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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All
Autoren: Robert A. Heinlein
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das Schauspiel vor Augen hatten, und wir ließen es uns nicht entgehen: ein kleines Silberschiffchen, das mit nach oben gewandten Hörnern über die Bergkämme schaukelte, als seien es Wogen. Wir überlegten, ob er noch im Aufstieg oder schon im Untergang begriffen war und verglichen unsere Uhren. Einige behaupteten, sie könnten eine Bewegung wahrnehmen, aber es entstand keine Einigung darüber, in welcher Richtung. Nach einer Weile fror ich und ging wieder zurück.
    Aber ich war froh um die Unterbrechung. Ich hatte das Gefühl, daß Paul weit mehr gesagt hatte, als seine Absicht gewesen war. Ich glaube, die Schlaftabletten hatten die Schuld daran. Sie sind ganz gut, wenn man sie unbedingt braucht, aber man sagt Dinge, die besser verborgen blieben.

Kapitel 19
     
     
    Am Ende der zweiten Lichtphase war es klar - für Paul jedenfalls -, daß dieses Tal sich für die Kolonisierung eignete. Es war nicht perfekt, und vielleicht gab es noch ein besseres jenseits der Berge - aber das Leben ist kurz. Paul gab ihm nach einem komplizierten System, das sich die Kommission ausgedacht hatte, 92 Punkte. Das waren sieben Punkte über dem Minimum. Das perfekte Tal konnte warten, bis es die Siedler fanden, was eines Tages bestimmt geschah.
    Wir nannten das Tal der Einfachheit halber Glückstal und die Berge dahinter Pauline-Berge, obwohl Paul protestierte. Er sagte dann, es sei ohnehin noch nicht offiziell, und wir erwiderten, daß wir uns schon durchsetzen würden. Abie Finkelstein, der Topograph, trug es jedenfalls so auf seiner Karte ein, und wir anderen unterschrieben alle.
    In der dritten Lichtphase kümmerten wir uns noch um die Einzelheiten. Wir hätten zurück können, wenn wir eine Transportmöglichkeit besessen hätten. So aber mußten wir noch eine Dunkelperiode durchschlafen. Einige allerdings wehrten sich gegen das Schlafen. Es entstand eine nächtliche Pokerrunde, an der ich nicht teilnahm, weil ich es mir nicht leisten konnte, irgend etwas zu verlieren. Wir führten auch noch ein paar Diskussionen, aber keine war so ernst wie jene erste.
    Am Ende der dritten Dunkelphase reichte es mir allmählich, daß ich außer unseren Zeltwänden nichts sah. Ich bat Paul um ein wenig Urlaub.
    Hank hatte mir seit Beginn der Dunkelphase geholfen. Er hatte als Assistent des Topographen gearbeitet. Zu Beginn der Dunkelphase standen Blitzlichtaufnahmen der Umgebung auf dem Programm. Er sollte v>n einem erhöhten Punkt im Süden eine Aufnahme machen, wenn im Westen von einem ebenfalls erhöhten Punkt ein starker Lichtblitz erfolgte.
    Hank hatte vor kurzem eine eigene Kamera erstanden und hatte dauernd den Finger am Auslöser. Diesmal hatte er versucht, neben dem offiziellen Bild noch ein Privatbild zu schießen. Er hatte das Bild für den Topographen völlig vermasselt und obendrein vergessen, seine Augen zu schützen, als der Lichtblitz losging. Dadurch kam er auf die Krankenliste, und ich erhielt einen Küchenhelfer.
    Seine Augen waren schnell wieder in Ordnung, aber Finkelstein brauchte ihn nicht mehr. So fragte ich, ob wir beide eine kleine Wanderung unternehmen könnten. Paul ließ uns gehen.
    Am Ende der zweiten Lichtphase hatte es eine Riesenaufregung gegeben, als wir am westlichen Ende des Tals eine Flechte entdeckten. Eine Zeitlang hatte es so ausgesehen, als sei es das erste auf Ganymed entdeckte Leben. Aber es war ein falscher Alarm - nach eingehender Untersuchung stellte sich heraus, daß es nicht nur eine terraniscie Art war, sondern sogar eine, die vom Biologie-Ausschuß der Kommission genehmigt war.
    Aber es zeigte eines: Leben siedelte sich bereits dreitausendeinhundert Meilen vom ursprünglichen Landepunkt der Menschen entfernt an. Es entstand eine harte Diskussion, ob die Sporen durch die Luft hierhergetragen worden waren oder ob sie sich in den Kleidern der Leute befunden hatten, die die Energiestation aufbauten. Aber eigentlich war es nicht so wichtig.
    Hank und ich beschlossen, in Richtung der Flechten zu gehen und zu sehen, ob wir noch mehr davon entdecken konnten. Außerdem lagen sie in der entgegengesetzten Richtung wie unser erstes Camp. Wir sagten Paul nicht, daß wir nach den Flechten sehen wollten, da wir fürchteten, er würde es verbieten. Das Zeug war in einiger Entfernung vom Lager gefunden worden. Er hatte uns gewarnt, nicht allzuweit zu gehen, da wir am Donnerstagmorgen um sechs Uhr zu unserem ersten Lager aufbrechen mußten.
    Ich war damit einverstanden, denn ich hatte wirklich nicht die Absicht, weit
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