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Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung

Titel: Federzirkel 03 - Vertrauen und Unterwerfung
Autoren: Linda Mignani
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ersten Schritt in die richtige Richtung getan.“ Er setzte sich auf den Bettrand, umfasste ihre Hände und strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht. „Du bist nicht zurückgezuckt.“ Es schien ihn zu freuen und er beugte sich vor, um sie auf die Stirn zu küssen, die Berührung anders als sonst.
    Sehr lange hatte kein Mann sie zärtlich berührt, und sie erschrak, dass die Geste sie so immens erschütterte. Miles merkte es, sie sah es ihm an. „Ich möchte deine Zukunft mit dir besprechen.“
    Zukunft? Wie sollte die aussehen? Ihr graute davor, auf eigenen Füßen zu stehen, dazu fühlte sie sich jetzt nicht in der Lage.
    „Kim schwärmt ständig von deinen Kochkünsten. Wie findest du den Vorschlag, dass wir dich einstellen? Wir können dir keine Reichtümer zahlen, aber es ist ein Anfang. Du bleibst hier wohnen, bis du dich stark genug fühlst, um für Kim zu arbeiten.“
    Ein sehr verführerisches Angebot. Dennoch verspürte sie Unsicherheit, da sie instinktiv wusste, dass dies nicht alles abdeckte.
    „Körperlich bist du so weit hergestellt, jedoch trifft das nicht auf deine psychische Verfassung zu.“
    Ihren Versuch, verunsichert die Bettdecke zu analysieren, unterband er, indem er ihr Kinn anhob. „Ich möchte, dass du uns vertraust, dich in unsere Verantwortung begibst, vor allem in meine.“
    In seine Hände begeben? Was meinte er damit? Ihr Herz schlug beunruhigend schnell bei der Vorstellung. Es verwirrte sie, dass es nicht aus Angst geschah, sondern aus Freude, als ob er ihr ein besonderes Geschenk unterbreiten würde, und doch war die Furcht präsent. Das kalte Gefühl umklammerte gnadenlos ihr Bewusstsein.
    Er lachte weich. „Du sollst dich daran gewöhnen, dass Berührungen keinen Schmerz bedeuten, dass es sich lohnt, zu vertrauen.“
    Miles zog sie an sich, wartete geduldig, bis sie ruhiger atmete, nicht mehr von Panik erfüllt, dass er sie misshandeln könnte.
    „Siehst du, Kleines. Genau das meine ich. Denk bis zum Abendessen über das Angebot nach. Deine Entscheidung teilst du uns beim Essen mit. Viola hat ein paar Kleidungsstücke für dich gekauft, die sie dir gleich vorbeibringt.“
    Die Geborgenheit ihres Zimmers gehörte der Vergangenheit an. Irgendwie beschlich sie das Gefühl, falls sie nicht freiwillig erschien, hätte er keine Skrupel, sie über seine Schulter zu werfen und sie zu dem zu zwingen, was er für am besten für sie hielt.
    Sie akzeptierte nicht nur dankbar seine Führung, tief in ihrem Inneren verspürte sie auch eine seltsame Erregung. Das Gefühl flackerte kurz auf, bevor sie energisch auf die Flamme trat.
     
    Miles hegte keinerlei Bedenken, dass sie das Angebot ablehnen würde. Es schien das Schicksal des Federzirkels zu sein, Frauen Angebote zu unterbreiten. Wenn Sally sich doch weigerte, kamen sie nicht umhin, sich eine andere Option einfallen zu lassen. Er wusste, sobald sie auf sich allein gestellt war, drohte im schlimmsten Fall ein Suizid. Sie durften ihr keine Pause gönnen, mussten sie unter Umständen zwingen, sich zu öffnen.
    Und sie würde sich öffnen, sofern sie hierblieb. Viola warf ihnen regelmäßig vor, sie seien Gedankenleser. Ein Maestro zu sein, setzte eine lange Erfahrung im Umgang mit körperlichen Reaktionen voraus. Die Maestros im Federzirkel bemerkten die leisesten Anzeichen, sogar ein Verkrampfen der Zehen.
    Er lächelte, als er sich in Erinnerung rief, wie hart Viola daran arbeitete, sich ein Pokerface zuzulegen. Ihr Erfolg tendierte gegen null. Sie war so süß. Er liebte sie als Schwager innig, als Mann ein wenig.
    Der Ausdruck in Sallys Augen erinnerte ihn an eigene Erlebnisse. John und Dean hatten ihn vor all den Jahren im Wald gefunden, ihn in ihr Zuhause geschleift und ihm dadurch das Leben gerettet. John hatte ihn zu Boden geworfen, sodass Dean ihm das Seil entreißen konnte. John hatte ausgesehen, als ob er ihn verprügeln sowie umarmen wollte.
    Hank Sullivan warf nur einen Blick auf Miles. Er wusste sofort, was für Grauen Miles erlebt hatte. Dennoch zwang Johns und Deans Vater ihn, es auszusprechen, jedes einzelne Wort. Die Silben schmerzten unendlich, denn das Leid in Sätze zu packen, vergrößerte anfangs den Schrecken, doch sobald der Terror seine Lippen verließ, setzte die Heilung ein.
    Hank war ein Mitglied einer britischen Eliteeinheit gewesen. Miles‘ Peiniger aus dem Kinderheim verschwand von der Bildfläche. Miles wusste bis heute nicht, was mit ihm geschehen war.
    Hank adoptierte Miles kurzerhand. Er reichte
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