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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Autoren: Linda Mignani
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sprang.
    „Nun, da wir festgestellt haben, dass Sally in Sicherheit ist, kleine Schiava, fahre ich mit dem fort, was ich im Sinn hatte.“ Bei ihm hörte sich das italienische Wort für Sklavin gleich einer Liebkosung an.
    Viola schluckte hörbar, und als sie sich drehte, sah Sally den leuchtend roten Po. „Dazu musst du mich erst einmal kriegen, holder Meister.“ Ihre Betonung drückte pure Provokation aus. „Mein Feuer muss gelöscht werden. Mach den Schlauch bereit.“
    Sie rannte quietschend davon. John nahm die Verfolgung auf, mit der Bedächtigkeit eines schwarzen Panthers.
    Miles’ grüne Augen funkelten. Er bemühte sich nicht, das Handtuch zurückzuerobern, stattdessen betrachtete er Sally ausgiebig. Zudem amüsierte er sich prächtig.
    Dean warf sich lässig das Handtuch über eine muskulöse Schulter, wobei er den Blick nicht von ihr nahm.
    „Da Kim hier ist, solltet ihr euch aussprechen.“ Meistens redete Miles in einem sanften Tonfall zu ihr, doch er täuschte sie nicht. Er erwartete, dass sie Folge leistete, es sei denn, sie könnte begründen, warum sie Kim auswich. Und das schaffte sie nicht. Ihre Verletzungen gehörten der Vergangenheit an, zumindest die körperlichen.
    Die ihr gewährte Zeit lief gerade ab. Miles trat dicht an sie heran. Ihren Versuch zu nicken unterband er, indem er seine Handfläche unter ihr Kinn legte. „Kim, komm her!“
    Dean küsste ihre Cousine unglaublich innig auf die Stirn, und Miles packte Giottos Halsband, als er sich umdrehte. Miles’ Arsch war mehrere Seufzer wert. Dean wackelte mit den Hüften, sodass ihr ein Kichern entwich. Die Tür fiel ins Schloss.
    „Es tut mir leid“, platzte es gleichzeitig aus ihnen heraus.
    Es tat Kim leid! Wieso?
    „Darf ich zuerst?“ Kims große blaue Augen sahen sie bettelnd an und leuchteten mit den roten Haaren um die Wette. „Ich war ignorant, Sally. Ich habe nie versucht, dich zu verstehen.“
    Wie sollte jemand anderes sie verstehen, wenn sie sich selbst nicht verstand?
    Sally hatte sich nach einem Mann gesehnt, der sie sexuell dominierte, aber nicht unterdrückte und misshandelte. Ein Widerspruch in sich. Sie war unendlich naiv gewesen, hatte nach dem Feuer gesucht und es schlussendlich gefunden, nur um darin zu verbrennen. Sie hatte die einzige Person, die sie liebte, in tödliche Gefahr gebracht. Kim musste sie einfach verabscheuen. Dennoch, auf dem Gesicht von Kim lag kein Hass, sondern Zuneigung, gepaart mit Beschämung.
    Konnte es sein, dass Kim sie noch immer mochte? Ihre Cousine sah sie an und brach in lautes Schluchzen aus. Das schockte sie bis ins Mark. Kim weinte niemals, widerstrebte es ihr doch, offen Gefühle zu zeigen. Ungeachtet dessen hielt sie die Emotionen nicht zurück. Zwei Sekunden später lagen sie sich weinend in den Armen. Mit den Tränen stürzte der Damm ein. Sally fühlte sich befreit, denn die salzigen Spuren spülten jegliches Leid aus ihrem Körper, um Platz für eine neue Sally zu schaffen.
    „Du hast mit Dean deinen Traummann gefunden?“
    Kim nickte und umarmte sie fester. „Gott, Sally, du bist sogar viel dünner als ich.“
    „Falls Miles mich weiter in dieser Weise füttert, bleibt dieser Zustand nicht lange.“ Sie trank einen Schluck Traubensaft. „Ich fühle mich hier zwar wohl, hatte aber gehofft, ich könnte zu dir ziehen, um zur Ruhe zu kommen.“
    „Die Sullivans bauen das Haus gerade zu dem Romantikhotel um, das ich seit etlichen Jahren begehre. Im Moment ist es unbewohnbar. Außerdem bist du im Federzirkel besser aufgehoben.“
    Sally wusste nicht, ob sie diese Aussicht ängstigte oder erfreute. Sie war gerne hier, auch wenn sich ihr Aufenthalt auf ihren eigenen Wunsch hin auf das eine Zimmer beschränkt hatte. Oft saß sie stundenlang am Fenster, eingehüllt in eine Decke, und versank in dem Anblick des riesigen verwunschenen Gartens. Miles leistete ihr Gesellschaft, wann immer er es schaffte, saß schweigend neben ihr, bis seine Präsenz sie beruhigend umhüllte. Das Einzige, was er ihr aufdrängte, waren Berührungen. Er zog sie in seine Arme, ließ sie erst los, wenn sie entspannt war. Auch Giotto erwies sich als treuer Freund, der sie oft zum Lachen brachte.
    „Die Sullivans möchten dir ein Angebot unterbreiten.“ Kim lächelte sie sanft an. „Du tust gut daran, es anzunehmen.“
    Wenige Minuten, nachdem Kim gegangen war, kam Miles zurück. Er trug Jeans und ein loses Hemd, wie sie bedauernd feststellte.
    Er zwinkerte ihr zu. „Ich sehe, du hast mit Kim den
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