir nicht“, wehrte Bhreac ab. „Jetzt komm!“
    „ Oh nein! Ich werde da ganz bestimmt nicht rauf ...“
    Ehe Montana zu Ende sprechen konnte, war Bhreac aufgesessen und hatte sie in einer schwungvollen Bewegung vor sich auf das Pferd gezogen. Sie wollte protestieren, doch er hatte dem Tier schon in die Flanken getreten und sie fielen erst in einen flotten Trab, dann in Galopp. Mit Entsetzen sah sie das Gatter immer näher kommen. Krampfhaft suchten ihre Hände Halt in der dichten Mähne des Pferdes. Schon hob das Tier ab und setzte mit einem gewaltigen Satz über das Gatter hinweg. Hinter ihnen wieherten die zurückgelassenen Kollegen aufgeregt, doch Bhreac trieb das Pferd weiter an und sie galoppierten durch die Dunkelheit davon.

    *

    Sie erreichten ein Waldstück und Bhreac ließ das erschöpfte Pferd in einen ruhigen Trab fallen. Gegen ihren Willen begann Montana, den Ritt durch die Nacht zu genießen. Unbewusst lehnte sie sich gegen die breite Brust ihres Entführers. Sie registrierte nicht, wie er scharf die Luft einsog und leise in Gälisch fluchte. Das Pferd schnaubte leise.
    „ Es wird bald hell. Wir werden uns im Wald einen Unterschlupf suchen“, verkündete Bhreac.
    Montana befürchtete, dass es weit und breit keine Ortschaft gab und da es mitten in der Woche war, würde sich sicher niemand hier raus verirren. Dabei hatte sie die Highland gerade deswegen immer so geliebt. Weil sie so einsam waren.
    Bhreac lenkte das Pferd vom Waldweg eine Böschung hinauf und sie mussten sich weit über den Hals des Tieres beugen, um ihm den Aufstieg in dem schwierigen Gelände leichter zu machen. Oben angekommen lenkte Bhreac das Tier in einen dicht bewachsenen Teil. Er hielt links und rechts nach einem passenden Platz Ausschau, bis er plötzlich das
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