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Fessel mein Herz (German Edition)

Fessel mein Herz (German Edition)

Titel: Fessel mein Herz (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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Pferd zügelte und angestrengt durch das Dickicht starrte. Es war zwar schon etwas heller geworden, doch Montana konnte trotzdem nicht ausmachen, was ihr Entführer zu sehen glaubte. Immerhin schien es ihn soweit zu überzeugen, dass er das Pferd wendete und es durch das Unterholz trieb. Montana hatte sich über den Pferdehals gelegt, um den Ästen und Zweigen zu entgehen. Als das Pferd anhielt, setzte sie sich auf und erblickte eine heruntergekommene Hütte, die scheinbar schon seit Ewigkeiten niemand mehr betreten hatte. Die einstige Zufahrt war zugewuchert und allerlei Pflanzen hatten angefangen, sich die Hütte einzuverleiben.
    Bhreac glitt vom Pferd und hielt ihr hilfreich die Hände entgegen.
    Mit klopfendem Herzen ließ sie sich vom Pferd in seine Arme gleiten. Da sie nicht wagte, ihn anzusehen, starrte sie auf seine Brust. Er strahlte Wärme und Kraft aus. Eine trügerische Sicherheit, in deren Falle sie nicht geraten durfte. Viel zu lange hielt er sie mit seinen großen Hände an den Hüften umfangen. Sie zitterte. Eine prickelnde Spannung lag zwischen ihnen in der Luft.
    „ Ist dir kalt?“, fragte er mit erstaunlich sanfter Stimme. „Wir werden es gleich warm haben. Ich muss nur erst das Pferd hinter der Hütte anbinden.“
    Montana wartete vor der Hütte darauf, dass Bhreac zurückkam. Der Gedanke an Flucht war zu abwegig. Weit würde sie in den wenigen Minuten nicht kommen und ihr Entführer hätte sie sicher bald eingeholt.
    Bhreac kam mit einem Arm voller Holz hinter der Hütte hervor.
    „ Versuch mal, ob du die Tür aufbekommst Frau.“
    Montana rüttelte an der Tür, bis sie sich knarrend öffnete und sie traten ins Innere der Hütte. Es war staubig und außer einer Feuerstelle, einem kleinen Tisch und einem Stuhl gab es nur noch einen Haufen alter Säcke und Unrat in dem Raum. Montana, von dem Quartier alles andere als begeistert, seufzte.
    „ Na immerhin“, meinte Bhreac mit einem Schulterzucken und ließ das Holz vor der Feuerstelle fallen.

    Es dauerte nur eine Stunde und Bhreac hatte ein Feuer entfacht und aus Laub und den Säcken sowie seinem Plaid ein Lager geschaffen. Montana war gar nicht wohl bei dem Gedanken, mit diesem beunruhigenden Mann das Lager zu teilen.
    „ Wir werden erst einmal etwas schlafen. Später besorge ich etwas zu essen.“
    Montana fragte sich, was er hier wohl zu essen finden wollte. Im Augenblick war sie ohnehin nicht hungrig. Vielmehr beschäftigte sie, wie sie es verhindern konnte, sich mit Bhreac zusammen auf das Lager legen zu müssen. Dieser ließ ihr jedoch nicht lange Zeit, darüber nachzugrübeln. Er fasste sie bei der Hand und führte sie zu dem provisorischen Schlafplatz.
    „ Du liegst an der Wand. So kannst du mir nicht verloren gehen.“
    „ Nein! Ich will nicht!“, begehrte sie tapfer auf.
    „ Leg dich hin!“, forderte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    „ Bitte! Ich ...“
    „ Wenn du dir Sorgen machst, ob ich über dich herfalle, kann ich dich beruhigen. Ich bin müde und geschwächt. Alles, wonach mir im Augenblick der Sinn steht, ist Schlaf.“
    Er gähnte herzhaft, wie zur Bestätigung.
    Noch immer etwas misstrauisch legte sich Montana auf das Lager und rutschte an die Wand. Bhreac legte sich vor sie und deckte sie beide mit seinem Plaid zu. Obwohl sie es nicht für möglich gehalten hatte, schlief sie schon bald nach ihm ein.

3

    Als Montana erwachte, wusste sie nicht, wo sie war und was passiert war. Verwirrt schaute sie auf den schlafenden Mann neben sich, ehe sich der Nebel in ihrem Hirn langsam auflöste.
    Nach und nach erinnerte sie sich an den Einbruch, wie sie ihn versorgt, und er sie später entführt hatte und mit ihr hierher geritten war.
    Es war unmöglich, zu sagen, wie spät es sein mochte und wie lange sie geschlafen hatte. Ihr Blick glitt wieder zu ihrem Entführer. Sein Gesicht war im Schlaf entspannt und wirkte viel weicher als im wachen Zustand, als ein strenger Zug um seine Mundwinkel gelegen hatte.
    Sie erinnerte sich an seinen Namen. Bhreac. Es war ein Name, der heute nur sehr selten vorkam und früher meist als Beiname verwendet wurde.
    Alle Umstände deuteten daraufhin, dass er aus der Vergangenheit kam. Doch Montana tat sich schwer damit, diese Möglichkeit zu akzeptieren. Er konnte auch schlicht verrückt sein, ja sogar den Namen konnte er sich nur ausgedacht haben.
    Bhreac bewegte sich im Schlaf. Eine Hand legte sich vertraulich auf ihre Hüfte und sie hielt die Luft an. Diese unfreiwillige
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