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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All
Autoren: Robert A. Heinlein
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Und ich drehte mich um und ging.
    Ich ging heim und erzählte George alles. Er sagte nur, er hoffe, daß ich mir nichts verdorben habe.
    Ich mußte keinen zweiten Termin vereinbaren. Wissen Sie, weshalb? Das waren überhaupt keine Schreiber gewesen. Sie waren Psychologen, und mein Benehmen war von einer Kamera und einem Tonband aufgezeichnet worden.
    Schließlich wurden George und ich verständigt, daß man uns genommen habe und wir mit der Mayflower auswandern dürften, »wenn wir uns nach allen Vorschriften richten würden«.
    An diesem Abend waren mir die Rationshefte egal. Ich richtete ein wahres Festmahl her.
    Man hatte uns ein Büchlein mit den Vorschriften geschickt. »Begleichen Sie alle Schulden«, hieß es darin. Das ging mich nichts an. Bis auf einen halben Credit, den ich Sats Keifer schuldete, hatte ich keine. »Hinterlegen Sie eine Passage-Kaution« - dafür würde George sorgen. »Führen Sie alle schwebenden Gerichtsverhandlungen zu Ende.« Ich war bisher nur einmal bei einem Pfadfinder-Ehrengericht gewesen. Es waren noch eine ganze Reihe von Punkten, aber die gingen hauptsächlich George etwas an.
    Ich fand einen kleingedruckten Absatz, der mich beunruhigte. »George«, sagte ich, »da steht, daß die Einwanderung nur Familien mit Kindern gestattet wird.«
    Er sah auf. »Ja, und sind wir keine Familie? Wenn es dir nichts ausmacht, als Kind registriert zu werden.«
    »Ach so. Ich dachte, sie meinten damit ein verheiratetes Paar mit Kindern.«
    »Mach dir keine Sorgen darüber.«
    Insgeheim fragte ich mich, ob Paps nicht etwas zu leichtsinnig über diesen Punkt hinwegging.
    Wir wurden geimpft, man nahm uns Blut ab und bestimmte es, und ich kam kaum noch in die Schule. Wenn ich nicht gerade gepiekst wurde oder blutete, war mir übel von den eben genannten Prozeduren. Schließlich wurde uns unsere gesamte Krankheitsgeschichte auf den Körper tätowiert - Kennummer, Rhesusfaktor, Blutgruppe, die Zeit der Blutgerinnung, die Krankheiten, die man gehabt hatte, natürliche Immunität und Impfungen. Die Mädchen und Frauen ließen es meist mit unsichtbarer Tinte machen, die sich nur bei Infrarotlicht zeigte, oder die Daten wurden ihnen auf die Fußsohlen tätowiert.
    Mich fragte man auch, ob ich die Fußsohlen vorziehen würde. Ich sagte nein, weil ich soviel herumlaufen mußte. Wir einigten uns auf die Sitzfläche, und ich aß ein paar Tage lang im Stehen. Aber es erschien mir ein vernünftiges Plätzchen - ganz privat. Allerdings mußte ich einen Spiegel holen, wenn ich die Daten sehen wollte.
    Die Zeit wurde knapp. Wir sollten am 26. Juni in Mojave am Raumhafen sein, und bis dahin hatten wir nur noch vierzehn Tage. Es war höchste Zeit, daß ich die Dinge heraussuchte, die ich mitnehmen wollte. Pro Person waren siebenundfünfzig Komma sechs Pfund erlaubt. Das hatte man erst verkündet, nachdem man das Körpergewicht aller Passagiere kannte.
    In dem Büchlein stand: »Schließen Sie auf der Erde alles ab, als müßten Sie sterben.« Leicht gesagt. Wenn man stirbt, kann man nicht siebenundfünfzig Komma sechs Pfund Gepäck mit in die Ewigkeit nehmen.
    Die Frage war: Was sollte ich mitnehmen?
    Meine Seidenwürmer gab ich dem Biologie-Labor unserer Schule, ebenso die Schlangen. Duck wollte mein Aquarium, aber da machte ich nicht mit. Er hatte schon zweimal Fische gehabt und sie jedesmal umkommen lassen. Ich verteilte die Fische an zwei Jungen in der Pfadfindergruppe, die schon ein Aquarium besaßen. Die Vögel bekam Mrs. Fishbein von nebenan. Einen Hund oder eine Katze besaß ich nicht. George findet, daß man diesen >Kleinbürgern<, wie er sie nennt, im neunzigsten Stock nicht genug Freiheit garantieren kann.
    Ich räumte gerade auf, als George hereinkam. »So«, sagte er, »das erstemal, daß man dein Zimmer ohne Gasmaske betreten kann.«
    Ich überhörte es. George sagt gern solche Sachen. »Ich weiß immer noch nicht, was ich tun soll«, sagte ich und deutete auf den Haufen, der auf meinem Bett lag.
    »Ja, alles bis auf dieses Bild.« Es war ein Stereobild von Anne und wog mehr als ein Pfund.
    »Das kannst du natürlich behalten. Aber ansonsten mußt du dich damit abfinden, daß Pioniere wenig Gepäck haben.«
    »Ich weiß nicht, was ich wegwerfen soll.«
    Ich glaube, ich sah düster drein, denn er meinte: »Hör auf, dich zu bemitleiden. Ich muß das hier aufgeben - und das ist hart für mich.« Er zog seine Pfeife aus der Tasche.
    »Warum?« fragte ich. »Eine Pfeife wiegt nicht viel.«
    »Weil nach
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