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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All
Autoren: Robert A. Heinlein
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lange, bis ich wieder alles in Ordnung hatte. Nach dem Abendessen ließ ich mich in zwei Spielen schlagen, und dann sagte ich:
    »Hör mal, George.«
    »Ja?«
    »Du weißt, wovon wir gesprochen hatten?«
    »Ja.«
    »Es ist folgendermaßen. Ich bin noch nicht volljährig. Ich kann nicht auswandern, wenn du mich nicht läßt. Mir wäre es lieber, wenn du es tätest, aber wenn du nicht willst, bleibe ich in der Schule. Du mußt auf alle Fälle gehen - du weißt warum. Ich bitte dich, daß du es dir noch einmal überlegst, aber wenn du mich nicht mitnimmst, werde ich nicht heulen.«
    Paps sah geradezu verlegen aus. »Das war eine Rede, Sohn! Das heißt also, du bist bereit hierzubleiben und in die Schule zu gehen, ohne dich aufzulehnen?«
    »Nun, nicht gerade >bereit< - aber ich würde nichts dagegen unternehmen.«
    »Danke.« Paps fummelte an seiner Gürteltasche und holte ein flaches Foto heraus. »Sieh dir das an.«
    »Was ist das?«
    »Eine Kopie deines Auswanderungsantrags. Ich habe ihn vor zwei Tagen gestellt.«

Kapitel 2
     
     
    Während der nächsten paar Tage war ich in der Schule nicht sonderlich gut. Paps warnte mich, daß ich mich nicht aufregen solle, da man unsere Bewerbungen schließlich noch nicht akzeptiert habe. »Du mußt wissen, Bill, es bewerben sich etwa zehn mal so viele Leute, als das Schiff mitnehmen kann.«
    »Aber die meisten wollen doch nach Venus oder Mars. Ganymed ist zu weit weg; da fallen schon mal die Feiglinge aus.«
    »Ich sprach nicht von den Bewerbungen an andere Kolonien: ich meinte die Bewerbungen für Ganymed - ganz besonders die für die erste Reise der Mayflower.«
    »Trotzdem, mir kannst du keine Angst einjagen. Es ist bei fast allen Ausscheidungen so, daß sich nur einer von zehn qualifiziert.«
    Paps nickte. Er sagte, es geschähe zum erstenmal, daß man sich bemühe, die besten Leute für die Kolonisation auszuwählen, anstatt wie früher die Kolonien als Schuttabladeplatz für die Versager, Kriminellen und Taugenichtse zu benutzen. Dann fügte er hinzu: »Aber, sieh mal, Bill, wie kommst du darauf, daß wir beide zu den besten gehören? Keiner von uns ist ein Supermann.«
    Das brachte mich wieder auf festen Boden zurück. Der Gedanke, daß wir nicht gut genug sein könnten, war mir bisher noch nicht gekommen. »George, sie können uns doch nicht ablehnen?«
    »Sie können, und vielleicht tun sie es.«
    »Aber weshalb denn? Sie brauchen da draußen Ingenieure, und du gehörst zu den Spitzenkräften. Ich. ich bin zwar kein Genie, aber ich komme in der Schule ganz gut vorwärts. Wir sind beide gesund, und wir haben keine gefährlichen Mutationen; wir sind weder farbenblind noch Bluter oder sonst etwas.«
    »Keine bekannten gefährlichen Mutationen«, schränkte Paps ein. »Aber ich gebe zu, daß wir uns einige Mühe gegeben haben, die richtigen Vorfahren auszuwählen. Ich dachte auch nicht an so offensichtliche Dinge.«
    »Was dann? Was könnten sie anführen, um uns abzuweisen?«
    Er stopfte umständlich seine Pfeife, wie immer, wenn er nicht gleich antworten möchte. »Bill, wenn ich eine Stahllegierung für ein Werkstück aussuche, kann ich nicht sagen: >So ein wunderschön glänzendes Metall - das nehmen wir!< Nein, ich unterwerfe den Werkstoff ellenlangen Tests, bis ich genau weiß, ob er für meinen speziellen Fall der richtige ist. Wenn du nun Leute für die harte Arbeit in den Kolonien aussuchen müßtest, wonach würdest du zuerst schauen?«
    »Äh. ich weiß nicht.«
    »Ich auch nicht. Ich bin kein Sozialpsychologe. Aber wenn man sagt, daß sie gesunde Leute mit einer guten Allgemeinbildung brauchen, dann ist das etwa das gleiche, als wollte ich sagen, ich nehme Stahl anstelle von Holz. Ich weiß damit noch lange nicht, welche Stahlsorte benötigt wird. Es könnte sogar eine Titanlegierung erforderlich sein. Mach dir also keine Hoffnungen.«
    »Aber. kann man denn überhaupt nichts tun?«
    »Nichts. Wenn sie uns nicht nehmen, mußt du dir sagen, daß du ein gutes Stück Stahl bist und daß es nicht deine Schuld ist, wenn sie Magnesium brauchen.«
    Es war ja schön und gut, so wie Paps es sagte, aber ich machte mir Sorgen. Ich ließ es mir allerdings nicht in der Schule anmerken. Ich hatte nämlich allen erzählt, daß wir uns für Ganymed beworben hatten. Wenn wir Pech hatten. na ja, ein wenig komisch wäre ich mir schon vorgekommen.
    Duck Miller, mein bester Freund, war ganz weg davon und beschloß, ebenfalls auszuwandern.
    »Aber wie kannst du das denn?« fragte
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