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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd
Autoren: Colin Forbes
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an den CIA-Agenten, der vor über einem Jahrzehnt in Tucson mit Jesse zusammengearbeitet hat?
    Ich glaube, daß sich zeigen wird, daß dieser CIA-Mann Lee Foley gewesen ist. Du bist damals siebzehn oder achtzehn Jahre alt gewesen. Seither kennst du Foley, nicht wahr?“
    „Lauter wilde Vermutungen!“
    „Wir haben uns ziemlich lange Gedanken über Foley gemacht, ohne zu wissen, ob er noch CIA-Mann oder wirklich ein Privatdetektiv ist. Ich bin jetzt davon überzeugt, daß er tatsächlich als Privatdetektiv arbeitet. Meiner Ansicht nach hast du ihn von Tucson aus in New York angerufen – nachdem wir uns zum Flug in die Schweiz entschlossen hatten – und ihn engagiert. Während unsere Aufenthalts in Heathrow hast du ihn erneut angerufen, stimmt’s? Woher hätte er sonst gewußt, daß wir im Hotel des Bergues wohnen würden? Vor unserer Abreise aus Genf hast du noch schnell ein Parfüm gekauft – und zugleich Foley mitgeteilt, daß wir abreisen würden. Woher hätte er sonst gewußt, daß wir den Schnellzug nach Bern nehmen würden?“
    „Du bist noch intelligenter, als ich gedacht hatte…“
    „Das ist noch immer nicht alles. Foley hat sich als Leibwächter bewährt. Er hat die beiden Bewaffneten vor dem Bahnhof Le Pont erschossen. Nur ein Meisterschütze wie Foley konnte zwei Männer aus einem fahrenden Wagen heraus treffen.“
    „Bist du endlich fertig?“ erkundigte Nancy sich irritiert. „Ich hab’ allmählich genug von deinen…“
    „Nein! Beck und ich haben uns lange überlegt, wer es sich leisten könnte, Foley zu engagieren…“
    „Ich hätte ihn mir leisten können?“
    „Jede amerikanische Bank hätte dir das dafür benötigte Geld vorgestreckt. Schließlich war allgemein bekannt, daß du von Jesse ein Millionenvermögen erben würdest. Für den abschließenden Auftrag mußt du ihm eine ganz schöne Stange Geld bezahlt haben!“
    „Für welchen abschließenden Auftrag?“
    „Dafür, daß er Grange, Signer und Kobler erschossen hat.
    Dabei ist Kobler selbst ein Scharfschütze gewesen, dem nur ein As wie Foley gewachsen war. Beck hat inzwischen eine Großfahndung nach ihm ausgelöst…“
    Das Telefon klingelte. Nancy wollte nach dem Hörer greifen, aber Newman kam ihr zuvor. Der Anrufer war Beck, der sich wie vereinbart um 17 Uhr meldete.
    „Wir haben seinen Porsche aufgespürt“, berichtete Beck. „Im Parkhaus in Zürich-Kloten. Unser Mann hat einen Platz in der Ersten Klasse von Flug SR 8o8 Zürich-London gebucht. Ich lasse den gesamten Flughafen überwachen. Drücken Sie mir die Daumen!“
    „Viel Erfolg!“
    Den wirst du allerdings brauchen, dachte Newman, während er den Hörer auflegte. Er berichtete Nancy, wer angerufen hatte, und gab Becks Informationen weiter. Dann klingelte das Telefon erneut. Newman nahm den Hörer ab, meldete sich und hörte eine vertraute heisere Stimme.
    „Ich wollte mich nur von Ihnen verabschieden, Newman“, begann Foley. „Vielleicht kann ich Beck etwas Zeit sparen. Hat er den Porsche gefunden? Ausgezeichnet! Hat er auch den Volvo gefunden, den ich gestohlen und in Bern-Belp zurückgelassen habe? Dort hat eine Cessna für mich bereitgestanden. Ich habe Sie frühzeitig gewarnt, daß es noch viele Tote geben würde. Das Finale hat mich an die Schlußszene in
Hamlet
erinnert – eine Bühne, die mit Leichen übersät ist… Ah, jetzt wird gerade mein Flug nach New York aufgerufen! Ich bin selbstverständlich nicht mehr in der Schweiz. Vielleicht sehen wir uns gelegentlich mal wieder…“
    Foley hängte ein, und Newman ließ langsam den Hörer sinken.
    Er sah zu Nancy hinüber, die seinen Blick trotzig erwiderte und dann fragte, wer angerufen habe. Er schüttelte den Kopf.
    „An deiner Stelle würde ich unbedingt morgen nachmittag um fünfzehn Uhr von Bern-Belp nach Gatwick fliegen. Beck ist kein Dummkopf – aber ich glaube, daß er weitere vierundzwanzig Stunden stillhalten wird. Ich fahre jetzt zu ihm.“
    „Du gibst mir die Schuld, Bob? Du erzählst ihm alles?“
    „Ich weiß nicht, ob ich deine Handlungsweise billigen oder verdammen soll. Darüber bin ich mir noch nicht im klaren. Im übrigen habe ich nicht vor, Beck über deine Rolle aufzuklären.
    Mein Gepäck habe ich in ein anderes Zimmer bringen lassen. Lebwohl Nancy.“
    „Rene Lachenal hat sich erschossen. Er hat seine Dienstwaffe in den Mund gesteckt und abgedrückt. Diesen Brief hier hat er für Sie hinterlassen, Bob“, sagte Beck und gab ihm einen zugeklebten Umschlag. In dem zweiten
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