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Fallen Angels 03 - Der Rebell

Titel: Fallen Angels 03 - Der Rebell
Autoren: J.R. Ward
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haben«, sagte sie. »Ich weiß, dass sie … meine Tochter gefunden haben.«
    Als sie zu schluchzen begann, trat der Mann vor, und nachdem sie sich die Augen abgewischt hatte, stellte sie fest, dass er vor ihr in die Hocke gegangen war.
    »Sie haben gesagt, sie würden sie zurückbringen«, stieß sie gepresst hervor.
    Sein Nicken nahm sie als Bestätigung, dass er immer noch vorhatte, sein Versprechen einzuhalten, aber er wusste doch sicherlich, dass das unmöglich war.
    »Ich bin froh, dass Sie hier sind«, murmelte sie.
    Er schwieg weiterhin, und als sie ihm in seine seltsamen Augen blickte, sprach sie ihre Schuldgefühle aus, die sie noch nie jemandem gegenüber geäußert hatte: »Ich habe meine Toch ter umgebracht. Ich habe sie zum Einkaufen geschickt. Ich habe sie darum gebeten … und hätte ich das nicht getan … dann wäre sie nicht …«
    Weiter konnte sie vor Weinen nicht sprechen. Sie schluchzte sich das Herz aus dem Leib, und die ganze Zeit blieb der hünenhafte Krieger bei ihr, teilte ihren Schmerz und ihre Einsamkeit und ihre Reue, legte ihr eine große Hand auf die Schulter und tröstete sie. Seine Anwesenheit war wie ein Balsam auf den offenen Wunden, von denen sie übersät war, obwohl ihre Haut rein äußerlich unversehrt war.
    Als sie sich etwas beruhigte, umschloss er ihre Hände mit seinen.
    Bei der Berührung strömte eine magische Wärme in ihren Körper und floss durch beide Arme hinauf bis in ihre hohle Brust, erfüllte sie.
    Erst jetzt sah sie, dass er Flügel hatte. Große, hauchdünne Flügel, die seine breiten Schultern überragten und das Licht einfingen, obwohl keine Lampen im Haus brannten.
    »Sie sind ein Engel«, flüsterte sie wie zur Salzsäule erstarrt. »Sie sind … ein … Engel …«
    Darauf zeigte er keine Reaktion, sah sie nur weiterhin an, und seine wunderschönen Augen und seine heilende Berührung hoben sie empor, obwohl sie doch sitzen blieb.
    Endlich zog er seine Hände zurück, die Wärme, die er ihr geschenkt hatte, blieb aber in ihrem Körper.
    »Müssen Sie gehen?«, fragte sie traurig.
    Er nickte, doch bevor er sich zu seiner vollen Größe erhob, zog er den Kragen seines T-Shirts herunter. Dort, um seinen Hals hing die zarte Kette, die sie ihm geschenkt hatte, mit der Friedenstaube.
    Sie berührte die feinen Glieder, die sich auf der schimmernden Haut warm anfühlten. »Ich weiß, dass Sie sich um sie kümmern werden.«
    Wieder nickte er … und dann war er fort. Auf einmal.
    Etwas ruckartig stand Susan auf und rannte zur Haustür. Sie schloss auf, riss an der Klinke und sprang auf die kalte Betontreppe.
    Keine Spur von ihm. Aber er war da gewesen.
    Die Wärme war immer noch in ihr.
    Da sah sie, dass es schneite: Kleine weiße Flocken rieselten langsam herab, ihre schlingernden Pfade waren wie die Schicksale der Menschen, sie änderten sich ständig, blieben nie gleich, wichen sichtbaren und unsichtbaren Hindernissen aus.
    Susan legte den Kopf in den Nacken und spürte die winzigen Punkte auf Stirn und Wangen, als wären es kleine, gütige Hände, die geschickt worden waren, um ihre Tränen zu trocknen.
    Der Engel würde zurückkommen, dachte sie.
    Und Sissy war nicht allein, ganz gleich, wo sie war.
    Es dauerte lange, bis Susan wieder ins Haus ging, die Tür schloss und leise nach oben in das Bett ging, das sie und ihr Mann seit Jahrzehnten teilten. Als sie unter die Decke schlüpfte, wachte er kurz auf.
    »Geht es dir gut?«
    »Wir haben einen Engel«, teilte sie ihm mit. »Er wacht über uns. Über Sissy.«
    »Glaubst du?«
    »Nein.« Sie schmiegte sich in die Arme ihres Mannes und schloss erschöpft die Augen. »Ich weiß es.«
    Und damit fiel sie in einen tiefen, langen Schlaf …

Epilog
    Zwei Wochen, nachdem Reilly aus dem Krankenhaus gekommen war, stand sie vor ihrer Kommode im Schlafzimmer und überlegte, ob es moralisch verwerflich war, Dessous drunterzuziehen – wenn man zum Sonntagsessen bei seinen Eltern eingeladen war.
    Vielleicht nähme sie einfach die schwarze Spitze. Sexy, aber ohne Gucklöcher …
    »Was machst du denn da?« Veck stellte sich hinter sie und legte die Arme um sie.
    Er war nackt, wie üblich, und freute sich sehr, sie zu sehen – wie üblich.
    Sie lächelte ihn über die Schulter hinweg an und hielt den fraglichen BH hoch. »Den schwarzen? Ich dachte an den schwarzen. Was meinst du?«
    »Gute Wahl. Den ziehe ich dir am liebsten aus.«
    Als er sie langsam und ausgiebig küsste und seine Erregung an ihrem Bademantel rieb, ließ
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