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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition)
Autoren: Jeff Strand
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nicht-erwähnungswürdig geworden, dass ich auch überhaupt nicht existiert haben könnte.«
    Nathan spuckte einen Zahn auf seine Handfläche.
    »Ist das der Letzte von ihnen?«, wollte Jamison wissen.
    »Noch nicht. Aber ich habe nur noch zwei. Die Schmerzen an meinem Zahnfleisch sind fast unerträglich.«
    »Vielleicht sollten wir ein Nachtlager aufschlagen.«
    Sie errichteten ein Lagerfeuer, stapelten als Kissen ein paar kleine Felsbrocken auf einen Haufen und legten sich unter die Sterne.
    »Kennst du irgendwelche Konstellationen?«, fragte Nathan und band seinen Zahn an die Halskette.
    »Ich kenne die meisten von ihnen.« Jamison deutete in den Himmel. »Das da ist Frankenstein. Das da drüben ist Die Große Fledermaus. Gleich darunter ist Der Mann Ohne Augen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob die korrekt sind«, befand Nathan.
    »Siehst du das da? Das ist Der Panda Piñata. Und dort haben wir den Strudel. Diese Konstellation heißt Sternenlinie.«
    »Du denkst dir das alles aus.«
    »Nein, nein, die sind alle echt.«. Jamison lachte. »Die da heißt Fangboy. Siehst du, wie die Sterne wie Reißzähne aussehen?«
    »Das tun sie allerdings.«
    »Du musst eine ziemlich großartige Person sein, wenn die Sterne sich verschieben, um eine Konstellation zu bilden, die deinem Gesicht ähnelt. Das werden sie nicht für mich tun, das kann ich dir sagen.«
    Sie lachten, bis ihnen Tränen übers Gesicht liefen. Schließlich deckte sich Nathan mit einer Decke aus Blättern zu. »Möchtest du das letzte Stück Käse?«, bot er an. Der Käse war gestohlen, aber der Milchbauer war so unhöflich gewesen, was ihren Diebstahl anging, dass sie sich nicht schuldig fühlten.
    »Nein, das ist deins. Ich weiß, dass du es für dich aufgehoben hast.«
    »Aber ich habe gesehen, wie du in den letzten paar Tagen danach geschielt hast und ich will, dass du es bekommst, weil du mein Freund bist.«
    »Danke.« Jamison schlang das kleine Stück Käse hinunter und lächelte. »Morgen werden wir mehr Käse stehlen. Vielleicht etwas Cheddar oder diesen weißen. Und wir besorgen uns Trauben als Beilage. Nichts passt besser zu Käse als Trauben, abgesehen von Keksen. Obwohl Kekse für dich schwer zu essen sein könnten, mit so wenig verbleibenden Zähnen. Wir belassen es bei Käse und Trauben.«
    »Gute Nacht, Jamison.«
    »Gute Nacht, Nathan.«
     
    ***
     
    Als die Sonne über dem Berghang aufging, öffnete Nathan seine Augen, gähnte und beschloss, dass heute der Tag wäre, an dem er endlich mit Penny und Mary wiedervereint sein würde.
    »Komm schon«, sagte er und klopfte die Blätter von Jamison ab. »Der Tag ist zu wunderschön, um ihn mit Schlafen zu verschwenden …«
    Jamison schlief nicht.
    »Nein«, flüsterte Nathan. »Das kann nicht sein.«
    Er schüttelte sanft seinen Freund. Jamisons Gesicht hatte einen grünlichen Farbton angenommen, und er sah genauso aus, wie Nathan erwartete, dass eine Person aussehen würde, wenn sie schlechten Käse gegessen hatte.
    »Bitte, nein.«
    Nathans ganzer Körper zitterte, als er weinte. Er schluchzte so heftig, dass seine beiden letzten Zähne ausfielen. Diese hob er nicht auf. Lass sie auf dem Boden verrotten! Niemand würde sie jemals haben wollen!
    Er riss sogar seine Halskette ab, zerriss den Bindfaden. Er nahm die einzelnen Zähne und schleuderte sie weg, einen nach dem anderen, er warf sie so weit weg, wie er nur konnte. Warum Andenken an seine Existenz aufheben? Er hat nichts als Unheil über diejenigen gebracht, die gut zu ihm waren.
    Er warf den letzten Zahn weg und weinte noch etwas.
    Er hätte diesen Käse selbst essen sollen!
    »Oh, Jamison, es tut mir so, so unendlich leid. Ich wünschte, du wärst daheim geblieben und hättest Beverly geheiratet. Dann wärst du nicht tot. Es tut mir so leid.«
    Nathan wusste, was er tun musste. Er suchte ein paar Minuten nach einem der Zähne, die er weggeworfen hatte, und schabte damit am Boden. Er würde Jamison in einem Grab beerdigen, das er mit seinem eigenen verhassten Zahn gegraben hatte. Das war die einzige Möglichkeit, seinem Freund den angemessenen Respekt entgegenzubringen.
    Ein Grab mit einem Zahn zu schaufeln, selbst mit einem scharfen, ist ein sehr zeitaufwendiger Prozess, aber das war Nathan egal. Selbst wenn es den Rest seines Lebens dauerte, er würde dieses Grab schaufeln!
    Als die Geier kamen, beschloss er, ein bisschen zu schummeln.
     
    ***
     
    »Ich werde dich vermissen, mein lieber Freund«, sagte er, als er den letzten Stein auf
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