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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All
Autoren: Robert A. Heinlein
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haben ebensowenig Bilder wie die Marsianer. Vielleicht sind wir die einzige Rasse im Universum, die den Einfall hatten, Dinge aufzuzeichnen und festzuhalten.
    Sie waren also nicht >Menschen< wie wir.
    Aber sie waren Menschen im ursprünglichen Sinn des Wortes auch wenn ich vermutlich schreiend davongerannt wäre, wenn ich einen von ihnen in einer dunklen Gasse getroffen hätte. Das Wichtige war, wie Mister Seymour es ausgedrückt hätte, daß sie ihre Umgebung steuern konnten. Sie waren keine Tiere, die sich umherstoßen ließen und auf die Natur angewiesen waren. Sie hatten sich die Natur erobert.
    Ich schätze, sie waren Menschen.
    Die Kristalle waren übrigens das Seltsamste daran. Aber niemand wußte etwas darüber. Irgendwie standen diese Kristalle mit der Höhle in Verbindung - oder mit dem Schiffshangar, oder was es sonst sein mochte. Den Wissenschaftlern von Projekt Jupiter war eines aufgefallen: Der Geh-Wagen hatte auf seinem Weg durch die Schlucht keinen einzigen Kristall zerstört. Hank muß ein ziemlich guter Fahrer sein, aber er leugnet das.
    Fragen Sie mich nicht. Ich kann nicht alles wissen, was im Universum vor sich geht. Schließlich ist es ziemlich groß.
    Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, bevor man mich aus dem Krankenhaus entließ. Ich dachte an meine bevorstehende Reise zur Erde. Ich hatte natürlich die Covered Wagon verfehlt, aber das bedeutete nichts. Ich konnte drei Wochen später die Mayflower nehmen. Aber wollte ich auf die Erde? Es war eine schwere Entscheidung.
    Eines stand fest: Ich würde meine Pfadfindertests machen, sobald ich aus dem Bett kam. Ich hatte sie schon zu lange hinausgeschoben. Wenn man mal Bekanntschaft mit der Ewigkeit gemacht hat, merkt man erst, wie schnell die Zeit eigentlich vergeht.
    Aber die Sache mit der Schule? Das war eine andere Geschichte. Einmal hatte Paps mir verraten, daß ich sein terranisches Geld nicht als Reisegebühr verwenden konnte. Der Rat hatte seinen Prozeß gegen die Kommission verloren.
    Und dann lagen mir Pauls Worte immer noch im Magen. Es würde Krieg geben.
    Wußte Paul, wovon er sprach? Durfte ich mich einschüchtern lassen? Eigentlich nicht, denn Paul hatte gesagt, der Krieg sei noch vierzig Jahre entfernt. Ich würde höchstens vier oder fünf Jahre auf der Erde bleiben. Und überhaupt, durfte man sich vor der Zukunft fürchten?
    Ich hatte das Beben und den Wiederaufbau mitgemacht. Ich hatte das Gefühl, daß mir nichts mehr Angst einjagen konnte.
    Insgeheim glaubte ich sogar, daß ich mitmachen würde, wenn Krieg käme. Ich würde nicht davonlaufen.
    Nein, ich hatte keine Angst vor dem Krieg, aber er spukte mir dauernd im Kopf herum. Als Paul mich besuchte, fragte ich ihn: »Sag mal, Paul - erinnerst du dich noch an mser Gespräch vom Krieg? Glaubst du, daß es auch auf Ganymed Krieg geben wird, wenn wir einmal das Stadium der Erde erreicht haben? Nicht jetzt. natürlich - aber in ein paar hundert Jahren?«
    Er lächelte traurig. »Bis dahin wissen wir vielleicht genug, um ihn abzuwehren.«
    Er sah geistesabwesend vor sich hin und fügte hinzu: »Eine neue Kolonie ist immer eine neue Hoffnung.«
    Das gefiel mir: ». eine neue Hoffnung.«
    Einmal hatte ich gehört, wie jemand ein Baby eine neue Hoffnung nannte.
    Ich wußte immer noch keine Antwort, als Paps mich am Sonntagabend besuchte. Ich rechnete ihm auch die Kosten vor. »Technisch gesehen gehört das Land mir, George - aber es wäre ein zu großer Verlust für euch.«
    »Im Gegenteil«, sagte George. »Wir werden es überstehen. Und Ersparnisse sind dazu da, daß man sie eines Tages ausgibt. Molly ist dafür. Du weißt, daß wir die Zwillinge später auch auf die Erde schicken werden.«
    »Dennoch, es kommt mir nicht richtig vor. Und welchen Zweck hätte es, George? Ich brauche keine Superausbildung. Ich habe über Kallisto nachgedacht. Da ist ein großer, noch unberührter Planet mit großen Möglichkeiten für die Menschheit. Ich könnte eine Anstellung beim Atmosphäre-Projekt bekommen - Paul würde sicher ein gutes Wort für mich einlegen - und mich während der Arbeit ausbilden lassen. Vielleicht werde ich noch eines Tages Erster Ingenieur des Projekts.«
    »Dazu mußt du erst mehr über Thermodynamik lernen.«
    »Wie?«
    »Ingenieure entstehen nicht von selbst. Sie studieren. Sie gehen auf eine Universität.«
    »Studiere ich etwa nicht? Und besuche ich nicht zwei deiner Vorlesungen? Ich kann hier auch Ingenieur werden. Ich muß dazu nicht eine halbe Milliarde Meilen
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